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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die erste
Gesetz trieb ihn auch/ und macht ihn zum Sünder/ weil er
darunter war/ und muste nach dem Gesetz verflucht seyn/
wie alle erhengte
Gal. 3. Aber weil es kein Recht zu ihm hatte/
und er nichts schuldig war/ geschach ihm unrecht/ und treibt
er nu wider das Gesetz/ daß es Sünd und Vnrecht hat/ und
muß auch sterben.
Bißher Lutherus.

Und solchen gewaltigen Sieg mit einem dreyfachen Triumph be-
schlossen/ in der Majestätischen Höllenfahrt/ da er den Geistern im Ge-
fängnüß eine real-Siegs-Predigt gethan/ außgezogen die Fürstenthüm
und Gewaltigen/ und sie schau getragen öffentlich/ und einen Triumph
Coloss. 2.
15.
Apoc.
1, 18.
auß ihnen gemacht durch sich selbst Col. 2. die recht güldene Himmels-
Schlüssel der Höllen und deß Todes reportirt Apoc. 1. auch die Welt
überwunden/ und solchen Sieg in der herrlichen Aufferstehung geoffen-
bahret/ in welcher er Pilatum und dessen Scharwacht/ die das Grab be-
wacht/ sampt den Hohenpriestern und dem gantzen jüdischen Volck/ der-
massen ergeistert und zu schanden gemacht/ daß sie wie Rauch vom Wind
vertrieben/ wie Wachs vom Feur zuschmeltzet Psal. 68/ 3.

Da Christus starb (ita D. Lutherus Tom. 3. Witt. in Ps. 68. pag. 11. f. 2.)
thät GOtt als schlieff er/ und sehe nicht die wutenden Juden/ ließ dieselben sich
stärcken und samlen/ und die armen Junger flohen und zerstreueten sich. Da
nun die Juden meyneten sie hätten gewonnen/ Christus läg nu darnider/ da
wacht GOtt auff/ und weckt Christum auff von Todten/ da wendet sichs Spiel
gar um/ da samlen sich die Junger/ da zutrennen sich die Juden/ etliche in Gna-
den/ die sich zum Glauben begaben/ etliche in Vngnaden durch die Römer ver-
störet. Jn solch Gericht und Wesen sahe der Prophet/ und für grossem Vn-
muth über der Juden Triumphiren/ in Christus Tod und der Junger Flucht/
hebt er an/ und spricht: Ey es sey gnug der Gottes Feinde ruhmen und trium-
phiren/ es stehe GOtt auff/ und kehre das Blat um/ wecke Christum auff von
den Todten. Er braucht zwo schöner Gleichnussen/ vom Rauch und Wachs/
der Rauch vom Wind/ das Wachs vom Feur/ vergehet; darinn der heilig Geist
angezeigt/ welcher ist ein Wind und Feur Luc. 3. Denn Spiritus heißt ein Wind/
damit GOtt uns anbläset/ und macht geistliche Menschen auß uns. Dieser
Wind und das Feur ist nach Christus Aufferstehung in die Welt vom Himmel
kommen/ und durchs Evangelium die Welt bekehret. Nu ists ja schmählich/
daß solche grosse Feinde werden dem Rauch und Wachs vergleichet/ die doch
meynen sie wollen Himmel und Erden bestreiten. Der Rauch gehet uber sich/
macht sich eigenwillig in der Lufft/ thut als wolt er die Sonne verblenden/ und
den Himmel stürmen. Was ists aber? Kompt ein kleines Windlein/ so verwebt
sich und verschwindet der breit-prächtig Rauch/ daß niemand weiß/ wo er bleibt.
Also alle Feinde der Warheit/ habens groß im Sinn/ thun greulich/ zu letsi
sind sie wie der Rauch wider den Wind und Himmel/ der auch in ihm selbst ohn
Wind verschwindet. Also das Wachs ist schwer und hart/ gleich einem Stein
oder
Die erſte
Geſetz trieb ihn auch/ und macht ihn zum Suͤnder/ weil er
darunter war/ und muſte nach dem Geſetz verflucht ſeyn/
wie alle erhengte
Gal. 3. Aber weil es kein Recht zu ihm hatte/
und er nichts ſchuldig war/ geſchach ihm unrecht/ und treibt
er nu wider das Geſetz/ daß es Suͤnd und Vnrecht hat/ und
muß auch ſterben.
Bißher Lutherus.

