XVI. Die Hircani haben eigene Hunde gehalten/ die sie canes sepulchrales, Leichen - Parißgen genennet/ welche wenn einer von ihnen gestorben/ die todte Leichnahme zerreissen und fressen müssen/ indem sie niemandten begruben / Strabo, lib. 11. Cicero, lb. 2. Tusc. Quaest. Silius Italicus, lib. 13. ubi id peculiariter Regum cadaveribus tribuit.
Regia cum lucem posuerunt membra, probatum est
Hyrcanis, adhibere canes &c.
Diogenes dicebat, si canes suum cadaver laniarent, Hyrcani amsepulturam fore. [Greek words]. Apud Caspios idem observariscribit Eusebius, lib. 1. praeparat. Evangelicae cap. 3. Item apud Bactrianos quod tamen pro figmento habet AEneas Sylvius, in descript. Asiae c. 16. Kornemann. de Miracul mortuor. part. 8. c. 3. in fin.
XVII. Zu Rom p wie auch bey dem Berg AEtna, hielte man in des Vulcanin Tempel/ ingleichen in der Insel Creta, in aede matris Dictaeae Hunde zu Hütern und Wächtern/ welche nur allein die Diebe anbelleten die andern aber passiren liessen. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 1. c. 3. pag. 12. In der Tartarischen Landschafft Arrach in Asten sind so grosse Hunde/ daß sie zum tragen gebraucht werden/ wie bey uns die Esel. Scalig. Exerc. 217. 5. 2.
XVIII. Cambyses, König in Persien/ nahm seine leibliche Schwester zum Weibe / wider der Persianer Gesetze/ erwürgte sie aber nachgehends aus dieser Ursache: Er ließ im Schau Spiehl einen jungen Löwen und Hund miteinander kämpffen/ und als der Löwe dem Hund zu starck war/ und solches ein ander Hund/ dessen Bruder so mit dem Löwen kämpfte/ ersahe/ riß er sich loß/ und kahm seinen Bruder / zu Hülffe/ ward also der Löwe von ihnen beyden überwunden. Cambyses zwar mochte dieses Spectaculs wohl lachen/ aber die Schwester seufzte und weinete drüber / und als sie von Cambyse deßwegen gefraget ward/ sagte sie/ es wäre grössere Liebe und Treu bey den Thieren/ denn unter den Menschen: Denn dieser Hund wäre seinem Bruder in Nöthen zu Hülffe kommen/ Cambyses aber hatte seinen Brudererwürgen lassen. Dieses Wort hat der guten Schwester ihr Leben gekostet Herodot. lib. 3.
XIX. Sophites, ein Indianischer König/ schenckte dem Alexandro Magno unter andern Königlichen Geschencken etlich Hunde/ so über die Maße grumm und beißig/ und wie man sagte von einen Hund und Tigerthier gezeuget waren/ dessen nun eine Probe zu hehmen/ lies Alexander einen Löwen herkom-
XVI. Die Hircani haben eigene Hunde gehalten/ die sie canes sepulchrales, Leichen - Parißgen genennet/ welche wenn einer von ihnen gestorben/ die todte Leichnahme zerreissen und fressen müssen/ indem sie niemandten begruben / Strabo, lib. 11. Cicero, lb. 2. Tusc. Quaest. Silius Italicus, lib. 13. ubi id peculiariter Regum cadaveribus tribuit.
Regia cum lucem posuerunt membra, probatum est
Hyrcanis, adhibere canes &c.
Diogenes dicebat, si canes suum cadaver laniarent, Hyrcani amsepulturam fore. [Greek words]. Apud Caspios idem observariscribit Eusebius, lib. 1. praeparat. Evangelicae cap. 3. Item apud Bactrianos quod tamen pro figmento habet AEneas Sylvius, in descript. Asiae c. 16. Kornemann. de Miracul mortuor. part. 8. c. 3. in fin.
XVII. Zu Rom p wie auch bey dem Berg AEtna, hielte man in des Vulcanĩ Tempel/ ingleichen in der Insel Creta, in aede matris Dictaeae Hunde zu Hütern und Wächtern/ welche nur allein die Diebe anbelleten die andern aber passiren liessen. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 1. c. 3. pag. 12. In der Tartarischen Landschafft Arrach in Asten sind so grosse Hunde/ daß sie zum tragen gebraucht werden/ wie bey uns die Esel. Scalig. Exerc. 217. 5. 2.
