Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Erste lerus, der Gottes-gelehrte Syndicus zu Nürnberg/ und sonderlich dertheure und werthe Mann und Märtyrer/ Paulus Speratus, dem wir das geistreiche und recht Evangelische Lied/ Es ist das Heyl uns kommen her/ zu dancken haben. Alles nach dem Exempel des Fürtreflichen/ in aller Welt berühm- Jetzt haben wir fürgenommen in dem andern Stuck Christlicher Lehr/ I. A quo?
Die Erſte lerus, der Gottes-gelehrte Syndicus zu Nuͤrnberg/ und ſonderlich dertheure und werthe Mann und Maͤrtyrer/ Paulus Speratus, dem wir das geiſtreiche und recht Evangeliſche Lied/ Es iſt das Heyl uns kommen her/ zu dancken haben. Alles nach dem Exempel des Fuͤrtreflichen/ in aller Welt beruͤhm- Jetzt haben wir fuͤrgenom̃en in dem andern Stuck Chriſtlicher Lehr/ I. A quo?
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Erſte</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">lerus,</hi> der Gottes-gelehrte <hi rendition="#aq">Syndicus</hi> zu Nuͤrnberg/ und ſonderlich der<lb/> theure und werthe Mann und Maͤrtyrer/ <hi rendition="#aq">Paulus Speratus,</hi> dem wir<lb/> das geiſtreiche und recht Evangeliſche Lied/ <hi rendition="#fr">Es iſt das Heyl uns<lb/> kommen her/</hi> zu dancken haben.</p><lb/> <p>Alles nach dem Exempel des Fuͤrtreflichen/ in aller Welt beruͤhm-<lb/> ten/ Sinnreichen Poeten/ und Geiſtreichen <hi rendition="#aq">Muſicau</hi>ten Davids/ der ſol-<lb/> che Kunſt in ſeinen Koͤniglichen Titul einzutragen/ kein ſcheu noch ſcham<lb/> getragen/ daß er ſey lieblich in Pſalmen Jſrael. Derſelbe hat nicht nur<lb/> Buß-Pſalmen/ Paſſional-Pſalmen/ Prophetiſche Gebet-Troſt- und<lb/> Danck-Pſalmen/ ſondern auch <hi rendition="#aq">Catecheti</hi>ſche Lehr-Pſalmen gedichtet/ ge-<lb/> ſungen und geſpielet/ und in denſelben alle Geheimnuͤſſe der Chriſtlichen<lb/> Lehr/ das <hi rendition="#aq">Unum neceſſarium,</hi> das einige Noͤthige/ ſo zierlich und lieblich<lb/> gefaßt/ und gleichſam als in einem Butterfladen liecht und leicht einge-<lb/> ſtrichen. Dem zufolge wir neulich das erſte Stuck Chriſtlicher Lehr das<lb/> Sinaiſche Geſetz/ deſſen Tugend und Krafft im 29. Pſalm erklaͤrt/ und<lb/> gehoͤrt/ wie der <hi rendition="#k">HErr</hi> der Ehren donnert/ wie ſeine Stim̃e herꝛlich und<lb/> mit Macht gehe/ die Cedern zerbreche/ haue wie Feuerflam̃en/ errege die<lb/> Wuͤſten/ und entbloͤſe die Waͤlde. Jm 14. Pſ. als in einer <hi rendition="#aq">idea inverſi<lb/> Decalogi</hi> beſchauet <hi rendition="#aq">malitiam humanam legi obſtreperam,</hi> das durch<lb/> Suͤnd verderbte menſchliche Hertz/ ſo dieſem heiligen Geſetz allezeit ſich<lb/> entgegen ſetzt/ an dem Schaum eines gottloſen Mannes/ eines groſſen<lb/> Suͤndenknechts/ und <hi rendition="#aq">Antinomi</hi> und widergeſetzers/ gelernet/ wie ſchwer-<lb/> lich ſich laſſe Fleiſch und Blut zwingen zu dem ewigen Gut.</p><lb/> <p>Jetzt haben wir fuͤrgenom̃en in dem andern Stuck Chriſtlicher Lehr/<lb/> des Evangelij vom Glauben/ wie daſſelbe hell und klar auß dem 23. Pſal-<lb/> men/ <hi rendition="#aq">tanquam Pſalmo gemello cum Pſ.</hi> 14. da auch dieſer Pſalm jung<lb/> worden/ herfuͤr leuchtet/ zubetrachten und zu Hertzen zunem̃en/ und in <hi rendition="#aq">ge-<lb/> nere,</hi> deſſen Adel/ Krafft und Tugend mit <hi rendition="#k">Go</hi>tt/ und geliebt es <hi rendition="#k">Go</hi>tt/ ins<lb/> kuͤnfftig zu <hi rendition="#aq">tracti</hi>ren/ und den letſten Verſicul deß 14. Pſal. <hi rendition="#aq">exemplifici-</hi><lb/> ren/ und vernem̃en/ wie Jacob und Jſrael ſich freuen uͤber die Erloͤſung/<lb/> und Huͤlffleiſtung/ dißmal bleiben wir allein ſtehen bey folgenden fragen.