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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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ibnen üm einen schlechten begangenen Fehler zustellen lassen/ und deswegen sind sie überaus wohl bedienet / denn man siehet in ihrer Anwesenheit die Knechte den gantzen Tag/ wie die Staruen an einer Maur/ aufgerichtet stehen/ die Hände kreutzweise über den Leib haltend/ und den Befehl ihrer Herrn erwartend/ den sie auf den geringsten Augen winck Gehorsam leisten. Die Schuhlmeister züchtigen ebenfals ihre Schüler mit der gleichen Schlägen auf die Fußsolen/ an statt der Ruthen/ die man bey uns brauchet.

CAPUT LVIII. Von Abhauung der Füsse.

I.

WEnn bey den Römern die leibeigenen Knechte von ihren Herren/ oder auch andere zu frembden Völckern übergiengen/ und man sie wider ertapte/ wurde ihnen ein Fuß abgehauen. L. 3. C. de Servis fugitivis. Ibi: Si fugitivi deprehendantur ad Barbaros transeuntes, aut pede am putato debilitentur, aut metallo dentur, aut qualibet alia poena afficiantur.

Guid. Pansiroll. lib. 2. Nov. repert. tit. 2. pag. 84. Schönborn/ lib. 3. Polit. cap. 20. pag. 237. D. Henric. Günth. Böttiger, Disp. in aug. de amput. memb. th. 19.

Denn sie hielten davor/ es wäre billig/ daß sie an dem Glieb gestrafft würden / womit sie mißhandelt hätten. AEgid. Menagius, Amoenit. jur. civ. cap. 32. pag. 190. [Cui non obstat L. 38 §. 1. & L. 8. §. 2. ff. de poenis. ubi transfugis ad hostes capitalis poena, seu ultimum supplicium dictatur: ad quas respondet Brunnemannus, in Comment. ad Cod. b. t. quod ibidemagatur de iis qui nondum pervenerint ad hostes, hicvero de iis, qui jamjam fuerunt apud illos. Alii aliter respondent, prout videre est apud cit. Brunnemannum d. loc.]

II. Worauf die Egypter in ihren Gesetzen auch vor Alters gesehen/ wie Diodorus Siculus, libro 1. meldet/ wenner spricht: Qui bostibus secreta enun-

ibnen üm einen schlechten begangenen Fehler zustellen lassen/ und deswegen sind sie überaus wohl bedienet / denn man siehet in ihrer Anwesenheit die Knechte den gantzen Tag/ wie die Staruen an einer Maur/ aufgerichtet stehen/ die Hände kreutzweise über den Leib haltend/ und den Befehl ihrer Herrn erwartend/ den sie auf den geringsten Augen winck Gehorsam leisten. Die Schuhlmeister züchtigen ebenfals ihre Schüler mit der gleichen Schlägen auf die Fußsolen/ an statt der Ruthen/ die man bey uns brauchet.

CAPUT LVIII. Von Abhauung der Füsse.

I.

WEnn bey den Römern die leibeigenen Knechte von ihren Herren/ oder auch andere zu frembden Völckern übergiengen/ und man sie wider ertapte/ wurde ihnen ein Fuß abgehauen. L. 3. C. de Servis fugitivis. Ibi: Si fugitivi deprehendantur ad Barbaros transeuntes, aut pede am putato debilitentur, aut metallo dentur, aut qualibet alia poena afficiantur.

Guid. Pansiroll. lib. 2. Nov. repert. tit. 2. pag. 84. Schönborn/ lib. 3. Polit. cap. 20. pag. 237. D. Henric. Günth. Böttiger, Disp. in aug. de amput. memb. th. 19.

Denn sie hielten davor/ es wäre billig/ daß sie an dem Glieb gestrafft würden / womit sie mißhandelt hätten. AEgid. Menagius, Amoenit. jur. civ. cap. 32. pag. 190. [Cui non obstat L. 38 §. 1. & L. 8. §. 2. ff. de poenis. ubi transfugis ad hostes capitalis poena, seu ultimum supplicium dictatur: ad quas respondet Brunnemannus, in Comment. ad Cod. b. t. quod ibidemagatur de iis qui nondum pervenerint ad hostes, hicverò de iis, qui jamjam fuerunt apud illos. Alii aliter respondent, prout videre est apud cit. Brunnemannum d. loc.]

II. Worauf die Egypter in ihren Gesetzen auch vor Alters gesehen/ wie Diodorus Siculus, libro 1. meldet/ wenner spricht: Qui bostibus secreta enun-

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[1073/1079] ibnen üm einen schlechten begangenen Fehler zustellen lassen/ und deswegen sind sie überaus wohl bedienet / denn man siehet in ihrer Anwesenheit die Knechte den gantzen Tag/ wie die Staruen an einer Maur/ aufgerichtet stehen/ die Hände kreutzweise über den Leib haltend/ und den Befehl ihrer Herrn erwartend/ den sie auf den geringsten Augen winck Gehorsam leisten. Die Schuhlmeister züchtigen ebenfals ihre Schüler mit der gleichen Schlägen auf die Fußsolen/ an statt der Ruthen/ die man bey uns brauchet. CAPUT LVIII. Von Abhauung der Füsse. I. WEnn bey den Römern die leibeigenen Knechte von ihren Herren/ oder auch andere zu frembden Völckern übergiengen/ und man sie wider ertapte/ wurde ihnen ein Fuß abgehauen. L. 3. C. de Servis fugitivis. Ibi: Si fugitivi deprehendantur ad Barbaros transeuntes, aut pede am putato debilitentur, aut metallo dentur, aut qualibet alia poena afficiantur. Guid. Pansiroll. lib. 2. Nov. repert. tit. 2. pag. 84. Schönborn/ lib. 3. Polit. cap. 20. pag. 237. D. Henric. Günth. Böttiger, Disp. in aug. de amput. memb. th. 19. Denn sie hielten davor/ es wäre billig/ daß sie an dem Glieb gestrafft würden / womit sie mißhandelt hätten. AEgid. Menagius, Amoenit. jur. civ. cap. 32. pag. 190. [Cui non obstat L. 38 §. 1. & L. 8. §. 2. ff. de poenis. ubi transfugis ad hostes capitalis poena, seu ultimum supplicium dictatur: ad quas respondet Brunnemannus, in Comment. ad Cod. b. t. quod ibidemagatur de iis qui nondum pervenerint ad hostes, hicverò de iis, qui jamjam fuerunt apud illos. Alii aliter respondent, prout videre est apud cit. Brunnemannum d. loc.] II. Worauf die Egypter in ihren Gesetzen auch vor Alters gesehen/ wie Diodorus Siculus, libro 1. meldet/ wenner spricht: Qui bostibus secreta enun-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1073. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1079>, abgerufen am 22.11.2024.