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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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Zu solcher liebe wil vns der A-
postel vermahnen/ vnd gebrauchet
ein feines liebliches Argument, wel-
ches denen anmutig ist/ so die Christli
che Tugendt lieb haben/ vnd spricht:
Die liebe sey eine so herliche Tugend/
in welcher alle Tugendt begriffen sein/
vnd sey des gesetzes erfüllung.

Welches Argument der Apo-
stel nicht darumb gebrauchet. Das
wir mit vnser liebe das Gesetz voll-
kömmlich erfüllen könten/ vnnd da-
durch die seeligkeit vnd ewiges Leben
verdienen/ welches zwar geschehe/
wen vnsere liebe vollkommen were:
Sondern das er vns die fürtrefflig-
keit vnd wirdigkeit dieser Tugend ein-
bilde/ vns auch derselbigen zubefleis-
sigen. Vnsere gerechtigkeit vnd See-
ligkeit ist auff Jesum Christum ge-
gründet/ vnd auff seinen verdienst/
welchen wir vns eignen durch den
Glauben.

Auß den
wercken
kompt nit
die ware
gerechtig-
keit.

Also redet er auch p. 47. lib. 1. c. 5.

Darauß sie hestu nun/ das dich
die Wercke nicht können gerecht ma-
chen. Den du must zu vor in Christum

versetzet

Zu ſolcher liebe wil vns der A-
poſtel vermahnen/ vnd gebrauchet
ein feines liebliches Argument, wel-
ches denen anmutig iſt/ ſo die Chriſtli
che Tugendt lieb haben/ vnd ſpricht:
Die liebe ſey eine ſo herliche Tugend/
in welcher alle Tugendt begriffen ſein/
vnd ſey des geſetzes erfuͤllung.

Welches Argument der Apo-
ſtel nicht darumb gebrauchet. Das
wir mit vnſer liebe das Geſetz voll-
koͤmmlich erfuͤllen koͤnten/ vnnd da-
durch die ſeeligkeit vnd ewiges Leben
verdienen/ welches zwar geſchehe/
wen vnſere liebe vollkommen were:
Sondern das er vns die fuͤrtrefflig-
keit vnd wirdigkeit dieſer Tugend ein-
bilde/ vns auch derſelbigen zubefleiſ-
ſigen. Vnſere gerechtigkeit vnd See-
ligkeit iſt auff Jeſum Chriſtum ge-
gruͤndet/ vnd auff ſeinen verdienſt/
welchen wir vns eignen durch den
Glauben.

Auß den
wercken
kompt nit
die ware
gerechtig-
keit.

Alſo redet er auch p. 47. lib. 1. c. 5.

Darauß ſie heſtu nun/ das dich
die Wercke nicht koͤnnen gerecht ma-
chen. Den du muſt zu vor in Chriſtum

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[[124]/0124] Zu ſolcher liebe wil vns der A- poſtel vermahnen/ vnd gebrauchet ein feines liebliches Argument, wel- ches denen anmutig iſt/ ſo die Chriſtli che Tugendt lieb haben/ vnd ſpricht: Die liebe ſey eine ſo herliche Tugend/ in welcher alle Tugendt begriffen ſein/ vnd ſey des geſetzes erfuͤllung. Welches Argument der Apo- ſtel nicht darumb gebrauchet. Das wir mit vnſer liebe das Geſetz voll- koͤmmlich erfuͤllen koͤnten/ vnnd da- durch die ſeeligkeit vnd ewiges Leben verdienen/ welches zwar geſchehe/ wen vnſere liebe vollkommen were: Sondern das er vns die fuͤrtrefflig- keit vnd wirdigkeit dieſer Tugend ein- bilde/ vns auch derſelbigen zubefleiſ- ſigen. Vnſere gerechtigkeit vnd See- ligkeit iſt auff Jeſum Chriſtum ge- gruͤndet/ vnd auff ſeinen verdienſt/ welchen wir vns eignen durch den Glauben. Alſo redet er auch p. 47. lib. 1. c. 5. Darauß ſie heſtu nun/ das dich die Wercke nicht koͤnnen gerecht ma- chen. Den du muſt zu vor in Chriſtum verſetzet

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [124]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/124>, abgerufen am 17.05.2024.