beschreibet solchen gantz kurtz also: JCtus est Vir bonus, Jus suum cui[unleserliches Material], [Ecclesiae, Reip. proximo, sibi] publice ac privatim tribuens. Welches an iedweden Richter sich billig auch finden solte/ der sonst ingemein/ und den Rechten nach/ folgender Gestalt definiret wird: Judex est disceptator Juris, qui causas suscipit dirimendas, judicandi facultatem habens; seu, qui de negotiis vel controversiis litigatorum cognoscendi pronuntiandique jus habet.
L. rem C. de Jud. L. de qua re. 74. pr. ff. de Judic. c. verus 10. X. de V. S.
Und dessen Ambt und Pflicht-Schuldigkeit die Chur-Sächs. Process-Ordnung Tit. I. kürtzlich also besehreibet: Daß sich ein ieder Richter/ mit administration gleich durchgehender Justiz, dermaßen redlich aufrichtig/ fleißig und unpartheüsch erweisen solle/ daß er es gegen Gott/ seinem selbst Gewissen / und seiner hohen Landes-Obrigkeit verantworten könne.
Jung. cap. 9. der Fürstl. Magdeb. Process-Ordnung.Ille sciat justum gemina suspendere LanceAncipitis librae, rectum discernat, ubi interCurva subit, vel cum fallit pede regula varo:Sit[unleserliches Material] potis nigrum vitio praefigere Theta.Persius Satyra. 4.
IIX. Obgedachter Warlef, in seinen Discurs,
De abbrevianda lite p. 2. c. 1. pag. 142. & seqq.
giebt diesen Rath/ damit grosse Herren in Erwehl. und Beforderung eines rechtschaffenen Richters nicht fehl schlagen möchten/ daß sie auf dessen Ankunfft/ Sitten und Zuneigung forschen sollen: Denn ein grosses ist es/ von ehrlichen Eltern erzogen seyn. Magnam vim, magnam possidet religionem paternus maternusque sanguis, sagt Cicero. Und wie einer sich zu Hause und in der Jugend gehalten/ so wird er wohl Zeit seines Lebens fortfahren. Nam qui mentiri aut fallere insueverit patrem, aut audebit, tanto magis audebit coeteros. Die Füncklein lassen sich bald blicken/ und brechen hernach/ wenn sie Lufft kriegen/ in eine volle Loh heraus. Meinestu [saget Er weiter] daß ein Schläger / Schorist/ ein Säuffer und Müssiggänger auf Universitäten/ wenn er in ein Ambt kömmt/ gut thun solle? Naturam expellas furca, tamen usque recurret! Die auf hohen Schulen überflüßig zudisputiren/ neue Meinungen zu verthädigen/ und damit Iaureolam zu suchen sich bemühet/ werden in den Gerichten Händel gnug ma-
beschreibet solchen gantz kurtz also: JCtus est Vir bonus, Jus suum cui[unleserliches Material], [Ecclesiae, Reip. proximo, sibi] publicè ac privatim tribuens. Welches an iedweden Richter sich billig auch finden solte/ der sonst ingemein/ und den Rechten nach/ folgender Gestalt definiret wird: Judex est disceptator Juris, qui causas suscipit dirimendas, judicandi facultatem habens; seu, qui de negotiis vel controversiis litigatorum cognoscendi pronuntiandique jus habet.
L. rem C. de Jud. L. de qua re. 74. pr. ff. de Judic. c. verus 10. X. de V. S.
Und dessen Ambt und Pflicht-Schuldigkeit die Chur-Sächs. Process-Ordnung Tit. I. kürtzlich also besehreibet: Daß sich ein ieder Richter/ mit administration gleich durchgehender Justiz, dermaßen redlich aufrichtig/ fleißig und unpartheüsch erweisen solle/ daß er es gegen Gott/ seinem selbst Gewissen / und seiner hohen Landes-Obrigkeit verantworten könne.
Jung. cap. 9. der Fürstl. Magdeb. Process-Ordnung.Ille sciat justum gemina suspendere LanceAncipitis librae, rectum discernat, ubi interCurva subit, vel cum fallit pede regula varo:Sit[unleserliches Material] potis nigrum vitio praefigere Theta.Persius Satyra. 4.
