Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.denwelt zugewendet, und die Wege kennen zu lernen, die denwelt zugewendet, und die Wege kennen zu lernen, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0140" n="118"/> denwelt zugewendet, und die Wege kennen zu lernen, die<lb/> er ſie wandeln ließ, bis ſie des Heiles ungleich zahlreicher<lb/> theilhaftig werden ſollten, als die Kinder Abrahams!“ —<lb/> — — „<hi rendition="#g">Das Heidenthum als reine Dämono-<lb/> logie und direkten Widerſpruch gegen alle<lb/> Offenbarungswahrheit aufzufaſſen, iſt weder<lb/> hiſtoriſch, noch auch evangeliſch</hi>.“ S. 25. „<hi rendition="#g">Wir<lb/> kehren die Behauptung: alle Religion ſei<lb/> Mythologie, gerade um, und erklären vielmehr:<lb/> alle Mythologie iſt Religion und hat ihr<lb/> Endziel in Chriſtus</hi>.“ — — — „Die Kirchenleh-<lb/> rer — ein <hi rendition="#g">Clemens, Origenes, Juſtin</hi>, und zum<lb/> Theil <hi rendition="#g">Auguſtin</hi>, ſo wie noch <hi rendition="#g">Boethius</hi>, — fühlten<lb/> von Anfang den Beruf und ſtellten ſich die Aufgabe, das<lb/> Chriſtenthum mit der Philoſophie und den vorangegangenen<lb/> Religionen der Völker in ein ſyſtematiſches Verhältniß zu<lb/> ſetzen; und die Gegenwart, die dies ignorirte und davon<lb/> Umgang nahm, hat die Erfahrung gemacht, wie man Chri-<lb/> ſtus für die Mythologie in Anſpruch genommen — gleichſam<lb/> zur Strafe dafür, daß man verſäumte, die Mythologie<lb/> wiſſenſchaftlich für das Chriſtenthum zu erobern.“ S. 35.<lb/> „Der Logosbegriff des Johannes und Paulus läßt ſich<lb/> eigentlich nur in Verbindung mit der heidniſchen Philo-<lb/> ſophie zur Genüge würdigen und hiſtoriſch entwickeln.“<lb/> S. 5 f. So kommen denn auch in dem eigentlichen Werke<lb/> die merkwürdigſten Aeußerungen und Combinationen vor,<lb/> worauf ich hier ohne unverhältnißmäßige Breite und Aus-<lb/> führung nicht näher eingehen kann. Eine ſehr merkwür-<lb/> dige und in Beziehung auf die hier angeregten Punkte<lb/> wichtige Schrift iſt auch die von <hi rendition="#g">Dechamps</hi>, <hi rendition="#aq">„Le libre<lb/> examen de la vérité de la foi,“</hi> worin ſich der fromme<lb/> Verfaſſer, ein berühmter Redemptoriſt zu Brüſſel, über die<lb/> Kräfte der natürlichen Vernunft überhaupt und über das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0140]
denwelt zugewendet, und die Wege kennen zu lernen, die
er ſie wandeln ließ, bis ſie des Heiles ungleich zahlreicher
theilhaftig werden ſollten, als die Kinder Abrahams!“ —
— — „Das Heidenthum als reine Dämono-
logie und direkten Widerſpruch gegen alle
Offenbarungswahrheit aufzufaſſen, iſt weder
hiſtoriſch, noch auch evangeliſch.“ S. 25. „Wir
kehren die Behauptung: alle Religion ſei
Mythologie, gerade um, und erklären vielmehr:
alle Mythologie iſt Religion und hat ihr
Endziel in Chriſtus.“ — — — „Die Kirchenleh-
rer — ein Clemens, Origenes, Juſtin, und zum
Theil Auguſtin, ſo wie noch Boethius, — fühlten
von Anfang den Beruf und ſtellten ſich die Aufgabe, das
Chriſtenthum mit der Philoſophie und den vorangegangenen
Religionen der Völker in ein ſyſtematiſches Verhältniß zu
ſetzen; und die Gegenwart, die dies ignorirte und davon
Umgang nahm, hat die Erfahrung gemacht, wie man Chri-
ſtus für die Mythologie in Anſpruch genommen — gleichſam
zur Strafe dafür, daß man verſäumte, die Mythologie
wiſſenſchaftlich für das Chriſtenthum zu erobern.“ S. 35.
„Der Logosbegriff des Johannes und Paulus läßt ſich
eigentlich nur in Verbindung mit der heidniſchen Philo-
ſophie zur Genüge würdigen und hiſtoriſch entwickeln.“
S. 5 f. So kommen denn auch in dem eigentlichen Werke
die merkwürdigſten Aeußerungen und Combinationen vor,
worauf ich hier ohne unverhältnißmäßige Breite und Aus-
führung nicht näher eingehen kann. Eine ſehr merkwür-
dige und in Beziehung auf die hier angeregten Punkte
wichtige Schrift iſt auch die von Dechamps, „Le libre
examen de la vérité de la foi,“ worin ſich der fromme
Verfaſſer, ein berühmter Redemptoriſt zu Brüſſel, über die
Kräfte der natürlichen Vernunft überhaupt und über das
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