Denn sie liessen niemand von ihren Unterthanen durch den Scharffrichter abthun / sondern es muste ein jeder sein eigner Nachrichter seyn/ und sich selbst ümbringen/ wie es ihm gut deuchte.
Alex. ab Alexand. cit. loc. & pag.
LXIV. Apud Babylonios, ubi Reges jura dabant, qvatuor aves e tecti culmine pendere dicuntur, qvae fortunae varietatem, & ne qvis supra hominem se efferret, admonerent, scribit
Alex. ab Alexand. lib. 3. gen. dier. c. 5. pag. 292.
LXV. Die Lacedaemonier strafften ihre Ubelthäter nicht bey Tage/ sondern des Nachts ab /
weil sie vor gefährlich hielten/ der gemeinen Stadt die Vielheit der Ubelthäter öffentlich darzu stellen.
Seneca 1. de Clementia D. Joh. Gerhard. decad. 6. qvaest. polit. 2.
Ihre Richter waren auch eingeschlossen/ daß weder sie die Partheyen/ noch diese jene sehen konten/ sondern sie judicirten aus dem Geschrey/ was beyde vorbrachten.
Alex. ab Alexand. d. l. p. 293.
LXVI. Qvod aeqve apud Romanos fere comperimus, qvibus ante horam decimam de absente judicare jus non erat, neqve intra trigesimum diem sortiri Dicam, qvod Lege Rupilia vetabatur. Tametsi noctu sumere supplicium de nocente non liceret, qvia nota esse Supplicia ad aliorum emendationem publice censuere.
LXVII. In den öffentlichen und peinlichen Hals-Gerichten zu Rom hat sich die Anzahl der Urthels-Sprecher auf fünff und siebenzig belauffen: Doch ist bey dem Praetore gestanden/ so viele Rechts-Erkenner zu benennen/ als ihm beliebet: Massen in der Sache des auf den Hals angeklagten Milonis, für welchen Cicero advocirte/ ein- und funffzig derselben gesessen; In der Gerichts-Session über den Gabinum siebentzig/ und eben so viel über den M. Saurum, nemlich 22. Raths-Herren/ 23. Römische Ritter/ und 25. Tribuni AErarii Schatz-Herren oder Renthmeister.
LXVIII. Unterweilen ward in dergleichen Sachen auch wohl durch einhel-
Denn sie liessen niemand von ihren Unterthanen durch den Scharffrichter abthun / sondern es muste ein jeder sein eigner Nachrichter seyn/ und sich selbst ümbringen/ wie es ihm gut deuchte.
Alex. ab Alexand. cit. loc. & pag.
LXIV. Apud Babylonios, ubi Reges jura dabant, qvatuor aves è tecti culmine pendere dicuntur, qvae fortunae varietatem, & ne qvis supra hominem se efferret, admonerent, scribit
Alex. ab Alexand. lib. 3. gen. dier. c. 5. pag. 292.
LXV. Die Lacedaemonier strafften ihre Ubelthäter nicht bey Tage/ sondern des Nachts ab /
weil sie vor gefährlich hielten/ der gemeinen Stadt die Vielheit der Ubelthäter öffentlich darzu stellen.
Seneca 1. de Clementia D. Joh. Gerhard. decad. 6. qvaest. polit. 2.
Ihre Richter waren auch eingeschlossen/ daß weder sie die Partheyen/ noch diese jene sehen konten/ sondern sie judicirten aus dem Geschrey/ was beyde vorbrachten.
Alex. ab Alexand. d. l. p. 293.
LXVI. Qvod aeqve apud Romanos ferè comperimus, qvibus ante horam decimam de absente judicare jus non erat, neqve intra trigesimum diem sortiri Dicam, qvod Lege Rupilia vetabatur. Tametsi noctu sumere supplicium de nocente non liceret, qvia nota esse Supplicia ad aliorum emendationem publicè censuere.
LXVII. In den öffentlichen und peinlichen Hals-Gerichten zu Rom hat sich die Anzahl der Urthels-Sprecher auf fünff und siebenzig belauffen: Doch ist bey dem Praetore gestanden/ so viele Rechts-Erkenner zu benennen/ als ihm beliebet: Massen in der Sache des auf den Hals angeklagten Milonis, für welchen Cicero advocirte/ ein- und funffzig derselben gesessen; In der Gerichts-Session über den Gabinum siebentzig/ und eben so viel über den M. Saurum, nemlich 22. Raths-Herren/ 23. Römische Ritter/ und 25. Tribuni AErarii Schatz-Herren oder Renthmeister.
