Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.brennen grossen Schaden gethan haben/ niemahls aber Stand halten oder fechten wollen/ daß/ wann gefraget worden: Wer hat dieses oder jenes Dorf angestecket und ausgeplündert? die gemeine Antwort gewesen: HUNNUS FUIT, contracte Hunsfut. Quirin Pegeus, mil. 3. M. Stiefler/ Geistl. Hist. Schatz/ cap. 28. pag. 1873. XXXVIII. Als Anno 1110. Käyser Heinrich der V. denen Böhmen wieder die Polen zu hülffe kahm/ und der König in Polen/ Boleslaus/ mit dem Käyser wegen Friedens tractiren ließ/ inzwischen aber der Böhmische König starb/ sind viele Böhmen / so bey des Käysers Armee waren/ heim marchiret. Die Polen solches merckend / fiehlen die Käyserlichen an/ und erschlugen den meisten Theil derselben. Die Polacken liessen die todten Cörper unbegraben liegen/ darzu sich ein grosser Hauffe Hunde versamlet/ selbige zu verzehren/ und ward dasselbige Feld / welches nur 1. Meihl Weges von Breslau lieget/ nach der Hand das Hunde-Feld genennet. Gottefr. Hist. Chron. part. 6. pag. 533. XXXIX. Nach dieses Käysers Tod/ nemlich Anno 1126. ist ein solcher Hunger in Franckreich und Niederland gewest/ daß viel Leuthe verschmachtet. Graf Carl von Flandern verboth/ man solte kein Bier mehr brauen/ hieß auch alle Hunde tod schlagen/ weil sie das Brodt fressen/ daß den Leuthen gebührete. Idem p. 541. XL. Auf dem Concilio zu Trient befand sich unter andern auch der Cardinal Crescentius, als Päbstlicher Legatus, derselbe als er den 25. Martii viele Schreiben an den Pabst auszufertigen hatte/ und damti biß in die Nacht ümgieng / istihm unversehens ein grosser schwartzer Hund erschienen/ mit feurigen Augen und langen Ohren/ so fast biß auf die Erde herab gehangen/ welcher stracks auf ihn zugegangen/ hernach aber unter den Tisch gefallen. Worüber der Cardinal hefftig erschrocken/ seinen Dienern geruffen/ und den Hund suchen lassen / aber sie haben nichts gefunden/ dadurch er in grössern Schrecken und tödliche Kranckheit gefallen. Als er ietzo sterben wollen/ hat er immer geruffen: man solte den Hund wehren/ daß er ihm nicht aufs Bette stiege. Sleidan. lib. 23. Thuan. lib. 9. XLI. Die Hunde in Guinea haben spitzigere Mäuler als die unfrigen/ können nicht bellen/ noch heulen/ beissen auch niemanden/ dafern man sie nicht ängstiget / da sie offt aus Furcht auf den Menschen zufahren/ ihm einen Biß in den Fuß versetzen/ und hernach davon lauffen. Sind von allerley Farben/ als schwartz / weiß/ gelb/ braun und dergleichen. Werden zur brennen grossen Schaden gethan haben/ niemahls aber Stand halten oder fechten wollen/ daß/ wann gefraget worden: Wer hat dieses oder jenes Dorf angestecket und ausgeplündert? die gemeine Antwort gewesen: HUNNUS FUIT, contractè Hunsfut. Quirin Pegeus, mil. 3. M. Stiefler/ Geistl. Hist. Schatz/ cap. 28. pag. 1873. XXXVIII. Als Anno 1110. Käyser Heinrich der V. denen Böhmen wieder die Polen zu hülffe kahm/ und der König in Polen/ Boleslaus/ mit dem Käyser wegen Friedens tractiren ließ/ inzwischen aber der Böhmische König starb/ sind viele Böhmen / so bey des Käysers Armee waren/ heim marchiret. Die Polen solches merckend / fiehlen die Käyserlichen an/ und erschlugen den meisten Theil derselben. Die Polacken liessen die todten Cörper unbegraben liegen/ darzu sich ein grosser Hauffe Hunde versamlet/ selbige zu verzehren/ und ward dasselbige