Und ſolchen gewaltigen Sieg mit einem dreyfachen Triumph be-
ſchloſſen/ in der Majeſtaͤtiſchen Hoͤllenfahrt/ da er den Geiſtern im Ge-
faͤngnuͤß eine real-Siegs-Predigt gethan/ außgezogen die Fuͤrſtenthuͤm
und Gewaltigen/ und ſie ſchau getragen oͤffentlich/ und einen Triumph
Coloſſ. 2.
15.
Apoc.
1, 18.
auß ihnen gemacht durch ſich ſelbſt Col. 2. die recht guͤldene Himmels-
Schluͤſſel der Hoͤllen und deß Todes reportirt Apoc. 1. auch die Welt
uͤberwunden/ und ſolchen Sieg in der herꝛlichen Aufferſtehung geoffen-
bahret/ in welcher er Pilatum und deſſen Scharwacht/ die das Grab be-
wacht/ ſampt den Hohenprieſtern und dem gantzen juͤdiſchen Volck/ der-
maſſen ergeiſtert und zu ſchanden gemacht/ daß ſie wie Rauch vom Wind
vertrieben/ wie Wachs vom Feur zuſchmeltzet Pſal. 68/ 3.

Da Chriſtus ſtarb (ita D. Lutherus Tom. 3. Witt. in Pſ. 68. pag. 11. f. 2.)
thaͤt GOtt als ſchlieff er/ und ſehe nicht die wůtenden Juden/ ließ dieſelben ſich
ſtaͤrcken und ſamlen/ und die armen Jůnger flohen und zerſtreueten ſich. Da
nun die Juden meyneten ſie haͤtten gewonnen/ Chriſtus laͤg nu darnider/ da
wacht GOtt auff/ und weckt Chriſtum auff von Todten/ da wendet ſichs Spiel
gar um/ da ſamlen ſich die Jůnger/ da zutrennen ſich die Juden/ etliche in Gna-
den/ die ſich zum Glauben begaben/ etliche in Vngnaden durch die Roͤmer ver-
ſtoͤret. Jn ſolch Gericht und Weſen ſahe der Prophet/ und fuͤr groſſem Vn-
muth uͤber der Juden Triumphiren/ in Chriſtus Tod und der Jůnger Flucht/
hebt er an/ und ſpricht: Ey es ſey gnug der Gottes Feinde růhmen und trium-
phiren/ es ſtehe GOtt auff/ und kehre das Blat um/ wecke Chriſtum auff von
den Todten. Er braucht zwo ſchoͤner Gleichnůſſen/ vom Rauch und Wachs/
der Rauch vom Wind/ das Wachs vom Feur/ vergehet; darinn der heilig Geiſt
angezeigt/ welcher iſt ein Wind und Feur Luc. 3. Denn Spiritus heißt ein Wind/
damit GOtt uns anblaͤſet/ und macht geiſtliche Menſchen auß uns. Dieſer
Wind und das Feur iſt nach Chriſtus Aufferſtehung in die Welt vom Himmel
kommen/ und durchs Evangelium die Welt bekehret. Nu iſts ja ſchmaͤhlich/
daß ſolche groſſe Feinde werden dem Rauch und Wachs vergleichet/ die doch
meynen ſie wollen Himmel und Erden beſtreiten. Der Rauch gehet ůber ſich/
macht ſich eigenwillig in der Lufft/ thut als wolt er die Sonne verblenden/ und
den Himmel ſtuͤrmen. Was iſts aber? Kompt ein kleines Windlein/ ſo verwebt
ſich und verſchwindet der breit-praͤchtig Rauch/ daß niemand weiß/ wo er bleibt.
Alſo alle Feinde der Warheit/ habens groß im Sinn/ thun greulich/ zu letſi
ſind ſie wie der Rauch wider den Wind und Himmel/ der auch in ihm ſelbſt ohn
Wind verſchwindet. Alſo das Wachs iſt ſchwer und hart/ gleich einem Stein
oder
