men/ den griffen 2. diese Hunde so begierig an/ und hielten ihn / daß ob gleich einer von den Indianischen Jägern dem einen Hund den Schenckel abschnitte/ er doch deßwegen nicht schrie/ viel weniger aber den Löwen gehen liß/ sondern ihn so lange hielt/ biß sie beyde erlagen und starben. Fast gleiches melden die Historici, sonderlich Plinius, von einem/ welchen der Albaner König dem grossen Alexandro verehret/ als er auf diesen Zug in Indien war. Es war dieser Hund über die Maße groß darum als Alexander seine Kräfte versuchen wolte/ ließ er erstlich ein wildes Schwein/ darnach einen Beeren hinein/ aber der Hund blieb stille liegen/ und nahm sich keins der Thiere in geringsten an. Da ward Alexander zornig/ und hieß ihn als einen faulen Schelm tod schlagen. Da daß der Albaner König erfuhr/ reuete es ihm sehr/ daß er Alexandrum nicht besser berichtet hätte/ schenckte ihm noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht mehr an unedlen verächtlichen Thieren gebrauchen/ sondern einen Löwen oder Elephanten mit ihn fechten lassen. Alexander ließ ihm einen Löwen für führen den gab der Hund bald im ersten Gang sein Theil/ und brachte man einen Elephanten hinein/ als diesen der Hund sahe/ straubete er sich/ fieng schröcklich an zubellen/ griff ihn darnach an/ und trieb diß ungeheure Thier so lang um/ biß er toll gemacht zur Erden fiel/ daß der Boden unter ihn erschiltterte. Da erkante Alexander erst / wie grossen Irrthum er begangen/ daß er dieses Hundes Gesellen hatte umbringen lassen. Curt. lib. 9. c. 1.
XX. Käyser Martus Aurileanus überfiehl die Gothen in Thraeia, schlug derselben 5000 samt ihren Obristen zu tod/ schiffte von dannen hinnüber in Syriam, und lagerte sich vor die Stadt Thyana, aber die Bürger beschlossen die Thore vor ihm. Aurelianus hieß sie aufmachen/ aber sie woltens nicht thun. Da schwur der Käyser/ er wolte nicht einen Hund in der Stadt leben lassen. Indessen verrieth ihm einer die Stadt/ daß Aurelianus hinein kahm. Dessen freueten sich die Soldaten/ und hoffeten durch dieses Wort wäre ihnen die Stadt Preiß gegeben. Fiengen an zu morden und zu rauben. Aber aurelianus verboth beydes/ sagend: Er hätte geschworen keinen Hund leben zulassen/ darum solten sie alle Hunde zu tode schlagen/ also ward die Stadt verschonet. Gottefrid. Hist. Chron. pag. 363.
XXI. Käyser Maximinus, und sein Sohn eben des Nahmens/ grausame Tyrannen/ sind von ihrer Leib-Guarde umgebracht/ die Köpffe ihnen abgeschlagen/ und auflange Spiese gesteckt/ ihre Cörper aber denen Hunden
men/ den griffen 2. diese Hunde so begierig an/ und hielten ihn / daß ob gleich einer von den Indianischen Jägern dem einen Hund den Schenckel abschnitte/ er doch deßwegen nicht schrie/ viel weniger aber den Löwen gehen liß/ sondern ihn so lange hielt/ biß sie beyde erlagen und starben. Fast gleiches melden die Historici, sonderlich Plinius, von einem/ welchen der Albaner König dem grossen Alexandro verehret/ als er auf diesen Zug in Indien war. Es war dieser Hund über die Maße groß darum als Alexander seine Kräfte versuchen wolte/ ließ er erstlich ein wildes Schwein/ darnach einen Beeren hinein/ aber der Hund blieb stille liegen/ und nahm sich keins der Thiere in geringsten an. Da ward Alexander zornig/ und hieß ihn als einen faulen Schelm tod schlagen. Da daß der Albaner König erfuhr/ reuete es ihm sehr/ daß er Alexandrum nicht besser berichtet hätte/ schenckte ihm noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht mehr an unedlen verächtlichen Thieren gebrauchen/ sondern einen Löwen oder Elephanten mit ihn fechten lassen. Alexander ließ ihm einen Löwen für führen den gab der Hund bald im ersten Gang sein Theil/ und brachte man einen Elephanten hinein/ als diesen der Hund sahe/ straubete er sich/ fieng schröcklich an zubellen/ griff ihn darnach an/ und trieb diß ungeheure Thier so lang um/ biß er toll gemacht zur Erden fiel/ daß der Boden unter ihn erschiltterte. Da erkante Alexander erst / wie grossen Irrthum er begangen/ daß er dieses Hundes Gesellen hatte umbringen lassen. Curt. lib. 9. c. 1.
