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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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da [Greek words] enim Graeci nigrum vocant. Pausan. lib. 8. qui de Arcadicis est. Cujus Veneris Melanidis templum fuit apud Corinthum, ut tradit idem Pausanias. lib. 2. qui de Corinthiacis est. Et eadem ratione ea ipsa Venus Scotia a tenebris dicitur, cujus templum apud AEgyptios, fuit, teste Hesychio Tiraq. in 15. Leg. Connub. Gloss. primae part. 15. n. 163.

LXX. Die Perser/ Araber/ Assyrer/ AEgypter/ Galater/ Irländer und andere Völcker mehr haben vor alters ihre Mütter/ Töchter/ Schwestern und nahe Bluts-Freunde geheyrathet/ massen den Artaxerxes seine eingne Töchter/ Jupiter aber die Junonem, item Saturnus Rheam. Janus Camisiam, Osiris Isidem, Alexander Pyrrhi fil. Olympiadem, Mithridates Laodicem, Mausolus Artemisiam, Dionysius Sophrosynam, Ptolomaeus Cleopatram, Cimon Elpidem, als ihre leibliche Schwestern zur Ehe gehabt. Vide late de his disserentem Tiraq. in 7. connub. gloss. 1. part. 7. n. 32. & seqq. usg[unleserliches Material] n. 46. Ptolomaeus Philadelphus, Rex AEgypti, etiam Arsinoen sororem duxit uxorem, cui cum ob ib dixisset Sotades: [Greek words] i. e. in foramen minime sanctum aculeum tradis, in vincula conjectus est, ut scribit Plutarchus, in lib. [Greek words] Hegesander autem, apud Athenaeum lib. 14. c. 7. dicit, eum id primum fuisse conjectum in figu inam plumbariam, deinde in mare inmersum. Von einer Königlichen Princeßin wird daß sie funffzehen Brüder gehabt/ deren aller Weib sie/ vermöge des Land-Gesetzes / seyn muste. Nun war der Brauch/ daß wenn einer die Schwester besuchte/ er seinen Stab vor der Cammerthür liegen lassen muste/ denen andern damit ein Zeichen zugeben/ daß sie ihm nicht verstöreten. Es war aber dieses 15. Männerige Weib [wie leicht zu erachten] ihrer Brüder überdrüßig/ drum erdachte sie ihr zu Erleichterung diese List: Sie machte ihr einen Stab/ welcher jenen ähnlich war/ den legte sie vor die Cammerthür/ und ließ ihn eine Zeitlang liegen. Da nun die Brüder einer nach den andern kamen/ und den Stab sahen / musten sie wieder abziehen/ biß endlich als sie alle 15. beysammen waren / lieff einer hin/ die Schwester heimzusuchen. Als er aber den Stab abermahl sahe vor der Thür stehen/ wurde sie von den Brüdern bey dem Vater/ als eine Ehebrecherin verklaget/ nachdem sie aber ihre Unschuld erwiese/ ward sie loßgesprochen. Polyd. Vergil. lib. 1. de rerum inventor. cap. 4.

LXXI. In der Insel Cypro, in Mittelländischen Meer/ haben vor diesen die Jungfern/ so zum heyrathen tüchtig/ sich an das Ufer des Meers verfüget /

da [Greek words] enim Graeci nigrum vocant. Pausan. lib. 8. qui de Arcadicis est. Cujus Veneris Melanidis templum fuit apud Corinthum, ut tradit idem Pausanias. lib. 2. qui de Corinthiacis est. Et eadem ratione ea ipsa Venus Scotia à tenebris dicitur, cujus templum apud AEgyptios, fuit, teste Hesychio Tiraq. in 15. Leg. Connub. Gloss. primae part. 15. n. 163.