<lb/><hi rendition="#aq">A quo?</hi> von wem dieſer Pſalm <hi rendition="#aq">componi</hi>rt/ getichtet/ geſpielet und ge-<lb/> ſungen worden. <hi rendition="#aq">De quo?</hi> von wem er eigentlich rede und handele. <hi rendition="#aq">Quâ<lb/> Formâ?</hi> in was fuͤr Geſtalt. <hi rendition="#aq">Quo Fine?</hi> zu was Zweck uñ End er aufge-<lb/> ſetzet worden. Hievon nutzlich und aufferbaulich zu reden und zu handlen/<lb/> wolle uns der Vater des Liechts mit dem Gnadenliecht ſeines H. Geiſtes<lb/> mildiglich erſcheinen/ um <hi rendition="#k">Je</hi>ſu Chriſti ſeines lieben Sohns willen. Am.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">I. A quo?</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [4/0024]
Die Erſte
lerus, der Gottes-gelehrte Syndicus zu Nuͤrnberg/ und ſonderlich der
theure und werthe Mann und Maͤrtyrer/ Paulus Speratus, dem wir
das geiſtreiche und recht Evangeliſche Lied/ Es iſt das Heyl uns
kommen her/ zu dancken haben.
Alles nach dem Exempel des Fuͤrtreflichen/ in aller Welt beruͤhm-
ten/ Sinnreichen Poeten/ und Geiſtreichen Muſicauten Davids/ der ſol-
che Kunſt in ſeinen Koͤniglichen Titul einzutragen/ kein ſcheu noch ſcham
getragen/ daß er ſey lieblich in Pſalmen Jſrael. Derſelbe hat nicht nur
Buß-Pſalmen/ Paſſional-Pſalmen/ Prophetiſche Gebet-Troſt- und
Danck-Pſalmen/ ſondern auch Catechetiſche Lehr-Pſalmen gedichtet/ ge-
ſungen und geſpielet/ und in denſelben alle Geheimnuͤſſe der Chriſtlichen
Lehr/ das Unum neceſſarium, das einige Noͤthige/ ſo zierlich und lieblich
gefaßt/ und gleichſam als in einem Butterfladen liecht und leicht einge-
ſtrichen. Dem zufolge wir neulich das erſte Stuck Chriſtlicher Lehr das
Sinaiſche Geſetz/ deſſen Tugend und Krafft im 29. Pſalm erklaͤrt/ und
gehoͤrt/ wie der HErr der Ehren donnert/ wie ſeine Stim̃e herꝛlich und
mit Macht gehe/ die Cedern zerbreche/ haue wie Feuerflam̃en/ errege die
Wuͤſten/ und entbloͤſe die Waͤlde. Jm 14. Pſ. als in einer idea inverſi
Decalogi beſchauet malitiam humanam legi obſtreperam, das durch
Suͤnd verderbte menſchliche Hertz/ ſo dieſem heiligen Geſetz allezeit ſich
entgegen ſetzt/ an dem Schaum eines gottloſen Mannes/ eines groſſen
Suͤndenknechts/ und Antinomi und widergeſetzers/ gelernet/ wie ſchwer-
lich ſich laſſe Fleiſch und Blut zwingen zu dem ewigen Gut.
Jetzt haben wir fuͤrgenom̃en in dem andern Stuck Chriſtlicher Lehr/
des Evangelij vom Glauben/ wie daſſelbe hell und klar auß dem 23. Pſal-
men/ tanquam Pſalmo gemello cum Pſ. 14. da auch dieſer Pſalm jung
worden/ herfuͤr leuchtet/ zubetrachten und zu Hertzen zunem̃en/ und in ge-
nere, deſſen Adel/ Krafft und Tugend mit Gott/ und geliebt es Gott/ ins
kuͤnfftig zu tractiren/ und den letſten Verſicul deß 14. Pſal. exemplifici-
ren/ und vernem̃en/ wie Jacob und Jſrael ſich freuen uͤber die Erloͤſung/
und Huͤlffleiſtung/ dißmal bleiben wir allein ſtehen bey folgenden fragen.
A quo? von wem dieſer Pſalm componirt/ getichtet/ geſpielet und ge-
ſungen worden. De quo? von wem er eigentlich rede und handele. Quâ
Formâ? in was fuͤr Geſtalt. Quo Fine? zu was Zweck uñ End er aufge-
ſetzet worden. Hievon nutzlich und aufferbaulich zu reden und zu handlen/
wolle uns der Vater des Liechts mit dem Gnadenliecht ſeines H. Geiſtes
mildiglich erſcheinen/ um Jeſu Chriſti ſeines lieben Sohns willen. Am.
I. A quo?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |