Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Ander Mein Büchlein seind am Tage. Dadurch man diesen Lugen-Geist wol kan überzeugen/ daß er an mir handelt/ wie einem solchen Schüler wol geziemet/ lieber was hilffts/ wann ich ewiglich wider diesen Geist schreibe/ weil er deß sich fleissigt/ daß er mit offentlichen unverschamten Lugen handelt. Laß den Teuffel fahren. Jch habe also gelehret und lehre noch also/ daß Christus Fleisch nicht allein kein nutz/ sondern auch Gifft und der Tod seye/ so es ohne Glauben und Wort wird gegessen. Aber wiederum ist Christus Fleisch essen/ selig/ nö- thig und nutz/ wo es samt dem Glauben und Wort leiblich gessen wird. Jedoch so bleibt das 6. Capitul Joh. eine Außlegung/ nicht aber des Wesens des Sacraments/ sondern dessen Frucht und Nutzens. Sondern die rechten Referenten sind Matthaeus c. 26. autoptes kai nach
Die Ander Mein Buͤchlein ſeind am Tage. Dadurch man dieſen Lugen-Geiſt wol kan uͤberzeugen/ daß er an mir handelt/ wie einem ſolchen Schuͤler wol geziemet/ lieber was hilffts/ wann ich ewiglich wider dieſen Geiſt ſchreibe/ weil er deß ſich fleiſſigt/ daß er mit offentlichen unverſchamten Lugen handelt. Laß den Teuffel fahren. Jch habe alſo gelehret und lehre noch alſo/ daß Chriſtus Fleiſch nicht allein kein nutz/ ſondern auch Gifft und der Tod ſeye/ ſo es ohne Glauben und Wort wird gegeſſen. Aber wiederum iſt Chriſtus Fleiſch eſſen/ ſelig/ noͤ- thig und nutz/ wo es ſamt dem Glauben und Wort leiblich geſſen wird. Jedoch ſo bleibt das 6. Capitul Joh. eine Außlegung/ nicht aber des Weſens des Sacraments/ ſondern deſſen Frucht und Nutzens. Sondern die rechten Referenten ſind Matthæus c. 26. ἀυτόϖτης καὶ nach
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Die Ander
Mein Buͤchlein ſeind am Tage. Dadurch man dieſen Lugen-
Geiſt wol kan uͤberzeugen/ daß er an mir handelt/ wie einem
ſolchen Schuͤler wol geziemet/ lieber was hilffts/ wann ich
ewiglich wider dieſen Geiſt ſchreibe/ weil er deß ſich fleiſſigt/
daß er mit offentlichen unverſchamten Lugen handelt. Laß
den Teuffel fahren. Jch habe alſo gelehret und lehre noch
alſo/ daß Chriſtus Fleiſch nicht allein kein nutz/ ſondern auch
Gifft und der Tod ſeye/ ſo es ohne Glauben und Wort wird
gegeſſen. Aber wiederum iſt Chriſtus Fleiſch eſſen/ ſelig/ noͤ-
thig und nutz/ wo es ſamt dem Glauben und Wort leiblich
geſſen wird. Jedoch ſo bleibt das 6. Capitul Joh. eine Außlegung/
nicht aber des Weſens des Sacraments/ ſondern deſſen Frucht und
Nutzens.
Sondern die rechten Referenten ſind Matthæus c. 26. ἀυτόϖτης καὶ
ἀυτήκοος, der es ſelbſt geſehen und gehoͤrt/ non minima pars convivii.
Nicht die geringſte Perſon bey dieſem Gaſtmahl. Marcus der es von
Petro gehoͤrt/ Petro narrante & Marco ſcribente Evangelium compo-
ſitum eſt. ait Hieron. ep. 150. ad Hedib. q. 11. Rogatus Romæ fratri-
bus breve Evangelium ſcripſit, juxtà quod audiverat à Petro, quod
Petrus approbavit, & Eccleſiæ legendum ſuâ autoritate edidit. Clem.
Alex. l. 6. hypotypos. Maſſen er von Petro ſelbſt canoniſiret worden.
1. Petr. V. 13. Es gruͤſſen euch die ſampt euch außerwehlet ſind
zu Babylonia/ und mein Sohn Marcus. Was nun dieſe bey-
de geſchrieben/ das hat Paulus confirmirt/ deme es der Herr ſelbſt/
ſitzend zur Rechten GOttes dictirt. 1. Cor. 11. Was Paulus vom
Herrn empfangen/ das hat er Lucæ ſeinem amanuenſi und Geferten
dictirt/ wie bey Irenæo l. 3. 14. zu leſen/ welches nicht nur erhellet ex
Identitate phraſium & verborum, auß Gleichheit der Wort und Re-
dens-Arten ſondern auch auß ſeinem eigenen ſuffragio, als der in proæ-
mio ſeines Evangelij ſchreibt/ das was er gehoͤrt ab ἀυτόϖταις καὶ ὑϖηρέταις,
von denen die er ſelbſt geſehen und welche Diener des Worts geweſen
ſeind/ das wolle er ἀκρι_ῶς mit Fleiß ordentlich ſchreiben. Luc. I, 3. und
deſſen Evangelium hat hernach Paulus ſein Evangelium genennet.
Rom. II, 16. Auff den Tag/ da GOtt das Verborgen der
Menſchen durch JEſum Chriſt richten wird/ laut meines
Evangelij. 2. Tim. II, 8. Halt im Gedaͤchtnuͤß JEſum/ der
von den Todten aufferſtanden iſt/ auß dem Saamen Davids
nach
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