LXX. Die Perser/ Araber/ Assyrer/ AEgypter/ Galater/ Irländer und andere Völcker mehr haben vor alters ihre Mütter/ Töchter/ Schwestern und nahe Bluts-Freunde geheyrathet/ massen den Artaxerxes seine eingne Töchter/ Jupiter aber die Junonem, item Saturnus Rheam. Janus Camisiam, Osiris Isidem, Alexander Pyrrhi fil. Olympiadem, Mithridates Laodicem, Mausolus Artemisiam, Dionysius Sophrosynam, Ptolomaeus Cleopatram, Cimon Elpidem, als ihre leibliche Schwestern zur Ehe gehabt. Vide latè de his disserentem Tiraq. in 7. connub. gloss. 1. part. 7. n. 32. & seqq. usg[unleserliches Material] n. 46. Ptolomaeus Philadelphus, Rex AEgypti, etiam Arsinoën sororem duxit uxorem, cui cum ob ib dixisset Sotades: [Greek words] i. e. in foramen minimè sanctum aculeum tradis, in vincula conjectus est, ut scribit Plutarchus, in lib. [Greek words] Hegesander autem, apud Athenaeum lib. 14. c. 7. dicit, eum id primum fuisse conjectum in figu inam plumbariam, deinde in mare inmersum. Von einer Königlichen Princeßin wird daß sie funffzehen Brüder gehabt/ deren aller Weib sie/ vermöge des Land-Gesetzes / seyn muste. Nun war der Brauch/ daß wenn einer die Schwester besuchte/ er seinen Stab vor der Cam̃erthür liegen lassen muste/ denen andern damit ein Zeichen zugeben/ daß sie ihm nicht verstöreten. Es war aber dieses 15. Männerige Weib [wie leicht zu erachten] ihrer Brüder überdrüßig/ drum erdachte sie ihr zu Erleichterung diese List: Sie machte ihr einen Stab/ welcher jenen ähnlich war/ den legte sie vor die Cammerthür/ und ließ ihn eine Zeitlang liegen. Da nun die Brüder einer nach den andern kamen/ und den Stab sahen / musten sie wieder abziehen/ biß endlich als sie alle 15. beysammen waren / lieff einer hin/ die Schwester heimzusuchen. Als er aber den Stab abermahl sahe vor der Thür stehen/ wurde sie von den Brüdern bey dem Vater/ als eine Ehebrecherin verklaget/ nachdem sie aber ihre Unschuld erwiese/ ward sie loßgesprochen. Polyd. Vergil. lib. 1. de rerum inventor. cap. 4.

LXXI. In der Insel Cypro, in Mittelländischen Meer/ haben vor diesen die Jungfern/ so zum heyrathen tüchtig/ sich an das Ufer des Meers verfüget /

