Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Erste im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt derversprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge- gentheil verspricht gehorsam: Alles was der HErr saget/ wollen wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekräfftiget mit dem Blut/ der Altar wird besprengt auff seiten Gottes/ und die zwölff Seulen an statt des Volcks/ darauff sprach Mose: Hinne dam haberith. Se- het das ist das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch macht. Also hat auch Christus mit seinem Opffer-Blut so wol den ho- hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck besprenget/ Krafft dessen ver- bindet sich GOtt mit uns/ macht Freundschafft mit uns/ bietet uns an das ewige Leben/ mit allen dessen Schätzen und Gütern. II. Ecclesiasticae, Solche Namen die ihm von den alten und ersten 2. Sunaxis, dieweil es in offentlicher Versamlung gehalten wor- 3. Agape, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon- sten/
Die Erſte im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt derverſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge- gentheil verſpricht gehorſam: Alles was der HErꝛ ſaget/ wollen wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: Hinne dam haberith. Se- het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch macht. Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho- hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver- bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern. II. Eccleſiaſticæ, Solche Namen die ihm von den alten und erſten 2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor- 3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon- ſten/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0160" n="140"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Erſte</hi></fw><lb/> im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der<lb/> verſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge-<lb/> gentheil verſpricht gehorſam: <hi rendition="#fr">Alles was der HErꝛ ſaget/ wollen<lb/> wir thun und gehorchen.</hi> Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem<lb/> Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen<lb/> an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: <hi rendition="#aq">Hinne dam haberith.</hi> <hi rendition="#fr">Se-<lb/> het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch<lb/> macht.</hi> Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho-<lb/> hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver-<lb/> bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an<lb/> das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">II. Eccleſiaſticæ,</hi> Solche Namen die ihm von den alten und erſten<lb/> Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen iſt <hi rendition="#aq">I.</hi> Ἐυχαριϛία,<lb/><hi rendition="#aq">bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis<lb/> panis eſt, ſed Euchariſtia, ex duabus rebus conſtans, terrena & cœleſti,<lb/> Iren. l. 4. c.</hi> 34. Wann das Brod einen Goͤttlichen Beruff bekommt/<lb/> ſo iſt es nicht mehr gemein Brod/ ſondern eine Danckſagung/ ſo auß<lb/> zweyen Stucken beſtehet/ einem himmliſchen und irꝛdiſchen. Wird eine<lb/> Danckſagung genennet/ weil Chriſtus der HErꝛ ſeinem Himmliſchen<lb/> Vater gedancket hat. <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 26. Da ſie aber aſſen/ nahm JEſus das<lb/> Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/<lb/> weil S. Paulus die Danckſagung fuͤr den Tod Chriſti ſo hoch einge-<lb/> bunden. 1. <hi rendition="#aq">Cor. XI, 26.</hi> <hi rendition="#fr">So offt ihr von dieſem Brod eſſet/ und<lb/> von dieſem Kelch trincket/ ſolt ihr des HErꝛn Tod verkuͤndi-<lb/> gen/ biß daß er kommt.</hi></p><lb/> <p>2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor-<lb/> den/ <hi rendition="#aq">tanquam nervus publicorum congreſſuum & unitatis fidelium<lb/> vinculum. Epiphan. hæreſ.</hi> 466. als das Band der offentlichen Zuſam-<lb/> menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den<lb/> Worten Pauli. 1. <hi rendition="#aq">Cor. XI, 20.</hi> <hi rendition="#fr">Wann ihr nun zuſammen kom̃t/<lb/> ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Dann ſo man<lb/> das Abendmahl halten ſoll/ nimmt ein jeglicher ſein eigenes<lb/> vorhin.</hi></p><lb/> <p>3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon-<lb/> heit des Alten Teſtaments die Leute Geſchencke haben mit gebracht/ Brod<lb/> und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſten/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0160]
Die Erſte
im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der
verſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge-
gentheil verſpricht gehorſam: Alles was der HErꝛ ſaget/ wollen
wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem
Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen
an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: Hinne dam haberith. Se-
het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch
macht. Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho-
hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver-
bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an
das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern.
II. Eccleſiaſticæ, Solche Namen die ihm von den alten und erſten
Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen iſt I. Ἐυχαριϛία,
bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis
panis eſt, ſed Euchariſtia, ex duabus rebus conſtans, terrena & cœleſti,
Iren. l. 4. c. 34. Wann das Brod einen Goͤttlichen Beruff bekommt/
ſo iſt es nicht mehr gemein Brod/ ſondern eine Danckſagung/ ſo auß
zweyen Stucken beſtehet/ einem himmliſchen und irꝛdiſchen. Wird eine
Danckſagung genennet/ weil Chriſtus der HErꝛ ſeinem Himmliſchen
Vater gedancket hat. Matth. 26. Da ſie aber aſſen/ nahm JEſus das
Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/
weil S. Paulus die Danckſagung fuͤr den Tod Chriſti ſo hoch einge-
bunden. 1. Cor. XI, 26. So offt ihr von dieſem Brod eſſet/ und
von dieſem Kelch trincket/ ſolt ihr des HErꝛn Tod verkuͤndi-
gen/ biß daß er kommt.
2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor-
den/ tanquam nervus publicorum congreſſuum & unitatis fidelium
vinculum. Epiphan. hæreſ. 466. als das Band der offentlichen Zuſam-
menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den
Worten Pauli. 1. Cor. XI, 20. Wann ihr nun zuſammen kom̃t/
ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Dann ſo man
das Abendmahl halten ſoll/ nimmt ein jeglicher ſein eigenes
vorhin.
3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon-
heit des Alten Teſtaments die Leute Geſchencke haben mit gebracht/ Brod
und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-
ſten/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |