Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Unde dicitur, Assessorem adhaerere jus dicenti, sicut ulmus viti, & Judex Idiota sine Assessore est sicut piscis sine aqua.

Joh. Bolognett. in Rubr. & L. 1. ff. de Assessor. n. 5.

Deren Sorge unter andern mit dahin gehet/ daß keine unförmliche Libelle, oder die/ so was unzulässiges in sich halten/ angenommen werden.

L. 9. §. 4. ff. de Offic. Procons. Donell. Enucl. lib. 18. c. 2: lit. k. Brunnemann, ad L. Praesides 2. C. de Assess. Anton. Perez. c. eod. n. 4. & 6.

XI. Und sind dieselbe/ so wohl als der Richter/ mit Eid und Pflichten dem Gericht verwant und zugethan/ daß sie nemlich denen Reichs-Constitutionibus, auch beschriebenen Rechten/ und jedes Orths guten Gewohnheiten gemäß/ ohn alle Affecten, und Ansehung der Person/ richten und Recht sprechen sollen und wollen.

Ord. Cam. Imp. part. 1. art. 4. And. Gail. lib. 1. obs, 369. n. 14. & seqq.

Welches auch in der Churfl Sächß. Process-Ordnung c. 2. §. 1. vers. auch darzu sonderlich geschwornen Personen gebothen sc. Et in Decision. Elect. 39. post princ. verb. auch darzu sonderlich geschwornen Personen sc. verordnet ist.

XII. Und gleichwie vor Alters in den Grafen Gerichten keiner zum Schöppen erwehlet und angenommen wurde/ als die Schöppenbare freie Leuthe waren/ i. e. die ihre eigne Freyheit hatten an ihrem Eigen/ und ihrer Person. Und das sind die/ weche Actu ipso Schöppen waren/ oder aptitudine Schöppen werden konten / und wegen solcher Freyheit auch Schöppen seyn solten.

Gloss. col. penult. Land-R. lih 1. art. 2. quae col. seq. addit.

Schöppenbar frey sind die/ so zum Schöppen-Stuel geschworen haben/ und alle diejenige/ die von ihren vier Ahnen/ das ist von Vater und Mutter/ und von des Vaters Mutter/ und von der Mutter Mutter/ unbeschulden jn dem Gericht sitzen/ und die man auch zu Schöppen kiesen mag/ ob man es bedarf.

Matth. Steph. de Jurisdict. lib. 2. p. 2. c. 4. f. 367. Schottel. in tr. von unterschiedlichen Rechten in Teutschland c. 6. p. 195.

Also sol auch heut zu Tage dahin gesehen werden/ daß zu Gericht-Schöppen / sonderlich bey den Peinlichen Gerichten/ keine stoltze/ aufgeblasene/ gei-

Unde dicitur, Assessorem adhaerere jus dicenti, sicut ulmus viti, & Judex Idiota sine Assessore est sicut piscis sine aqua.

Joh. Bolognett. in Rubr. & L. 1. ff. de Assessor. n. 5.

Deren Sorge unter andern mit dahin gehet/ daß keine unförmliche Libelle, oder die/ so was unzulässiges in sich halten/ angenommen werden.

L. 9. §. 4. ff. de Offic. Procons. Donell. Enucl. lib. 18. c. 2: lit. k. Brunnemann, ad L. Praesides 2. C. de Assess. Anton. Perez. c. eod. n. 4. & 6.

XI. Und sind dieselbe/ so wohl als der Richter/ mit Eid und Pflichten dem Gericht verwant und zugethan/ daß sie nemlich denen Reichs-Constitutionibus, auch beschriebenen Rechten/ und jedes Orths guten Gewohnheiten gemäß/ ohn alle Affecten, und Ansehung der Person/ richten und Recht sprechen sollen und wollen.

Ord. Cam. Imp. part. 1. art. 4. And. Gail. lib. 1. obs, 369. n. 14. & seqq.

Welches auch in der Churfl Sächß. Process-Ordnung c. 2. §. 1. vers. auch darzu sonderlich geschwornen Personen gebothen sc. Et in Decision. Elect. 39. post princ. verb. auch darzu sonderlich geschwornen Personen sc. verordnet ist.

XII. Und gleichwie vor Alters in den Grafen Gerichten keiner zum Schöppen erwehlet und angenommen wurde/ als die Schöppenbare freie Leuthe waren/ i. e. die ihre eigne Freyheit hatten an ihrem Eigen/ und ihrer Person. Und das sind die/ weche Actu ipso Schöppen waren/ oder aptitudine Schöppen werden konten / und wegen solcher Freyheit auch Schöppen seyn solten.

Gloss. col. penult. Land-R. lih 1. art. 2. quae col. seq. addit.

Schöppenbar frey sind die/ so zum Schöppen-Stuel geschworen haben/ und alle diejenige/ die von ihren vier Ahnen/ das ist von Vater und Mutter/ und von des Vaters Mutter/ und von der Mutter Mutter/ unbeschulden jn dem Gericht sitzen/ und die man auch zu Schöppen kiesen mag/ ob man es bedarf.

Matth. Steph. de Jurisdict. lib. 2. p. 2. c. 4. f. 367. Schottel. in tr. von unterschiedlichen Rechten in Teutschland c. 6. p. 195.

