CAPUT LIX. Von Beschlagung der Hände und Füsse mit Hufeisen. I.
SChach Sefi, König in Persien/ ließ einem Rebellen Charib Schach, an Händen und Füssen mit Hufeisen beschlagen/ und nach dreyen Tagen auf eine Vogelstange binden/ da er mit Pfeilen zu tod geschossen worden/ und ist er in einer Stunde so voll von Pfeilen worden/ daß man keinen Leib gesehen/ hat auch 3. Tage also droben bleiben müssen.
Olear. in der Persischen Reise - Beschreibung/ lib. 5. c. 3. pag. 547.
II. Zum Schwartzenstein/ eine halbe Meihle von Rastenburg in Preussen wahr eine Wirthin/ die trieb grosse Schinderey mit ihren Bier - verkauffen/ die nimmt der Satan zu sich/ verzaubert sie in ein Pferd/ weckt den Schmid eilend auf / er soll ihm das Pferd fein starck/ geschwind und wohl beschlagen und hefften: Die Wirthin aber bitter den Schmid/ er soll gemach thun/ nicht starck noch geschwinde schlagen. Da erkenner der Schmid des Teufels Betrug/ denn es wahr seine Gevatterin [andere sagen es wäre seine Schwiegermutter gewesen /] alsobald fieng der Hahn an zukrehen/ und der Teufel verschwand. Die Wirthin ist lange hernach kranck gelegen/ doch endlich noch mit den Leben davon kommen/ und hat nicht mehr so grosse Schinderey getrieben. Matthaeus Hammer, in viridar. Histor. pag. 309. Und sollen 2. grosse Hufeisen deshalber noch in der Kirchen zu Schwartzenstein aufgehenckt zu sehen seyn/ wie Casp. Henneberg. in Erklährung der Preusischen grössern Land - Tafel/ Anno 1595. zu Rönigsberg gedruckt/ pag. 427. & ex eo Zeiler, Epist. 399. bezeugen.
III. Busbequius, in der 4 ven Epistel von seiner Türckischen Ambassade, führet an den Aufzug/ wie er von den Türcken angenommen/ und nach Ofen begleitet worden / und meldet/ daß etliche Türckische Fußgänger an ieden Arm über den Elbogen / ein durchstochen Messer/ ia einer auf seinen Kopff ein Hufeisen/ mit vielen Nägeln angehefftet/ getragen/ und zwar von vielen
CAPUT LIX. Von Beschlagung der Hände und Füsse mit Hufeisen. I.
SChach Sefi, König in Persien/ ließ einem Rebellen Charib Schach, an Händen und Füssen mit Hufeisen beschlagen/ und nach dreyen Tagen auf eine Vogelstange binden/ da er mit Pfeilen zu tod geschossen worden/ und ist er in einer Stunde so voll von Pfeilen worden/ daß man keinen Leib gesehen/ hat auch 3. Tage also droben bleiben müssen.
Olear. in der Persischen Reise - Beschreibung/ lib. 5. c. 3. pag. 547.
II. Zum Schwartzenstein/ eine halbe Meihle von Rastenburg in Preussen wahr eine Wirthin/ die trieb grosse Schinderey mit ihren Bier - verkauffen/ die nimmt der Satan zu sich/ verzaubert sie in ein Pferd/ weckt den Schmid eilend auf / er soll ihm das Pferd fein starck/ geschwind und wohl beschlagen und hefften: Die Wirthin aber bitter den Schmid/ er soll gemach thun/ nicht starck noch geschwinde schlagen. Da erkenner der Schmid des Teufels Betrug/ denn es wahr seine Gevatterin [andere sagen es wäre seine Schwiegermutter gewesen /] alsobald fieng der Hahn an zukrehen/ und der Teufel verschwand. Die Wirthin ist lange hernach kranck gelegen/ doch endlich noch mit den Leben davon kommen/ und hat nicht mehr so grosse Schinderey getrieben. Matthaeus Hammer, in viridar. Histor. pag. 309. Und sollen 2. grosse Hufeisen deshalber noch in der Kirchen zu Schwartzenstein aufgehenckt zu sehen seyn/ wie Casp. Henneberg. in Erklährung der Preusischen grössern Land - Tafel/ Anno 1595. zu Rönigsberg gedruckt/ pag. 427. & ex eo Zeiler, Epist. 399. bezeugen.
III. Busbequius, in der 4 ven Epistel von seiner Türckischen Ambassade, führet an den Aufzug/ wie er von den Türcken angenommen/ und nach Ofen begleitet worden / und meldet/ daß etliche Türckische Fußgänger an ieden Arm über den Elbogen / ein durchstochen Messer/ ia einer auf seinen Kopff ein Hufeisen/ mit vielen Nägeln angehefftet/ getragen/ und zwar von vielen
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CAPUT LIX. Von Beschlagung der Hände und Füsse mit Hufeisen. I. SChach Sefi, König in Persien/ ließ einem Rebellen Charib Schach, an Händen und Füssen mit Hufeisen beschlagen/ und nach dreyen Tagen auf eine Vogelstange binden/ da er mit Pfeilen zu tod geschossen worden/ und ist er in einer Stunde so voll von Pfeilen worden/ daß man keinen Leib gesehen/ hat auch 3. Tage also droben bleiben müssen.
Olear. in der Persischen Reise - Beschreibung/ lib. 5. c. 3. pag. 547.
II. Zum Schwartzenstein/ eine halbe Meihle von Rastenburg in Preussen wahr eine Wirthin/ die trieb grosse Schinderey mit ihren Bier - verkauffen/ die nimmt der Satan zu sich/ verzaubert sie in ein Pferd/ weckt den Schmid eilend auf / er soll ihm das Pferd fein starck/ geschwind und wohl beschlagen und hefften: Die Wirthin aber bitter den Schmid/ er soll gemach thun/ nicht starck noch geschwinde schlagen. Da erkenner der Schmid des Teufels Betrug/ denn es wahr seine Gevatterin [andere sagen es wäre seine Schwiegermutter gewesen /] alsobald fieng der Hahn an zukrehen/ und der Teufel verschwand. Die Wirthin ist lange hernach kranck gelegen/ doch endlich noch mit den Leben davon kommen/ und hat nicht mehr so grosse Schinderey getrieben. Matthaeus Hammer, in viridar. Histor. pag. 309. Und sollen 2. grosse Hufeisen deshalber noch in der Kirchen zu Schwartzenstein aufgehenckt zu sehen seyn/ wie Casp. Henneberg. in Erklährung der Preusischen grössern Land - Tafel/ Anno 1595. zu Rönigsberg gedruckt/ pag. 427. & ex eo Zeiler, Epist. 399. bezeugen.
III. Busbequius, in der 4 ven Epistel von seiner Türckischen Ambassade, führet an den Aufzug/ wie er von den Türcken angenommen/ und nach Ofen begleitet worden / und meldet/ daß etliche Türckische Fußgänger an ieden Arm über den Elbogen / ein durchstochen Messer/ ia einer auf seinen Kopff ein Hufeisen/ mit vielen Nägeln angehefftet/ getragen/ und zwar von vielen
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1079. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1085>, abgerufen am 22.11.2024.
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