Feld / welches nur 1. Meihl Weges von Breslau lieget/ nach der Hand das Hunde-Feld genennet. Gottefr. Hist. Chron. part. 6. pag. 533. XXXIX. Nach dieses Käysers Tod/ nemlich Anno 1126. ist ein solcher Hunger in Franckreich und Niederland gewest/ daß viel Leuthe verschmachtet. Graf Carl von Flandern verboth/ man solte kein Bier mehr brauen/ hieß auch alle Hunde tod schlagen/ weil sie das Brodt fressen/ daß den Leuthen gebührete. Idem p. 541. XL. Auf dem Concilio zu Trient befand sich unter andern auch der Cardinal Crescentius, als Päbstlicher Legatus, derselbe als er den 25. Martii viele Schreiben an den Pabst auszufertigen hatte/ und damti biß in die Nacht ümgieng / istihm unversehens ein grosser schwartzer Hund erschienen/ mit feurigen Augen und langen Ohren/ so fast biß auf die Erde herab gehangen/ welcher stracks auf ihn zugegangen/ hernach aber unter den Tisch gefallen. Worüber der Cardinal hefftig erschrocken/ seinen Dienern geruffen/ und den Hund suchen lassen / aber sie haben nichts gefunden/ dadurch er in grössern Schrecken und tödliche Kranckheit gefallen. Als er ietzo sterben wollen/ hat er immer geruffen: man solte den Hund wehren/ daß er ihm nicht aufs Bette stiege. Sleidan. lib. 23. Thuan. lib. 9. XLI. Die Hunde in Guinea haben spitzigere Mäuler als die unfrigen/ können nicht bellen/ noch heulen/ beissen auch niemanden/ dafern man sie nicht ängstiget / da sie offt aus Furcht auf den Menschen zufahren/ ihm einen Biß in den Fuß versetzen/ und hernach davon lauffen. Sind von allerley Farben/ als schwartz / weiß/ gelb/ braun und dergleichen. Werden zur <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f1100" n="1094"/> brennen grossen Schaden gethan haben/ niemahls aber Stand halten oder fechten wollen/ daß/ wann gefraget worden: Wer hat dieses oder jenes Dorf angestecket und ausgeplündert? die gemeine Antwort gewesen: HUNNUS FUIT, contractè Hunsfut. Quirin Pegeus, mil. 3. M. Stiefler/ Geistl. Hist. Schatz/ cap. 28. pag. 1873.</p> <p>XXXVIII. Als Anno 1110. Käyser Heinrich der V. denen Böhmen wieder die Polen zu hülffe kahm/ und der König in Polen/ Boleslaus/ mit dem Käyser wegen Friedens tractiren ließ/ inzwischen aber der Böhmische König starb/ sind viele Böhmen / so bey des Käysers Armee waren/ heim marchiret. Die Polen solches merckend / fiehlen die Käyserlichen an/ und erschlugen den meisten Theil derselben. Die Polacken liessen die todten Cörper unbegraben liegen/ darzu sich ein grosser Hauffe Hunde versamlet/ selbige zu verzehren/ und ward dasselbige Feld / welches nur 1. Meihl Weges von Breslau lieget/ nach der Hand das Hunde-Feld genennet. Gottefr. Hist. Chron. part. 6. pag. 533.</p> <p>XXXIX. Nach dieses Käysers Tod/ nemlich Anno 1126. ist ein solcher Hunger in Franckreich und Niederland gewest/ daß viel Leuthe verschmachtet. Graf Carl von Flandern verboth/ man solte kein Bier mehr brauen/ hieß auch alle Hunde tod schlagen/ weil sie das Brodt fressen/ daß den Leuthen gebührete. Idem p. 541.