Also sol auch heut zu Tage dahin gesehen werden/ daß zu Gericht-Schöppen / sonderlich bey den Peinlichen Gerichten/ keine stoltze/ aufgeblasene/ gei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0483" n="467"/>
        <p>Unde dicitur, Assessorem adhaerere jus dicenti, sicut ulmus viti, &amp; Judex                      Idiota sine Assessore est sicut piscis sine aqua.</p>
        <p>Joh. Bolognett. in Rubr. &amp; L. 1. ff. de Assessor. n. 5.</p>
        <p>Deren Sorge unter andern mit dahin gehet/ daß keine unförmliche Libelle, oder                      die/ so was unzulässiges in sich halten/ angenommen werden.</p>
        <p>L. 9. §. 4. ff. de Offic. Procons. Donell. Enucl. lib. 18. c. 2: lit. k.                      Brunnemann, ad L. Praesides 2. C. de Assess. Anton. Perez. c. eod. n. 4. &amp;                      6.</p>
        <p>XI. Und sind dieselbe/ so wohl als der Richter/ mit Eid und Pflichten dem                      Gericht verwant und zugethan/ daß sie nemlich denen Reichs-Constitutionibus,                      auch beschriebenen Rechten/ und jedes Orths guten Gewohnheiten gemäß/ ohn alle                      Affecten, und Ansehung der Person/ richten und Recht sprechen sollen und                      wollen.</p>
        <p>Ord. Cam. Imp. part. 1. art. 4. And. Gail. lib. 1. obs, 369. n. 14. &amp;                      seqq.</p>
        <p>Welches auch in der Churfl Sächß. Process-Ordnung c. 2. §. 1. vers. auch darzu                      sonderlich geschwornen Personen gebothen sc. Et in Decision. Elect. 39. post                      princ. verb. auch darzu sonderlich geschwornen Personen sc. verordnet ist.</p>
        <p>XII. Und gleichwie vor Alters in den Grafen Gerichten keiner zum Schöppen                      erwehlet und angenommen wurde/ als die Schöppenbare freie Leuthe waren/ i. e.                      die ihre eigne Freyheit hatten an ihrem Eigen/ und ihrer Person. Und das sind                      die/ weche Actu ipso Schöppen waren/ oder aptitudine Schöppen werden konten /                      und wegen solcher Freyheit auch Schöppen seyn solten.</p>
        <p>Gloss. col. penult. Land-R. lih 1. art. 2. quae col. seq. addit.</p>
        <p>Schöppenbar frey sind die/ so zum Schöppen-Stuel geschworen haben/ und alle                      diejenige/ die von ihren vier Ahnen/ das ist von Vater und Mutter/ und von                      des Vaters Mutter/ und von der Mutter Mutter/ unbeschulden jn dem Gericht                      sitzen/ und die man auch zu Schöppen kiesen mag/ ob man es bedarf.</p>
        <p>Matth. Steph. de Jurisdict. lib. 2. p. 2. c. 4. f. 367. Schottel. in tr. von                      unterschiedlichen Rechten in Teutschland c. 6. p. 195.</p>
        <p>Also sol auch heut zu Tage dahin gesehen werden/ daß zu Gericht-Schöppen /                      sonderlich bey den Peinlichen Gerichten/ keine stoltze/ aufgeblasene/ gei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[467/0483] Unde dicitur, Assessorem adhaerere jus dicenti, sicut ulmus viti, & Judex Idiota sine Assessore est sicut piscis sine aqua. Joh. Bolognett. in Rubr. & L. 1. ff. de Assessor. n. 5. Deren Sorge unter andern mit dahin gehet/ daß keine unförmliche Libelle, oder die/ so was unzulässiges in sich halten/ angenommen werden. L. 9. §. 4. ff. de Offic. Procons. Donell. Enucl. lib. 18. c. 2: lit. k. Brunnemann, ad L. Praesides 2. C. de Assess. Anton. Perez. c. eod. n. 4. & 6. XI. Und sind dieselbe/ so wohl als der Richter/ mit Eid und Pflichten dem Gericht verwant und zugethan/ daß sie nemlich denen Reichs-Constitutionibus, auch beschriebenen Rechten/ und jedes Orths guten Gewohnheiten gemäß/ ohn alle Affecten, und Ansehung der Person/ richten und Recht sprechen sollen und wollen. Ord. Cam. Imp. part. 1. art. 4. And. Gail. lib. 1. obs, 369. n. 14. & seqq. Welches auch in der Churfl Sächß. Process-Ordnung c. 2. §. 1. vers. auch darzu sonderlich geschwornen Personen gebothen sc. Et in Decision. Elect. 39. post princ. verb. auch darzu sonderlich geschwornen Personen sc. verordnet ist. XII. Und gleichwie vor Alters in den Grafen Gerichten keiner zum Schöppen erwehlet und angenommen wurde/ als die Schöppenbare freie Leuthe waren/ i. e. die ihre eigne Freyheit hatten an ihrem Eigen/ und ihrer Person. Und das sind die/ weche Actu ipso Schöppen waren/ oder aptitudine Schöppen werden konten / und wegen solcher Freyheit auch Schöppen seyn solten. Gloss. col. penult. Land-R. lih 1. art. 2. quae col. seq. addit. Schöppenbar frey sind die/ so zum Schöppen-Stuel geschworen haben/ und alle diejenige/ die von ihren vier Ahnen/ das ist von Vater und Mutter/ und von des Vaters Mutter/ und von der Mutter Mutter/ unbeschulden jn dem Gericht sitzen/ und die man auch zu Schöppen kiesen mag/ ob man es bedarf. Matth. Steph. de Jurisdict. lib. 2. p. 2. c. 4. f. 367. Schottel. in tr. von unterschiedlichen Rechten in Teutschland c. 6. p. 195. Also sol auch heut zu Tage dahin gesehen werden/ daß zu Gericht-Schöppen / sonderlich bey den Peinlichen Gerichten/ keine stoltze/ aufgeblasene/ gei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/483
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/483>, abgerufen am 26.06.2024.