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Diesterweg, Adolph: Über das Verderben auf den deutschen Universitäten. Essen, 1836.

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haben wir, unsere Nachkommen, davon zu erwarten? Ver-
bessert die Lehrmethode, die Institutionen, es ist wichtig!
Bildet schlechte Gesinnungen um, und ihr habt Wichtigeres,
ja Ihr habt das Wichtigste für die Erziehung und Bildung
kommender Geschlechter vollbracht!

Soll, darf es so fortgehen, wie es bisher gegangen?
Ist Hoffnung vorhanden, daß die Sache sich von selbst zum
Bessern wenden, daß die Umgestaltung von den Lehrern, die
ihre Kräfte den Hochschulen widmen, ausgehen werde? Liegt
die Grundursache dessen, was als verderblich nachgewiesen
worden, in den Personen, oder in den Institutionen? Sie
liegt in den Institutionen. Darum Reform der Uni-
versitäten
!

B. Die übrigen Verhältnisse auf den
Universitäten
.

Nachdem wir die Lehrer geschildert, wie es ihrer giebt,
gehen wir zu den übrigen Verhältnissen, die den Studenten
umfangen, über. Es ist nicht nöthig, daß wir dabei eine
logische Gliederung festhalten; wir haben nur die Zustände
zu übersehen, in welchen unsere Hochschüler leben. Es sind
die Hörsäle und was daneben ist, vor und nach dem Besuch
derselben geschieht. Wir werden sehen, daß große Städte die
schlimmeren Orte sind.

Wenn der von dem Gymnasium Entlassene den Raum
der Hochschule betreten hat, so ist sein erstes Bemühen, sich
ein Quartier zu suchen. -- An häusliches Leben, an die Fa-
milie gewöhnt, wünscht er sich einen theilnehmenden Haus-
wirth, gefällige, gutmüthige Hausleute. Denn das Anschlie-
ßen an Menschen ist ihm Bedürfniß. Aber es ist mehr, es

haben wir, unſere Nachkommen, davon zu erwarten? Ver-
beſſert die Lehrmethode, die Inſtitutionen, es iſt wichtig!
Bildet ſchlechte Geſinnungen um, und ihr habt Wichtigeres,
ja Ihr habt das Wichtigſte fuͤr die Erziehung und Bildung
kommender Geſchlechter vollbracht!

Soll, darf es ſo fortgehen, wie es bisher gegangen?
Iſt Hoffnung vorhanden, daß die Sache ſich von ſelbſt zum
Beſſern wenden, daß die Umgeſtaltung von den Lehrern, die
ihre Kraͤfte den Hochſchulen widmen, ausgehen werde? Liegt
die Grundurſache deſſen, was als verderblich nachgewieſen
worden, in den Perſonen, oder in den Inſtitutionen? Sie
liegt in den Inſtitutionen. Darum Reform der Uni-
verſitaͤten
!

B. Die übrigen Verhältniſſe auf den
Univerſitäten
.

Nachdem wir die Lehrer geſchildert, wie es ihrer giebt,
gehen wir zu den uͤbrigen Verhaͤltniſſen, die den Studenten
umfangen, uͤber. Es iſt nicht noͤthig, daß wir dabei eine
logiſche Gliederung feſthalten; wir haben nur die Zuſtaͤnde
zu uͤberſehen, in welchen unſere Hochſchuͤler leben. Es ſind
die Hoͤrſaͤle und was daneben iſt, vor und nach dem Beſuch
derſelben geſchieht. Wir werden ſehen, daß große Staͤdte die
ſchlimmeren Orte ſind.

Wenn der von dem Gymnaſium Entlaſſene den Raum
der Hochſchule betreten hat, ſo iſt ſein erſtes Bemuͤhen, ſich
ein Quartier zu ſuchen. — An haͤusliches Leben, an die Fa-
milie gewoͤhnt, wuͤnſcht er ſich einen theilnehmenden Haus-
wirth, gefaͤllige, gutmuͤthige Hausleute. Denn das Anſchlie-
ßen an Menſchen iſt ihm Beduͤrfniß. Aber es iſt mehr, es

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[62/0080] haben wir, unſere Nachkommen, davon zu erwarten? Ver- beſſert die Lehrmethode, die Inſtitutionen, es iſt wichtig! Bildet ſchlechte Geſinnungen um, und ihr habt Wichtigeres, ja Ihr habt das Wichtigſte fuͤr die Erziehung und Bildung kommender Geſchlechter vollbracht! Soll, darf es ſo fortgehen, wie es bisher gegangen? Iſt Hoffnung vorhanden, daß die Sache ſich von ſelbſt zum Beſſern wenden, daß die Umgeſtaltung von den Lehrern, die ihre Kraͤfte den Hochſchulen widmen, ausgehen werde? Liegt die Grundurſache deſſen, was als verderblich nachgewieſen worden, in den Perſonen, oder in den Inſtitutionen? Sie liegt in den Inſtitutionen. Darum Reform der Uni- verſitaͤten! B. Die übrigen Verhältniſſe auf den Univerſitäten. Nachdem wir die Lehrer geſchildert, wie es ihrer giebt, gehen wir zu den uͤbrigen Verhaͤltniſſen, die den Studenten umfangen, uͤber. Es iſt nicht noͤthig, daß wir dabei eine logiſche Gliederung feſthalten; wir haben nur die Zuſtaͤnde zu uͤberſehen, in welchen unſere Hochſchuͤler leben. Es ſind die Hoͤrſaͤle und was daneben iſt, vor und nach dem Beſuch derſelben geſchieht. Wir werden ſehen, daß große Staͤdte die ſchlimmeren Orte ſind. Wenn der von dem Gymnaſium Entlaſſene den Raum der Hochſchule betreten hat, ſo iſt ſein erſtes Bemuͤhen, ſich ein Quartier zu ſuchen. — An haͤusliches Leben, an die Fa- milie gewoͤhnt, wuͤnſcht er ſich einen theilnehmenden Haus- wirth, gefaͤllige, gutmuͤthige Hausleute. Denn das Anſchlie- ßen an Menſchen iſt ihm Beduͤrfniß. Aber es iſt mehr, es

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Zitationshilfe: Diesterweg, Adolph: Über das Verderben auf den deutschen Universitäten. Essen, 1836, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/diesterweg_universitaeten_1836/80>, abgerufen am 24.11.2024.