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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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Predigt.
selbst in H. Schrifft beleget worden/ deren der 1. ist deinpnon Kuriakon,
des Herrn Abendmahl. 1. Cor. XI, 20. Wann ihr nun zusammen
kommet/ so hält man da nicht des HErrn Abendmahl.
Und
v. 23. Jch habe es von dem HErrn empfangen/ das ich euch
gegeben habe.
Wird genennet deinpnon, ein Abendmahl/ dieweil/ ob
es schon frühe morgen gehalten wird/ dannoch geschicht zu Ehren und
Gedächtnüß dieses herrlichen Abendmahls/ wird genennet deinpnon ku-
ria[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]on, des HErrn Abendmahl/ dieweil es von Christo dem HErrn ein-
gesetzt; Christi des HErrn Leib und Blut daselbst gereicht/ Christo dem
HErrn zu Ehren verrichtet wird/ und zu dem HErrn/ als dem einigen
Zweck zielet und leitet. Jn welchem Verstand auch der Sontag kuria-
ke emera des HErrn Tag genennet wird. Apoc. I, 10. weil er von ihm
gestifftet/ und zu seinem Dienst von ihm außgesetzt und geordnet wor-
den. 2. Mensa Dominica. des HErrn Tisch. 1. Cor. X, 22. Jhr
könt nicht zugleich theilhafftig seyn des HErrn Tisches/ und
der Teuffel Tische.
Wird des HErrn Tisch genannt/ weil er ent-
gegen gesetzt ist der Teuffel Tische. Dazumal brauchten die Christen noch
keine Altar/ sondern nur Tische/ wann sie des HErrn Abendmahl gehal-
ten/ worauß aber gar nicht folget/ daß man die Altär heutiges Tages
stürmen und umwerffen müsse/ dann sonst müßten die Kirchen gleicher-
weiß eingerissen und zuhauffen geworffen werden/ als welche eben so wol
als die Altär mißbraucht worden/ und solte diese folge gelten/ warum
lässet dann GOtt die Sonn am Himmel stehen/ und machte sie nicht
vielmehr zu nicht/ als welche täglich zur Abgötterey mißbraucht wird.
Die Gefässe/ so König Belsazer auß dem Tempel zu Jerusalem mit sich
in seines Gottes Hauß genommen/ und entweihet/ seind wiederum/ nach
dem sie Cores König in Persien herauß gethan/ GOtt zu seinem Dienst
geweihet und geheiliget worden Ester I, 7. seqq. 3. Testamentum 1. hae-
reditatis
eie Erb-Vermächnüß. Luc. XXII, 20. Das ist der Kelch/
das neue Testament in meinem Blut.
Der Stiffter ist Christus/
die Erben sind die Glaubigen/ die Legata seind Vergebung der Sünden/
und das ewige Leben. Die Zeugen die H. Apostel/ die sichtbare Zeichen
sind Brod und Wein/ die unsichtbare der Leib und das Blut Christi.
2. Testamentum pacti foederalis, Ein Bunds-Vermachnüß/ dieweil
es durch den Tod und Blut Christi bestätiget worden.

Jm 2. Buch Mos. XXIV, 1. lesen wir nachfolgende Geschicht.
Es traten zusammen auff den Berg Sinai der GOtt Jsrael/ und Mose

im
S ij

Predigt.
ſelbſt in H. Schrifft beleget worden/ deren der 1. iſt δει̃πνον Κυριακὸν,
des Herꝛn Abendmahl. 1. Cor. XI, 20. Wann ihr nun zuſammen
kommet/ ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl.
Und
v. 23. Jch habe es von dem HErꝛn empfangen/ das ich euch
gegeben habe.
Wird genennet δει̃πνον, ein Abendmahl/ dieweil/ ob
es ſchon fruͤhe morgen gehalten wird/ dannoch geſchicht zu Ehren und
Gedaͤchtnuͤß dieſes herꝛlichen Abendmahls/ wird genennet δει̃πνον κυ-
ρια[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ὸν, des HErꝛn Abendmahl/ dieweil es von Chriſto dem HErꝛn ein-
geſetzt; Chriſti des HErꝛn Leib und Blut daſelbſt gereicht/ Chriſto dem
HErꝛn zu Ehren verrichtet wird/ und zu dem HErꝛn/ als dem einigen
Zweck zielet und leitet. Jn welchem Verſtand auch der Sontag κυρια-
κὴ ἡμέρα des HErꝛn Tag genennet wird. Apoc. I, 10. weil er von ihm
geſtifftet/ und zu ſeinem Dienſt von ihm außgeſetzt und geordnet wor-
den. 2. Menſa Dominica. des HErꝛn Tiſch. 1. Cor. X, 22. Jhr
koͤnt nicht zugleich theilhafftig ſeyn des HErꝛn Tiſches/ und
der Teuffel Tiſche.
Wird des HErꝛn Tiſch genannt/ weil er ent-
gegen geſetzt iſt der Teuffel Tiſche. Dazumal brauchten die Chriſten noch
keine Altar/ ſondern nur Tiſche/ wann ſie des HErꝛn Abendmahl gehal-
ten/ worauß aber gar nicht folget/ daß man die Altaͤr heutiges Tages
ſtuͤrmen und umwerffen muͤſſe/ dann ſonſt muͤßten die Kirchen gleicher-
weiß eingeriſſen und zuhauffen geworffen werden/ als welche eben ſo wol
als die Altaͤr mißbraucht worden/ und ſolte dieſe folge gelten/ warum
laͤſſet dann GOtt die Sonn am Himmel ſtehen/ und machte ſie nicht
vielmehr zu nicht/ als welche taͤglich zur Abgoͤtterey mißbraucht wird.
Die Gefaͤſſe/ ſo Koͤnig Belſazer auß dem Tempel zu Jeruſalem mit ſich
in ſeines Gottes Hauß genommen/ und entweihet/ ſeind wiederum/ nach
dem ſie Cores Koͤnig in Perſien herauß gethan/ GOtt zu ſeinem Dienſt
geweihet und geheiliget worden Eſter I, 7. ſeqq. 3. Teſtamentum 1. hæ-
reditatis
eie Erb-Vermaͤchnuͤß. Luc. XXII, 20. Das iſt der Kelch/
das neue Teſtament in meinem Blut.
Der Stiffter iſt Chriſtus/
die Erben ſind die Glaubigen/ die Legata ſeind Vergebung der Suͤnden/
und das ewige Leben. Die Zeugen die H. Apoſtel/ die ſichtbare Zeichen
ſind Brod und Wein/ die unſichtbare der Leib und das Blut Chriſti.
2. Teſtamentum pacti fœderalis, Ein Bunds-Vermachnuͤß/ dieweil
es durch den Tod und Blut Chriſti beſtaͤtiget worden.

