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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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Aber diese Gesichtspunkte sind es nicht allein, die uns die Herstellung dieses Kochbuchs als Abhülfe für ein wirkliches Bedürfniß erscheinen lassen. Auch in Bezug auf unsere Zeit, auf die gegenwärtige Lage, will uns solch ein Buch ein Bedürfniß dünken. Die Periode des Ueberflusses, des Verschwendens ist vorüber, sollte wenigstens überall vorüber sein. Ueberall sollte man streben, Sparsamkeit zu lernen, und Sparsamkeit im Haushalt lehren will das Kochbuch. Gerade hierzulande, wo nicht nur die Männer, sondern auch die Hausfrauen in gewisser Beziehung oft allzu "self made" sind, fehlt zum Sparen oft weniger der Wille als das Wissen. Da wird denn auch in der Küche mit Gewürzen, Zucker, Eiern, Butter und sonstigen Zuthaten auf Kosten der Haushalts-Casse und oft zugleich der Gesundheit verprobirt, was ein Blick auf eine gute Anweisung ersparen helfen könnte: Speisereste und Kleinigkeiten werden vergeudet, weil man sie nicht zu verwenden versteht. In solchen Fällen wird unser Kochbuch es an ersparungsfördernden Winken nicht fehlen lassen.

Der letztere Zweck ist es auch, der uns veranlaßte, die lucullischen Gerichte aus unserem Buche fortzulassen und uns auf die Bedürfnisse des guten "bürgerlichen" Tisches im allgemeinen zu beschränken. Dennoch haben wir in einem kleinen Abschnitt für festliche Gelegenheiten auch dem Gaumen des Feinschmeckers einige Concessionen machen zu dürfen geglaubt.

In einem möglichst vollständigen und alphabetisch geordneten Register ist schließlich Gelegenheit gegeben, unter den ca. 1800 Recepten welche unser Buch enthält, sich leicht zurecht zu finden.

So möge denn unser Kochbuch zu manchem Haushalt die Thür sich öffnen und Nutzen schaffen, wohin es kommt.

Die Herausgeber.

Aber diese Gesichtspunkte sind es nicht allein, die uns die Herstellung dieses Kochbuchs als Abhülfe für ein wirkliches Bedürfniß erscheinen lassen. Auch in Bezug auf unsere Zeit, auf die gegenwärtige Lage, will uns solch ein Buch ein Bedürfniß dünken. Die Periode des Ueberflusses, des Verschwendens ist vorüber, sollte wenigstens überall vorüber sein. Ueberall sollte man streben, Sparsamkeit zu lernen, und Sparsamkeit im Haushalt lehren will das Kochbuch. Gerade hierzulande, wo nicht nur die Männer, sondern auch die Hausfrauen in gewisser Beziehung oft allzu „self made“ sind, fehlt zum Sparen oft weniger der Wille als das Wissen. Da wird denn auch in der Küche mit Gewürzen, Zucker, Eiern, Butter und sonstigen Zuthaten auf Kosten der Haushalts-Casse und oft zugleich der Gesundheit verprobirt, was ein Blick auf eine gute Anweisung ersparen helfen könnte: Speisereste und Kleinigkeiten werden vergeudet, weil man sie nicht zu verwenden versteht. In solchen Fällen wird unser Kochbuch es an ersparungsfördernden Winken nicht fehlen lassen.

Der letztere Zweck ist es auch, der uns veranlaßte, die lucullischen Gerichte aus unserem Buche fortzulassen und uns auf die Bedürfnisse des guten „bürgerlichen“ Tisches im allgemeinen zu beschränken. Dennoch haben wir in einem kleinen Abschnitt für festliche Gelegenheiten auch dem Gaumen des Feinschmeckers einige Concessionen machen zu dürfen geglaubt.

In einem möglichst vollständigen und alphabetisch geordneten Register ist schließlich Gelegenheit gegeben, unter den ca. 1800 Recepten welche unser Buch enthält, sich leicht zurecht zu finden.

So möge denn unser Kochbuch zu manchem Haushalt die Thür sich öffnen und Nutzen schaffen, wohin es kommt.

Die Herausgeber.

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[IV/0008] Aber diese Gesichtspunkte sind es nicht allein, die uns die Herstellung dieses Kochbuchs als Abhülfe für ein wirkliches Bedürfniß erscheinen lassen. Auch in Bezug auf unsere Zeit, auf die gegenwärtige Lage, will uns solch ein Buch ein Bedürfniß dünken. Die Periode des Ueberflusses, des Verschwendens ist vorüber, sollte wenigstens überall vorüber sein. Ueberall sollte man streben, Sparsamkeit zu lernen, und Sparsamkeit im Haushalt lehren will das Kochbuch. Gerade hierzulande, wo nicht nur die Männer, sondern auch die Hausfrauen in gewisser Beziehung oft allzu „self made“ sind, fehlt zum Sparen oft weniger der Wille als das Wissen. Da wird denn auch in der Küche mit Gewürzen, Zucker, Eiern, Butter und sonstigen Zuthaten auf Kosten der Haushalts-Casse und oft zugleich der Gesundheit verprobirt, was ein Blick auf eine gute Anweisung ersparen helfen könnte: Speisereste und Kleinigkeiten werden vergeudet, weil man sie nicht zu verwenden versteht. In solchen Fällen wird unser Kochbuch es an ersparungsfördernden Winken nicht fehlen lassen. Der letztere Zweck ist es auch, der uns veranlaßte, die lucullischen Gerichte aus unserem Buche fortzulassen und uns auf die Bedürfnisse des guten „bürgerlichen“ Tisches im allgemeinen zu beschränken. Dennoch haben wir in einem kleinen Abschnitt für festliche Gelegenheiten auch dem Gaumen des Feinschmeckers einige Concessionen machen zu dürfen geglaubt. In einem möglichst vollständigen und alphabetisch geordneten Register ist schließlich Gelegenheit gegeben, unter den ca. 1800 Recepten welche unser Buch enthält, sich leicht zurecht zu finden. So möge denn unser Kochbuch zu manchem Haushalt die Thür sich öffnen und Nutzen schaffen, wohin es kommt. Die Herausgeber.

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/8>, abgerufen am 21.11.2024.