</p> <p>XL. Auf dem Concilio zu Trient befand sich unter andern auch der Cardinal Crescentius, als Päbstlicher Legatus, derselbe als er den 25. Martii viele Schreiben an den Pabst auszufertigen hatte/ und damti biß in die Nacht ümgieng / istihm unversehens ein grosser schwartzer Hund erschienen/ mit feurigen Augen und langen Ohren/ so fast biß auf die Erde herab gehangen/ welcher stracks auf ihn zugegangen/ hernach aber unter den Tisch gefallen. Worüber der Cardinal hefftig erschrocken/ seinen Dienern geruffen/ und den Hund suchen lassen / aber sie haben nichts gefunden/ dadurch er in grössern Schrecken und tödliche Kranckheit gefallen. Als er ietzo sterben wollen/ hat er immer geruffen: man solte den Hund wehren/ daß er ihm nicht aufs Bette stiege. Sleidan. lib. 23. Thuan. lib. 9.</p> <p>XLI. Die Hunde in Guinea haben spitzigere Mäuler als die unfrigen/ können nicht bellen/ noch heulen/ beissen auch niemanden/ dafern man sie nicht ängstiget / da sie offt aus Furcht auf den Menschen zufahren/ ihm einen Biß in den Fuß versetzen/ und hernach davon lauffen. Sind von allerley Farben/ als schwartz / weiß/ gelb/ braun und dergleichen. Werden zur </p> </div> </body> </text> </TEI> [1094/1100]
brennen grossen Schaden gethan haben/ niemahls aber Stand halten oder fechten wollen/ daß/ wann gefraget worden: Wer hat dieses oder jenes Dorf angestecket und ausgeplündert? die gemeine Antwort gewesen: HUNNUS FUIT, contractè Hunsfut. Quirin Pegeus, mil. 3. M. Stiefler/ Geistl. Hist. Schatz/ cap. 28. pag. 1873.
XXXVIII. Als Anno 1110. Käyser Heinrich der V. denen Böhmen wieder die Polen zu hülffe kahm/ und der König in Polen/ Boleslaus/ mit dem Käyser wegen Friedens tractiren ließ/ inzwischen aber der Böhmische König starb/ sind viele Böhmen / so bey des Käysers Armee waren/ heim marchiret. Die Polen solches merckend / fiehlen die Käyserlichen an/ und erschlugen den meisten Theil derselben. Die Polacken liessen die todten Cörper unbegraben liegen/ darzu sich ein grosser Hauffe Hunde versamlet/ selbige zu verzehren/ und ward dasselbige Feld / welches nur 1. Meihl Weges von Breslau lieget/ nach der Hand das Hunde-Feld genennet. Gottefr. Hist. Chron. part. 6. pag. 533.
XXXIX. Nach dieses Käysers Tod/ nemlich Anno 1126. ist ein solcher Hunger in Franckreich und Niederland gewest/ daß viel Leuthe verschmachtet. Graf Carl von Flandern verboth/ man solte kein Bier mehr brauen/ hieß auch alle Hunde tod schlagen/ weil sie das Brodt fressen/ daß den Leuthen gebührete. Idem p. 541.
XL. Auf dem Concilio zu Trient befand sich unter andern auch der Cardinal Crescentius, als Päbstlicher Legatus, derselbe als er den 25. Martii viele Schreiben an den Pabst auszufertigen hatte/ und damti biß in die Nacht ümgieng / istihm unversehens ein grosser schwartzer Hund erschienen/ mit feurigen Augen und langen Ohren/ so fast biß auf die Erde herab gehangen/ welcher stracks auf ihn zugegangen/ hernach aber unter den Tisch gefallen. Worüber der Cardinal hefftig erschrocken/ seinen Dienern geruffen/ und den Hund suchen lassen / aber sie haben nichts gefunden/ dadurch er in grössern Schrecken und tödliche Kranckheit gefallen. Als er ietzo sterben wollen/ hat er immer geruffen: man solte den Hund wehren/ daß er ihm nicht aufs Bette stiege. Sleidan. lib. 23. Thuan. lib. 9.
XLI. Die Hunde in Guinea haben spitzigere Mäuler als die unfrigen/ können nicht bellen/ noch heulen/ beissen auch niemanden/ dafern man sie nicht ängstiget / da sie offt aus Furcht auf den Menschen zufahren/ ihm einen Biß in den Fuß versetzen/ und hernach davon lauffen. Sind von allerley Farben/ als schwartz / weiß/ gelb/ braun und dergleichen. Werden zur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |