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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die fünffte
nach intimirt und angebracht worden/ ist die gantze werthe und bewähr-
te Kirchen-Histori/ auß dero Sonnenklar erscheinet/ wie und mit was
grossem Nutzen und Trost der wallenden streitenden Kirche Christi/ der-
selbe ihr beygewohnt/ und wider ihre Feinde und Verfolger sie gewaltig
geschützet/ gestärcket und erhalten biß auff diesen Tag: ob es gleich biß-
weilen geschienen/ als schlieff er im Schiff/ und achtet deß S[t]urms
nicht; So hats doch geheissen/ es schlaffen nicht alle/ die die Augen zu-
halten. Warhafftig zwar hat er geschlaffen/ unterdeß aber Wind und
Wellen dermassen moderirt/ daß sie nicht haben können überwältigen/
sondern das Schiff hat ein und andern Sturm außgestanden und abge-
schlagen: wäre es beym Sathan allein gestanden/ das Schiff wäre im er-
sten Sturm und Anfall alsobald ruinirt zu trümmeren gangen: Biß er
der Herr durchs Gebet auffgeweckt/ die fortun und das Ungewitter
gäntzlich gestillet. So bald der HErr gen Himmel gefahren/ sind sei-
ne Jünger außgegangen zu predigen pantakh[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt], an allen Orthen/
Marc. 16/20. Sie giengen auß/ und predigten an allen Or-
then/ und der HERR würckete mit ihnen/ und bekräfftiget
das Wort durch mitfolgende Zeichen.
Stephanus der H.
Märtyrer stehet für dem Blut-Gericht zu Jerusalem/ aber sein Herr/
Vorfechter und Patron Christus steht bey geöffnetem Himmel/ zur Rech-
ten Gottes/ nicht weit darvon/ sondern nächst bey ihm. Dann wann
Gott sich offenbaren wil/ so ist ihme der Himmel nahe und alle Ding.
Paulus wird verfolgt von den Juden/ Christus stund bey ihm im Läger
und tröstet ihn: Zu Rom lag er in Banden von männiglich verlassen/
aber der HErr stund bey ihm und stärcket ihn. St. Johannes solte die
fata und symptomata Ecclesiae, der Christlichen Kirchen Zustand/
Leiden/ Ungemach/ Verfolgung beschreiben/ und davon prophezeyen
in seiner Offenbarung; Aber allem Aergernüß/ diffidentz und Schre-
cken vorzukommen/ erzeigt sich der HErr in einer herrlichen Gestalt/ und
wandelt mitten unter den sieben Leuchteren oder Kirchen in Asia, zube-
zeugen wessen sich seine glaubige Gemein zu ihme zuversehen hab. Er ver-
siegelt die seinigen; Er verstöret alle Vestungen und Höhe/ die
sich aufflehnet wider sein Erkäntnüß;
Er geschweiget die Heid-
nische oracula, tringt mit dem Geist seines Mundes durch/ bestätiget das
Wort mit Wundern und Zeichen/ herrschet und sieget mitten unter seinen
Feinden. Und ob wol die Kirch nicht lang Jungfrau geblieben/ sondern
einen Schwarm/ ein Sect/ ein Kätzerey über die ander entstanden/ so hat
doch der HErr durch seinen Geist/ vermittelst seines Worts/ und nach

Gottes

Die fuͤnffte
nach intimirt und angebracht worden/ iſt die gantze werthe und bewaͤhr-
te Kirchen-Hiſtori/ auß dero Sonnenklar erſcheinet/ wie und mit was
groſſem Nutzen und Troſt der wallenden ſtreitenden Kirche Chriſti/ der-
ſelbe ihr beygewohnt/ und wider ihre Feinde und Verfolger ſie gewaltig
geſchuͤtzet/ geſtaͤrcket und erhalten biß auff dieſen Tag: ob es gleich biß-
weilen geſchienen/ als ſchlieff er im Schiff/ und achtet deß S[t]urms
nicht; So hats doch geheiſſen/ es ſchlaffen nicht alle/ die die Augen zu-
halten. Warhafftig zwar hat er geſchlaffen/ unterdeß aber Wind und
Wellen dermaſſen moderirt/ daß ſie nicht haben koͤnnen uͤberwaͤltigen/
ſondern das Schiff hat ein und andern Sturm außgeſtanden und abge-
ſchlagen: waͤre es beym Sathan allein geſtanden/ das Schiff waͤre im er-
ſten Sturm und Anfall alſobald ruinirt zu truͤmmeren gangen: Biß er
der Herr durchs Gebet auffgeweckt/ die fortun und das Ungewitter
gaͤntzlich geſtillet. So bald der HErꝛ gen Himmel gefahren/ ſind ſei-
ne Juͤnger außgegangen zu predigen πανταχ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt], an allen Orthen/
Marc. 16/20. Sie giengen auß/ und predigten an allen Or-
then/ und der HERR wuͤrckete mit ihnen/ und bekraͤfftiget
das Wort durch mitfolgende Zeichen.
Stephanus der H.
Maͤrtyrer ſtehet fuͤr dem Blut-Gericht zu Jeruſalem/ aber ſein Herr/
Vorfechter und Patron Chriſtus ſteht bey geoͤffnetem Himmel/ zur Rech-
ten Gottes/ nicht weit darvon/ ſondern naͤchſt bey ihm. Dann wann
Gott ſich offenbaren wil/ ſo iſt ihme der Himmel nahe und alle Ding.
Paulus wird verfolgt von den Juden/ Chriſtus ſtund bey ihm im Laͤger
und troͤſtet ihn: Zu Rom lag er in Banden von maͤnniglich verlaſſen/
aber der HErꝛ ſtund bey ihm und ſtaͤrcket ihn. St. Johannes ſolte die
fata und ſymptomata Eccleſiæ, der Chriſtlichen Kirchen Zuſtand/
Leiden/ Ungemach/ Verfolgung beſchreiben/ und davon prophezeyen
in ſeiner Offenbarung; Aber allem Aergernuͤß/ diffidentz und Schre-
cken vorzukommen/ erzeigt ſich der HErꝛ in einer herꝛlichen Geſtalt/ und
wandelt mitten unter den ſieben Leuchteren oder Kirchen in Aſia, zube-
zeugen weſſen ſich ſeine glaubige Gemein zu ihme zuverſehen hab. Er ver-
ſiegelt die ſeinigen; Er verſtoͤret alle Veſtungen und Hoͤhe/ die
ſich aufflehnet wider ſein Erkaͤntnuͤß;
Er geſchweiget die Heid-
niſche oracula, tringt mit dem Geiſt ſeines Mundes durch/ beſtaͤtiget das
Wort mit Wundern und Zeichen/ herꝛſchet und ſieget mitten unter ſeinen
Feinden. Und ob wol die Kirch nicht lang Jungfrau geblieben/ ſondern
einen Schwarm/ ein Sect/ ein Kaͤtzerey uͤber die ander entſtanden/ ſo hat
doch der HErꝛ durch ſeinen Geiſt/ vermittelſt ſeines Worts/ und nach