IIX. Obgedachter Warlef, in seinen Discurs,
De abbrevianda lite p. 2. c. 1. pag. 142. & seqq.
giebt diesen Rath/ damit grosse Herren in Erwehl. und Beforderung eines rechtschaffenen Richters nicht fehl schlagen möchten/ daß sie auf dessen Ankunfft/ Sitten und Zuneigung forschen sollen: Denn ein grosses ist es/ von ehrlichen Eltern erzogen seyn. Magnam vim, magnam possidet religionem paternus maternusque sanguis, sagt Cicero. Und wie einer sich zu Hause und in der Jugend gehalten/ so wird er wohl Zeit seines Lebens fortfahren. Nam qui mentiri aut fallere insueverit patrem, aut audebit, tantò magis audebit coeteros. Die Füncklein lassen sich bald blicken/ und brechen hernach/ wenn sie Lufft kriegen/ in eine volle Loh heraus. Meinestu [saget Er weiter] daß ein Schläger / Schorist/ ein Säuffer und Müssiggänger auf Universitäten/ wenn er in ein Ambt kömmt/ gut thun solle? Naturam expellas furca, tamen usque recurret! Die auf hohen Schulen überflüßig zudisputiren/ neue Meinungen zu verthädigen/ und damit Iaureolam zu suchen sich bemühet/ werden in den Gerichten Händel gnug ma-
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[189/0205]
beschreibet solchen gantz kurtz also: JCtus est Vir bonus, Jus suum cui_ , [Ecclesiae, Reip. proximo, sibi] publicè ac privatim tribuens. Welches an iedweden Richter sich billig auch finden solte/ der sonst ingemein/ und den Rechten nach/ folgender Gestalt definiret wird: Judex est disceptator Juris, qui causas suscipit dirimendas, judicandi facultatem habens; seu, qui de negotiis vel controversiis litigatorum cognoscendi pronuntiandique jus habet.
L. rem C. de Jud. L. de qua re. 74. pr. ff. de Judic. c. verus 10. X. de V. S.
Und dessen Ambt und Pflicht-Schuldigkeit die Chur-Sächs. Process-Ordnung Tit. I. kürtzlich also besehreibet: Daß sich ein ieder Richter/ mit administration gleich durchgehender Justiz, dermaßen redlich aufrichtig/ fleißig und unpartheüsch erweisen solle/ daß er es gegen Gott/ seinem selbst Gewissen / und seiner hohen Landes-Obrigkeit verantworten könne.
Jung. cap. 9. der Fürstl. Magdeb. Process-Ordnung. Ille sciat justum gemina suspendere Lance Ancipitis librae, rectum discernat, ubi inter Curva subit, vel cum fallit pede regula varo: Sit_ potis nigrum vitio praefigere Theta. Persius Satyra. 4. IIX. Obgedachter Warlef, in seinen Discurs,
De abbrevianda lite p. 2. c. 1. pag. 142. & seqq.
giebt diesen Rath/ damit grosse Herren in Erwehl. und Beforderung eines rechtschaffenen Richters nicht fehl schlagen möchten/ daß sie auf dessen Ankunfft/ Sitten und Zuneigung forschen sollen: Denn ein grosses ist es/ von ehrlichen Eltern erzogen seyn. Magnam vim, magnam possidet religionem paternus maternusque sanguis, sagt Cicero. Und wie einer sich zu Hause und in der Jugend gehalten/ so wird er wohl Zeit seines Lebens fortfahren. Nam qui mentiri aut fallere insueverit patrem, aut audebit, tantò magis audebit coeteros. Die Füncklein lassen sich bald blicken/ und brechen hernach/ wenn sie Lufft kriegen/ in eine volle Loh heraus. Meinestu [saget Er weiter] daß ein Schläger / Schorist/ ein Säuffer und Müssiggänger auf Universitäten/ wenn er in ein Ambt kömmt/ gut thun solle? Naturam expellas furca, tamen usque recurret! Die auf hohen Schulen überflüßig zudisputiren/ neue Meinungen zu verthädigen/ und damit Iaureolam zu suchen sich bemühet/ werden in den Gerichten Händel gnug ma-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/205>, abgerufen am 21.11.2024.
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