Jm 2. Buch Moſ. XXIV, 1. leſen wir nachfolgende Geſchicht.
Es traten zuſammen auff den Berg Sinai der GOtt Jſrael/ und Moſe

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[139/0159] Predigt. ſelbſt in H. Schrifft beleget worden/ deren der 1. iſt δει̃πνον Κυριακὸν, des Herꝛn Abendmahl. 1. Cor. XI, 20. Wann ihr nun zuſammen kommet/ ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Und v. 23. Jch habe es von dem HErꝛn empfangen/ das ich euch gegeben habe. Wird genennet δει̃πνον, ein Abendmahl/ dieweil/ ob es ſchon fruͤhe morgen gehalten wird/ dannoch geſchicht zu Ehren und Gedaͤchtnuͤß dieſes herꝛlichen Abendmahls/ wird genennet δει̃πνον κυ- ρια_ὸν, des HErꝛn Abendmahl/ dieweil es von Chriſto dem HErꝛn ein- geſetzt; Chriſti des HErꝛn Leib und Blut daſelbſt gereicht/ Chriſto dem HErꝛn zu Ehren verrichtet wird/ und zu dem HErꝛn/ als dem einigen Zweck zielet und leitet. Jn welchem Verſtand auch der Sontag κυρια- κὴ ἡμέρα des HErꝛn Tag genennet wird. Apoc. I, 10. weil er von ihm geſtifftet/ und zu ſeinem Dienſt von ihm außgeſetzt und geordnet wor- den. 2. Menſa Dominica. des HErꝛn Tiſch. 1. Cor. X, 22. Jhr koͤnt nicht zugleich theilhafftig ſeyn des HErꝛn Tiſches/ und der Teuffel Tiſche. Wird des HErꝛn Tiſch genannt/ weil er ent- gegen geſetzt iſt der Teuffel Tiſche. Dazumal brauchten die Chriſten noch keine Altar/ ſondern nur Tiſche/ wann ſie des HErꝛn Abendmahl gehal- ten/ worauß aber gar nicht folget/ daß man die Altaͤr heutiges Tages ſtuͤrmen und umwerffen muͤſſe/ dann ſonſt muͤßten die Kirchen gleicher- weiß eingeriſſen und zuhauffen geworffen werden/ als welche eben ſo wol als die Altaͤr mißbraucht worden/ und ſolte dieſe folge gelten/ warum laͤſſet dann GOtt die Sonn am Himmel ſtehen/ und machte ſie nicht vielmehr zu nicht/ als welche taͤglich zur Abgoͤtterey mißbraucht wird. Die Gefaͤſſe/ ſo Koͤnig Belſazer auß dem Tempel zu Jeruſalem mit ſich in ſeines Gottes Hauß genommen/ und entweihet/ ſeind wiederum/ nach dem ſie Cores Koͤnig in Perſien herauß gethan/ GOtt zu ſeinem Dienſt geweihet und geheiliget worden Eſter I, 7. ſeqq. 3. Teſtamentum 1. hæ- reditatis eie Erb-Vermaͤchnuͤß. Luc. XXII, 20. Das iſt der Kelch/ das neue Teſtament in meinem Blut. Der Stiffter iſt Chriſtus/ die Erben ſind die Glaubigen/ die Legata ſeind Vergebung der Suͤnden/ und das ewige Leben. Die Zeugen die H. Apoſtel/ die ſichtbare Zeichen ſind Brod und Wein/ die unſichtbare der Leib und das Blut Chriſti. 2. Teſtamentum pacti fœderalis, Ein Bunds-Vermachnuͤß/ dieweil es durch den Tod und Blut Chriſti beſtaͤtiget worden. Jm 2. Buch Moſ. XXIV, 1. leſen wir nachfolgende Geſchicht. Es traten zuſammen auff den Berg Sinai der GOtt Jſrael/ und Moſe im S ij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/159>, abgerufen am 21.11.2024.