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[298/0322] Die fuͤnffte nach intimirt und angebracht worden/ iſt die gantze werthe und bewaͤhr- te Kirchen-Hiſtori/ auß dero Sonnenklar erſcheinet/ wie und mit was groſſem Nutzen und Troſt der wallenden ſtreitenden Kirche Chriſti/ der- ſelbe ihr beygewohnt/ und wider ihre Feinde und Verfolger ſie gewaltig geſchuͤtzet/ geſtaͤrcket und erhalten biß auff dieſen Tag: ob es gleich biß- weilen geſchienen/ als ſchlieff er im Schiff/ und achtet deß Sturms nicht; So hats doch geheiſſen/ es ſchlaffen nicht alle/ die die Augen zu- halten. Warhafftig zwar hat er geſchlaffen/ unterdeß aber Wind und Wellen dermaſſen moderirt/ daß ſie nicht haben koͤnnen uͤberwaͤltigen/ ſondern das Schiff hat ein und andern Sturm außgeſtanden und abge- ſchlagen: waͤre es beym Sathan allein geſtanden/ das Schiff waͤre im er- ſten Sturm und Anfall alſobald ruinirt zu truͤmmeren gangen: Biß er der Herr durchs Gebet auffgeweckt/ die fortun und das Ungewitter gaͤntzlich geſtillet. So bald der HErꝛ gen Himmel gefahren/ ſind ſei- ne Juͤnger außgegangen zu predigen πανταχ_, an allen Orthen/ Marc. 16/20. Sie giengen auß/ und predigten an allen Or- then/ und der HERR wuͤrckete mit ihnen/ und bekraͤfftiget das Wort durch mitfolgende Zeichen. Stephanus der H. Maͤrtyrer ſtehet fuͤr dem Blut-Gericht zu Jeruſalem/ aber ſein Herr/ Vorfechter und Patron Chriſtus ſteht bey geoͤffnetem Himmel/ zur Rech- ten Gottes/ nicht weit darvon/ ſondern naͤchſt bey ihm. Dann wann Gott ſich offenbaren wil/ ſo iſt ihme der Himmel nahe und alle Ding. Paulus wird verfolgt von den Juden/ Chriſtus ſtund bey ihm im Laͤger und troͤſtet ihn: Zu Rom lag er in Banden von maͤnniglich verlaſſen/ aber der HErꝛ ſtund bey ihm und ſtaͤrcket ihn. St. Johannes ſolte die fata und ſymptomata Eccleſiæ, der Chriſtlichen Kirchen Zuſtand/ Leiden/ Ungemach/ Verfolgung beſchreiben/ und davon prophezeyen in ſeiner Offenbarung; Aber allem Aergernuͤß/ diffidentz und Schre- cken vorzukommen/ erzeigt ſich der HErꝛ in einer herꝛlichen Geſtalt/ und wandelt mitten unter den ſieben Leuchteren oder Kirchen in Aſia, zube- zeugen weſſen ſich ſeine glaubige Gemein zu ihme zuverſehen hab. Er ver- ſiegelt die ſeinigen; Er verſtoͤret alle Veſtungen und Hoͤhe/ die ſich aufflehnet wider ſein Erkaͤntnuͤß; Er geſchweiget die Heid- niſche oracula, tringt mit dem Geiſt ſeines Mundes durch/ beſtaͤtiget das Wort mit Wundern und Zeichen/ herꝛſchet und ſieget mitten unter ſeinen Feinden. Und ob wol die Kirch nicht lang Jungfrau geblieben/ ſondern einen Schwarm/ ein Sect/ ein Kaͤtzerey uͤber die ander entſtanden/ ſo hat doch der HErꝛ durch ſeinen Geiſt/ vermittelſt ſeines Worts/ und nach Gottes

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/322>, abgerufen am 21.11.2024.