LXVIII. Unterweilen ward in dergleichen Sachen auch wohl durch einhel-
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0033"n="17"/><l>Pompon. Mela lib. 3. cap. 10.</l><l>Diod. Sicul. lib. 4. cap. 1.</l><l>Solinus cap. 33.</l><p>Denn sie liessen niemand von ihren Unterthanen durch den Scharffrichter abthun / sondern es muste ein jeder sein eigner Nachrichter seyn/ und sich selbst ümbringen/ wie es ihm gut deuchte.</p><p>Alex. ab Alexand. cit. loc. & pag.</p><p>LXIV. Apud Babylonios, ubi Reges jura dabant, qvatuor aves è tecti culmine pendere dicuntur, qvae fortunae varietatem, & ne qvis supra hominem se efferret, admonerent, scribit</p><p>Alex. ab Alexand. lib. 3. gen. dier. c. 5. pag. 292.</p><p>LXV. Die Lacedaemonier strafften ihre Ubelthäter nicht bey Tage/ sondern des Nachts ab /</p><l>Herodotus lib. 4.</l><l>Valer. Maxim. lib. 4. cap. 6. in fin.</l><l>Polyen. lib. 7. Stratagem.</l><p>weil sie vor gefährlich hielten/ der gemeinen Stadt die Vielheit der Ubelthäter öffentlich darzu stellen.</p><p>Seneca 1. de Clementia D. Joh. Gerhard. decad. 6. qvaest. polit. 2.</p><p>Ihre Richter waren auch eingeschlossen/ daß weder sie die Partheyen/ noch diese jene sehen konten/ sondern sie judicirten aus dem Geschrey/ was beyde vorbrachten.</p><p>Alex. ab Alexand. d. l. p. 293.</p><p>LXVI. Qvod aeqve apud Romanos ferè comperimus, qvibus ante horam decimam de absente judicare jus non erat, neqve intra trigesimum diem sortiri Dicam, qvod Lege Rupilia vetabatur. Tametsi noctu sumere supplicium de nocente non liceret, qvia nota esse Supplicia ad aliorum emendationem publicè censuere.</p><p>LXVII. In den öffentlichen und peinlichen Hals-Gerichten zu Rom hat sich die Anzahl der Urthels-Sprecher auf fünff und siebenzig belauffen: Doch ist bey dem Praetore gestanden/ so viele Rechts-Erkenner zu benennen/ als ihm beliebet: Massen in der Sache des auf den Hals angeklagten Milonis, für welchen Cicero advocirte/ ein- und funffzig derselben gesessen; In der Gerichts-Session über den Gabinum siebentzig/ und eben so viel über den M. Saurum, nemlich 22. Raths-Herren/ 23. Römische Ritter/ und 25. Tribuni AErarii Schatz-Herren oder Renthmeister.</p><p>LXVIII. Unterweilen ward in dergleichen Sachen auch wohl durch einhel-
</p></div></body></text></TEI>
[17/0033]
Pompon. Mela lib. 3. cap. 10. Diod. Sicul. lib. 4. cap. 1. Solinus cap. 33. Denn sie liessen niemand von ihren Unterthanen durch den Scharffrichter abthun / sondern es muste ein jeder sein eigner Nachrichter seyn/ und sich selbst ümbringen/ wie es ihm gut deuchte.
Alex. ab Alexand. cit. loc. & pag.
LXIV. Apud Babylonios, ubi Reges jura dabant, qvatuor aves è tecti culmine pendere dicuntur, qvae fortunae varietatem, & ne qvis supra hominem se efferret, admonerent, scribit
Alex. ab Alexand. lib. 3. gen. dier. c. 5. pag. 292.
LXV. Die Lacedaemonier strafften ihre Ubelthäter nicht bey Tage/ sondern des Nachts ab /
Herodotus lib. 4. Valer. Maxim. lib. 4. cap. 6. in fin. Polyen. lib. 7. Stratagem. weil sie vor gefährlich hielten/ der gemeinen Stadt die Vielheit der Ubelthäter öffentlich darzu stellen.
Seneca 1. de Clementia D. Joh. Gerhard. decad. 6. qvaest. polit. 2.
Ihre Richter waren auch eingeschlossen/ daß weder sie die Partheyen/ noch diese jene sehen konten/ sondern sie judicirten aus dem Geschrey/ was beyde vorbrachten.
Alex. ab Alexand. d. l. p. 293.
LXVI. Qvod aeqve apud Romanos ferè comperimus, qvibus ante horam decimam de absente judicare jus non erat, neqve intra trigesimum diem sortiri Dicam, qvod Lege Rupilia vetabatur. Tametsi noctu sumere supplicium de nocente non liceret, qvia nota esse Supplicia ad aliorum emendationem publicè censuere.
LXVII. In den öffentlichen und peinlichen Hals-Gerichten zu Rom hat sich die Anzahl der Urthels-Sprecher auf fünff und siebenzig belauffen: Doch ist bey dem Praetore gestanden/ so viele Rechts-Erkenner zu benennen/ als ihm beliebet: Massen in der Sache des auf den Hals angeklagten Milonis, für welchen Cicero advocirte/ ein- und funffzig derselben gesessen; In der Gerichts-Session über den Gabinum siebentzig/ und eben so viel über den M. Saurum, nemlich 22. Raths-Herren/ 23. Römische Ritter/ und 25. Tribuni AErarii Schatz-Herren oder Renthmeister.
LXVIII. Unterweilen ward in dergleichen Sachen auch wohl durch einhel-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/33>, abgerufen am 21.11.2024.
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