XVIII. Cambyses, König in Persien/ nahm seine leibliche Schwester zum Weibe / wider der Persianer Gesetze/ erwürgte sie aber nachgehends aus dieser Ursache: Er ließ im Schau Spiehl einen jungen Löwen und Hund miteinander kämpffen/ und als der Löwe dem Hund zu starck war/ und solches ein ander Hund/ dessen Bruder so mit dem Löwen kämpfte/ ersahe/ riß er sich loß/ und kahm seinen Bruder / zu Hülffe/ ward also der Löwe von ihnen beyden überwunden. Cambyses zwar mochte dieses Spectaculs wohl lachen/ aber die Schwester seufzte und weinete drüber / und als sie von Cambyse deßwegen gefraget ward/ sagte sie/ es wäre grössere Liebe und Treu bey den Thieren/ denn unter den Menschen: Denn dieser Hund wäre seinem Bruder in Nöthen zu Hülffe kommen/ Cambyses aber hatte seinen Brudererwürgen lassen. Dieses Wort hat der guten Schwester ihr Leben gekostet Herodot. lib. 3.
XIX. Sophites, ein Indianischer König/ schenckte dem Alexandro Magno unter andern Königlichen Geschencken etlich Hunde/ so über die Maße grum̃ und beißig/ und wie man sagte von einen Hund und Tigerthier gezeuget waren/ dessen nun eine Probe zu hehmen/ lies Alexander einen Löwen herkom-
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XVI. Die Hircani haben eigene Hunde gehalten/ die sie canes sepulchrales, Leichen - Parißgen genennet/ welche wenn einer von ihnen gestorben/ die todte Leichnahme zerreissen und fressen müssen/ indem sie niemandten begruben / Strabo, lib. 11. Cicero, lb. 2. Tusc. Quaest. Silius Italicus, lib. 13. ubi id peculiariter Regum cadaveribus tribuit.
Regia cum lucem posuerunt membra, probatum est
Hyrcanis, adhibere canes &c.
Diogenes dicebat, si canes suum cadaver laniarent, Hyrcani amsepulturam fore. [Greek words]. Apud Caspios idem observariscribit Eusebius, lib. 1. praeparat. Evangelicae cap. 3. Item apud Bactrianos quod tamen pro figmento habet AEneas Sylvius, in descript. Asiae c. 16. Kornemann. de Miracul mortuor. part. 8. c. 3. in fin.
XVII. Zu Rom p wie auch bey dem Berg AEtna, hielte man in des Vulcanĩ Tempel/ ingleichen in der Insel Creta, in aede matris Dictaeae Hunde zu Hütern und Wächtern/ welche nur allein die Diebe anbelleten die andern aber passiren liessen. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 1. c. 3. pag. 12. In der Tartarischen Landschafft Arrach in Asten sind so grosse Hunde/ daß sie zum tragen gebraucht werden/ wie bey uns die Esel. Scalig. Exerc. 217. 5. 2.
XVIII. Cambyses, König in Persien/ nahm seine leibliche Schwester zum Weibe / wider der Persianer Gesetze/ erwürgte sie aber nachgehends aus dieser Ursache: Er ließ im Schau Spiehl einen jungen Löwen und Hund miteinander kämpffen/ und als der Löwe dem Hund zu starck war/ und solches ein ander Hund/ dessen Bruder so mit dem Löwen kämpfte/ ersahe/ riß er sich loß/ und kahm seinen Bruder / zu Hülffe/ ward also der Löwe von ihnen beyden überwunden. Cambyses zwar mochte dieses Spectaculs wohl lachen/ aber die Schwester seufzte und weinete drüber / und als sie von Cambyse deßwegen gefraget ward/ sagte sie/ es wäre grössere Liebe und Treu bey den Thieren/ denn unter den Menschen: Denn dieser Hund wäre seinem Bruder in Nöthen zu Hülffe kommen/ Cambyses aber hatte seinen Brudererwürgen lassen. Dieses Wort hat der guten Schwester ihr Leben gekostet Herodot. lib. 3.
XIX. Sophites, ein Indianischer König/ schenckte dem Alexandro Magno unter andern Königlichen Geschencken etlich Hunde/ so über die Maße grum̃ und beißig/ und wie man sagte von einen Hund und Tigerthier gezeuget waren/ dessen nun eine Probe zu hehmen/ lies Alexander einen Löwen herkom-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1088. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1094>, abgerufen am 22.11.2024.
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