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        <p>LXX. Die Perser/ Araber/ Assyrer/ AEgypter/ Galater/ Irländer und andere                      Völcker mehr haben vor alters ihre Mütter/ Töchter/ Schwestern und nahe                      Bluts-Freunde geheyrathet/ massen den Artaxerxes seine eingne Töchter/ Jupiter                      aber die Junonem, item Saturnus Rheam. Janus Camisiam, Osiris Isidem, Alexander                      Pyrrhi fil. Olympiadem, Mithridates Laodicem, Mausolus Artemisiam, Dionysius                      Sophrosynam, Ptolomaeus Cleopatram, Cimon Elpidem, als ihre leibliche Schwestern                      zur Ehe gehabt. Vide latè de his disserentem Tiraq. in 7. connub. gloss. 1.                      part. 7. n. 32. &amp; seqq. usg<gap reason="illegible"/> n. 46. Ptolomaeus Philadelphus, Rex AEgypti,                      etiam Arsinoën sororem duxit uxorem, cui cum ob ib dixisset Sotades: <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign> i. e. in foramen minimè sanctum                      aculeum tradis, in vincula conjectus est, ut scribit Plutarchus, in lib.                          <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign> Hegesander autem, apud                      Athenaeum lib. 14. c. 7. dicit, eum id primum fuisse conjectum in figu inam                      plumbariam, deinde in mare inmersum. Von einer Königlichen Princeßin wird daß                      sie funffzehen Brüder gehabt/ deren aller Weib sie/ vermöge des Land-Gesetzes                     / seyn muste. Nun war der Brauch/ daß wenn einer die Schwester besuchte/ er                      seinen Stab vor der Cam&#x0303;erthür liegen lassen muste/ denen andern damit                      ein Zeichen zugeben/ daß sie ihm nicht verstöreten. Es war aber dieses 15.                      Männerige Weib [wie leicht zu erachten] ihrer Brüder überdrüßig/ drum erdachte                      sie ihr zu Erleichterung diese List: Sie machte ihr einen Stab/ welcher jenen                      ähnlich war/ den legte sie vor die Cammerthür/ und ließ ihn eine Zeitlang                      liegen. Da nun die Brüder einer nach den andern kamen/ und den Stab sahen /                      musten sie wieder abziehen/ biß endlich als sie alle 15. beysammen waren /                      lieff einer hin/ die Schwester heimzusuchen. Als er aber den Stab abermahl sahe                      vor der Thür stehen/ wurde sie von den Brüdern bey dem Vater/ als eine                      Ehebrecherin verklaget/ nachdem sie aber ihre Unschuld erwiese/ ward sie                      loßgesprochen. Polyd. Vergil. lib. 1. de rerum inventor. cap. 4.</p>
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[1056/1062] da [Greek words] enim Graeci nigrum vocant. Pausan. lib. 8. qui de Arcadicis est. Cujus Veneris Melanidis templum fuit apud Corinthum, ut tradit idem Pausanias. lib. 2. qui de Corinthiacis est. Et eadem ratione ea ipsa Venus Scotia à tenebris dicitur, cujus templum apud AEgyptios, fuit, teste Hesychio Tiraq. in 15. Leg. Connub. Gloss. primae part. 15. n. 163. LXX. Die Perser/ Araber/ Assyrer/ AEgypter/ Galater/ Irländer und andere Völcker mehr haben vor alters ihre Mütter/ Töchter/ Schwestern und nahe Bluts-Freunde geheyrathet/ massen den Artaxerxes seine eingne Töchter/ Jupiter aber die Junonem, item Saturnus Rheam. Janus Camisiam, Osiris Isidem, Alexander Pyrrhi fil. Olympiadem, Mithridates Laodicem, Mausolus Artemisiam, Dionysius Sophrosynam, Ptolomaeus Cleopatram, Cimon Elpidem, als ihre leibliche Schwestern zur Ehe gehabt. Vide latè de his disserentem Tiraq. in 7. connub. gloss. 1. part. 7. n. 32. & seqq. usg_ n. 46. Ptolomaeus Philadelphus, Rex AEgypti, etiam Arsinoën sororem duxit uxorem, cui cum ob ib dixisset Sotades: [Greek words] i. e. in foramen minimè sanctum aculeum tradis, in vincula conjectus est, ut scribit Plutarchus, in lib. [Greek words] Hegesander autem, apud Athenaeum lib. 14. c. 7. dicit, eum id primum fuisse conjectum in figu inam plumbariam, deinde in mare inmersum. Von einer Königlichen Princeßin wird daß sie funffzehen Brüder gehabt/ deren aller Weib sie/ vermöge des Land-Gesetzes / seyn muste. Nun war der Brauch/ daß wenn einer die Schwester besuchte/ er seinen Stab vor der Cam̃erthür liegen lassen muste/ denen andern damit ein Zeichen zugeben/ daß sie ihm nicht verstöreten. Es war aber dieses 15. Männerige Weib [wie leicht zu erachten] ihrer Brüder überdrüßig/ drum erdachte sie ihr zu Erleichterung diese List: Sie machte ihr einen Stab/ welcher jenen ähnlich war/ den legte sie vor die Cammerthür/ und ließ ihn eine Zeitlang liegen. Da nun die Brüder einer nach den andern kamen/ und den Stab sahen / musten sie wieder abziehen/ biß endlich als sie alle 15. beysammen waren / lieff einer hin/ die Schwester heimzusuchen. Als er aber den Stab abermahl sahe vor der Thür stehen/ wurde sie von den Brüdern bey dem Vater/ als eine Ehebrecherin verklaget/ nachdem sie aber ihre Unschuld erwiese/ ward sie loßgesprochen. Polyd. Vergil. lib. 1. de rerum inventor. cap. 4. LXXI. In der Insel Cypro, in Mittelländischen Meer/ haben vor diesen die Jungfern/ so zum heyrathen tüchtig/ sich an das Ufer des Meers verfüget /

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1056. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1062>, abgerufen am 26.06.2024.