XX. Käyser Martus Aurileanus überfiehl die Gothen in Thraeia, schlug derselben 5000 samt ihren Obristen zu tod/ schiffte von dannen hinnüber in Syriam, und lagerte sich vor die Stadt Thyana, aber die Bürger beschlossen die Thore vor ihm. Aurelianus hieß sie aufmachen/ aber sie woltens nicht thun. Da schwur der Käyser/ er wolte nicht einen Hund in der Stadt leben lassen. Indessen verrieth ihm einer die Stadt/ daß Aurelianus hinein kahm. Dessen freueten sich die Soldaten/ und hoffeten durch dieses Wort wäre ihnen die Stadt Preiß gegeben. Fiengen an zu morden und zu rauben. Aber aurelianus verboth beydes/ sagend: Er hätte geschworen keinen Hund leben zulassen/ darum solten sie alle Hunde zu tode schlagen/ also ward die Stadt verschonet. Gottefrid. Hist. Chron. pag. 363.
XXI. Käyser Maximinus, und sein Sohn eben des Nahmens/ grausame Tyrannen/ sind von ihrer Leib-Guarde umgebracht/ die Köpffe ihnen abgeschlagen/ und auflange Spiese gesteckt/ ihre Cörper aber denen Hunden
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men/ den griffen 2. diese Hunde so begierig an/ und hielten ihn / daß ob gleich einer von den Indianischen Jägern dem einen Hund den Schenckel abschnitte/ er doch deßwegen nicht schrie/ viel weniger aber den Löwen gehen liß/ sondern ihn so lange hielt/ biß sie beyde erlagen und starben. Fast gleiches melden die Historici, sonderlich Plinius, von einem/ welchen der Albaner König dem grossen Alexandro verehret/ als er auf diesen Zug in Indien war. Es war dieser Hund über die Maße groß darum als Alexander seine Kräfte versuchen wolte/ ließ er erstlich ein wildes Schwein/ darnach einen Beeren hinein/ aber der Hund blieb stille liegen/ und nahm sich keins der Thiere in geringsten an. Da ward Alexander zornig/ und hieß ihn als einen faulen Schelm tod schlagen. Da daß der Albaner König erfuhr/ reuete es ihm sehr/ daß er Alexandrum nicht besser berichtet hätte/ schenckte ihm noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht mehr an unedlen verächtlichen Thieren gebrauchen/ sondern einen Löwen oder Elephanten mit ihn fechten lassen. Alexander ließ ihm einen Löwen für führen den gab der Hund bald im ersten Gang sein Theil/ und brachte man einen Elephanten hinein/ als diesen der Hund sahe/ straubete er sich/ fieng schröcklich an zubellen/ griff ihn darnach an/ und trieb diß ungeheure Thier so lang um/ biß er toll gemacht zur Erden fiel/ daß der Boden unter ihn erschiltterte. Da erkante Alexander erst / wie grossen Irrthum er begangen/ daß er dieses Hundes Gesellen hatte umbringen lassen. Curt. lib. 9. c. 1.</p><p>XX. Käyser Martus Aurileanus überfiehl die Gothen in Thraeia, schlug derselben 5000 samt ihren Obristen zu tod/ schiffte von dannen hinnüber in Syriam, und lagerte sich vor die Stadt Thyana, aber die Bürger beschlossen die Thore vor ihm. Aurelianus hieß sie aufmachen/ aber sie woltens nicht thun. Da schwur der Käyser/ er wolte nicht einen Hund in der Stadt leben lassen. Indessen verrieth ihm einer die Stadt/ daß Aurelianus hinein kahm. Dessen freueten sich die Soldaten/ und hoffeten durch dieses Wort wäre ihnen die Stadt Preiß gegeben. Fiengen an zu morden und zu rauben. Aber aurelianus verboth beydes/ sagend: Er hätte geschworen keinen Hund leben zulassen/ darum solten sie alle Hunde zu tode schlagen/ also ward die Stadt verschonet. Gottefrid. Hist. Chron. pag. 363.</p><p>XXI. Käyser Maximinus, und sein Sohn eben des Nahmens/ grausame Tyrannen/ sind von ihrer Leib-Guarde umgebracht/ die Köpffe ihnen abgeschlagen/ und auflange Spiese gesteckt/ ihre Cörper aber denen Hunden