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[204/0228] Die erſte Geſetz trieb ihn auch/ und macht ihn zum Suͤnder/ weil er darunter war/ und muſte nach dem Geſetz verflucht ſeyn/ wie alle erhengte Gal. 3. Aber weil es kein Recht zu ihm hatte/ und er nichts ſchuldig war/ geſchach ihm unrecht/ und treibt er nu wider das Geſetz/ daß es Suͤnd und Vnrecht hat/ und muß auch ſterben. Bißher Lutherus. Und ſolchen gewaltigen Sieg mit einem dreyfachen Triumph be- ſchloſſen/ in der Majeſtaͤtiſchen Hoͤllenfahrt/ da er den Geiſtern im Ge- faͤngnuͤß eine real-Siegs-Predigt gethan/ außgezogen die Fuͤrſtenthuͤm und Gewaltigen/ und ſie ſchau getragen oͤffentlich/ und einen Triumph auß ihnen gemacht durch ſich ſelbſt Col. 2. die recht guͤldene Himmels- Schluͤſſel der Hoͤllen und deß Todes reportirt Apoc. 1. auch die Welt uͤberwunden/ und ſolchen Sieg in der herꝛlichen Aufferſtehung geoffen- bahret/ in welcher er Pilatum und deſſen Scharwacht/ die das Grab be- wacht/ ſampt den Hohenprieſtern und dem gantzen juͤdiſchen Volck/ der- maſſen ergeiſtert und zu ſchanden gemacht/ daß ſie wie Rauch vom Wind vertrieben/ wie Wachs vom Feur zuſchmeltzet Pſal. 68/ 3. Coloſſ. 2. 15. Apoc. 1, 18. Da Chriſtus ſtarb (ita D. Lutherus Tom. 3. Witt. in Pſ. 68. pag. 11. f. 2.) thaͤt GOtt als ſchlieff er/ und ſehe nicht die wůtenden Juden/ ließ dieſelben ſich ſtaͤrcken und ſamlen/ und die armen Jůnger flohen und zerſtreueten ſich. Da nun die Juden meyneten ſie haͤtten gewonnen/ Chriſtus laͤg nu darnider/ da wacht GOtt auff/ und weckt Chriſtum auff von Todten/ da wendet ſichs Spiel gar um/ da ſamlen ſich die Jůnger/ da zutrennen ſich die Juden/ etliche in Gna- den/ die ſich zum Glauben begaben/ etliche in Vngnaden durch die Roͤmer ver- ſtoͤret. Jn ſolch Gericht und Weſen ſahe der Prophet/ und fuͤr groſſem Vn- muth uͤber der Juden Triumphiren/ in Chriſtus Tod und der Jůnger Flucht/ hebt er an/ und ſpricht: Ey es ſey gnug der Gottes Feinde růhmen und trium- phiren/ es ſtehe GOtt auff/ und kehre das Blat um/ wecke Chriſtum auff von den Todten. Er braucht zwo ſchoͤner Gleichnůſſen/ vom Rauch und Wachs/ der Rauch vom Wind/ das Wachs vom Feur/ vergehet; darinn der heilig Geiſt angezeigt/ welcher iſt ein Wind und Feur Luc. 3. Denn Spiritus heißt ein Wind/ damit GOtt uns anblaͤſet/ und macht geiſtliche Menſchen auß uns. Dieſer Wind und das Feur iſt nach Chriſtus Aufferſtehung in die Welt vom Himmel kommen/ und durchs Evangelium die Welt bekehret. Nu iſts ja ſchmaͤhlich/ daß ſolche groſſe Feinde werden dem Rauch und Wachs vergleichet/ die doch meynen ſie wollen Himmel und Erden beſtreiten. Der Rauch gehet ůber ſich/ macht ſich eigenwillig in der Lufft/ thut als wolt er die Sonne verblenden/ und den Himmel ſtuͤrmen. Was iſts aber? Kompt ein kleines Windlein/ ſo verwebt ſich und verſchwindet der breit-praͤchtig Rauch/ daß niemand weiß/ wo er bleibt. Alſo alle Feinde der Warheit/ habens groß im Sinn/ thun greulich/ zu letſi ſind ſie wie der Rauch wider den Wind und Himmel/ der auch in ihm ſelbſt ohn Wind verſchwindet. Alſo das Wachs iſt ſchwer und hart/ gleich einem Stein oder

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/228>, abgerufen am 29.11.2024.