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men/ den griffen 2. diese Hunde so begierig an/ und hielten ihn / daß ob gleich einer von den Indianischen Jägern dem einen Hund den Schenckel abschnitte/ er doch deßwegen nicht schrie/ viel weniger aber den Löwen gehen liß/ sondern ihn so lange hielt/ biß sie beyde erlagen und starben. Fast gleiches melden die Historici, sonderlich Plinius, von einem/ welchen der Albaner König dem grossen Alexandro verehret/ als er auf diesen Zug in Indien war. Es war dieser Hund über die Maße groß darum als Alexander seine Kräfte versuchen wolte/ ließ er erstlich ein wildes Schwein/ darnach einen Beeren hinein/ aber der Hund blieb stille liegen/ und nahm sich keins der Thiere in geringsten an. Da ward Alexander zornig/ und hieß ihn als einen faulen Schelm tod schlagen. Da daß der Albaner König erfuhr/ reuete es ihm sehr/ daß er Alexandrum nicht besser berichtet hätte/ schenckte ihm noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht noch einen/ mit Anzeige / er hätte sonst keinen mehr/ doch solte er ihn nicht mehr an unedlen verächtlichen Thieren gebrauchen/ sondern einen Löwen oder Elephanten mit ihn fechten lassen. Alexander ließ ihm einen Löwen für führen den gab der Hund bald im ersten Gang sein Theil/ und brachte man einen Elephanten hinein/ als diesen der Hund sahe/ straubete er sich/ fieng schröcklich an zubellen/ griff ihn darnach an/ und trieb diß ungeheure Thier so lang um/ biß er toll gemacht zur Erden fiel/ daß der Boden unter ihn erschiltterte. Da erkante Alexander erst / wie grossen Irrthum er begangen/ daß er dieses Hundes Gesellen hatte umbringen lassen. Curt. lib. 9. c. 1.
XX. Käyser Martus Aurileanus überfiehl die Gothen in Thraeia, schlug derselben 5000 samt ihren Obristen zu tod/ schiffte von dannen hinnüber in Syriam, und lagerte sich vor die Stadt Thyana, aber die Bürger beschlossen die Thore vor ihm. Aurelianus hieß sie aufmachen/ aber sie woltens nicht thun. Da schwur der Käyser/ er wolte nicht einen Hund in der Stadt leben lassen. Indessen verrieth ihm einer die Stadt/ daß Aurelianus hinein kahm. Dessen freueten sich die Soldaten/ und hoffeten durch dieses Wort wäre ihnen die Stadt Preiß gegeben. Fiengen an zu morden und zu rauben. Aber aurelianus verboth beydes/ sagend: Er hätte geschworen keinen Hund leben zulassen/ darum solten sie alle Hunde zu tode schlagen/ also ward die Stadt verschonet. Gottefrid. Hist. Chron. pag. 363.
XXI. Käyser Maximinus, und sein Sohn eben des Nahmens/ grausame Tyrannen/ sind von ihrer Leib-Guarde umgebracht/ die Köpffe ihnen abgeschlagen/ und auflange Spiese gesteckt/ ihre Cörper aber denen Hunden
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1089. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1095>, abgerufen am 22.11.2024.
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