gehalten/ sondern stehet ihnen frey / was sie tragen wollen. An autem Judaeo Christianum habitum aslumere volenti, & Baptismum suscipienti, remissio, vel poenae mitigatio sit concedenda, negatur: nam poena ob vitae professionem secutam neque mitigatur, neque tollitur.
L. 10. §. 2. ff. ad Leg. Jul. de Adult.
Itaque Judaeus Christianus effectus, & Christianum habitum desiderans, de delictis ante Babtismum commissis punitur, tum maxime, si ad evitandam poenam hoc fiat.
vid. Farinac. q. 68. n. 144. & 153. cum seqq. Clar. q. 51. n. 19. §. fin. Carpzov. pract. crim. p. 1. q. 49. n. 74.
XXII. Die Huren wurden auch vor Alters [und theils Orthen noch auf den heutigen Tag] durch gewisse Arth Kleidung von den ehrlichen Weibes-Bildernunterschieden. Welches auch die Leges Civiles also gebothen.
cit. Eülner, d. tr. n. 384. add. L. 4 C. de Episc. Acud. ibi[unleserliches Material] DD.
Zu Rom trugen die erbare Matronen und Ehrliche Weiber lange Röcke biß auf die Schue/ dran unten ein breiter Saum war.
Non. Marc. in cap. de genere vestiment. Ulpian. in L. vestis §. muliebris ff. de auro argento legat.
Unde matronalem Stolam Valer. lib. 6. c. 1. dixit, & stolas atque ornatus matronales Vitruv. lib. 1. c. 1. conjunxit. Sed Festus lib. XI. matronas tradit appellatas eas fere, quibus stolas habendijus esset. Welche aber denen Huren zu tragen verbothen wahren.
Barnahas Brisson. lib. 1. Select. ex jure civil. antiq. c. 4.
Sondern die musten in kurtzen Röcken/ so ihnen kaum über die Knie giengen/ sie darbey zuerkennen/ einher gehen.
Quintilian. lib. XI. c. ult. Idem Brisson. d. c. 4. pag. 17.
Welchen Unterscheid der Kleidung auch Horatius, lib. 1. Sermon. Satyra. 2. angedeutet/ indem er schreibet/ daß wenn etwan eine erbare Frau krumme Beine / oder sonst Mangel an Füssen hätte/ sie solches verhehlen/ und mit den langen Rock bedecken könte/ welches aber eine Hure nicht zu thun vermöchte/ als deren man wegen des kurtzen Rocks die Beine über und über sehen und anschauen könte. Es wahren auch der Huren Röcke bunt/ von allerhand Farben/ sonderlich aber bey den Spartanern und Atheniensern Leibfarbene.
gehalten/ sondern stehet ihnen frey / was sie tragen wollen. An autem Judaeo Christianum habitum aslumere volenti, & Baptismum suscipienti, remissio, vel poenae mitigatio sit concedenda, negatur: nam poena ob vitae professionem secutam neque mitigatur, neque tollitur.
L. 10. §. 2. ff. ad Leg. Jul. de Adult.
Itaque Judaeus Christianus effectus, & Christianum habitum desiderans, de delictis ante Babtismum commissis punitur, tum maximè, si ad evitandam poenam hoc fiat.
vid. Farinac. q. 68. n. 144. & 153. cum seqq. Clar. q. 51. n. 19. §. fin. Carpzov. pract. crim. p. 1. q. 49. n. 74.
XXII. Die Huren wurden auch vor Alters [und theils Orthen noch auf den heutigen Tag] durch gewisse Arth Kleidung von den ehrlichen Weibes-Bildernunterschieden. Welches auch die Leges Civiles also gebothen.
cit. Eülner, d. tr. n. 384. add. L. 4 C. de Episc. Acud. ibi[unleserliches Material] DD.
Zu Rom trugen die erbare Matronen und Ehrliche Weiber lange Röcke biß auf die Schue/ dran unten ein breiter Saum war.
Non. Marc. in cap. de genere vestiment. Ulpian. in L. vestis §. muliebris ff. de auro argento legat.
Unde matronalem Stolam Valer. lib. 6. c. 1. dixit, & stolas atque ornatus matronales Vitruv. lib. 1. c. 1. conjunxit. Sed Festus lib. XI. matronas tradit appellatas eas ferè, quibus stolas habendijus esset. Welche aber denen Huren zu tragen verbothen wahren.
Barnahas Brisson. lib. 1. Select. ex jure civil. antiq. c. 4.
Sondern die musten in kurtzen Röcken/ so ihnen kaum über die Knie giengen/ sie darbey zuerkennen/ einher gehen.
Quintilian. lib. XI. c. ult. Idem Brisson. d. c. 4. pag. 17.
Welchen Unterscheid der Kleidung auch Horatius, lib. 1. Sermon. Satyra. 2. angedeutet/ indem er schreibet/ daß wenn etwan eine erbare Frau krumme Beine / oder sonst Mangel an Füssen hätte/ sie solches verhehlen/ und mit den langen Rock bedecken könte/ welches aber eine Hure nicht zu thun vermöchte/ als deren man wegen des kurtzen Rocks die Beine über und über sehen und anschauen könte. Es wahren auch der Huren Röcke bunt/ von allerhand Farben/ sonderlich aber bey den Spartanern und Atheniensern Leibfarbene.
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gehalten/ sondern stehet ihnen frey / was sie tragen wollen. An autem Judaeo Christianum habitum aslumere volenti, & Baptismum suscipienti, remissio, vel poenae mitigatio sit concedenda, negatur: nam poena ob vitae professionem secutam neque mitigatur, neque tollitur.</p><p>L. 10. §. 2. ff. ad Leg. Jul. de Adult.</p><p>Itaque Judaeus Christianus effectus, & Christianum habitum desiderans, de delictis ante Babtismum commissis punitur, tum maximè, si ad evitandam poenam hoc fiat.</p><p>vid. Farinac. q. 68. n. 144. & 153. cum seqq. Clar. q. 51. n. 19. §. fin. Carpzov. pract. crim. p. 1. q. 49. n. 74.</p><p>XXII. Die Huren wurden auch vor Alters [und theils Orthen noch auf den heutigen Tag] durch gewisse Arth Kleidung von den ehrlichen Weibes-Bildernunterschieden. Welches auch die Leges Civiles also gebothen.</p><p>cit. Eülner, d. tr. n. 384. add. L. 4 C. de Episc. Acud. ibi<gapreason="illegible"/> DD.</p><p>Zu Rom trugen die erbare Matronen und Ehrliche Weiber lange Röcke biß auf die Schue/ dran unten ein breiter Saum war.</p><p>Non. Marc. in cap. de genere vestiment. Ulpian. in L. vestis §. muliebris ff. de auro argento legat.</p><p>Unde matronalem Stolam Valer. lib. 6. c. 1. dixit, & stolas atque ornatus matronales Vitruv. lib. 1. c. 1. conjunxit. Sed Festus lib. XI. matronas tradit appellatas eas ferè, quibus stolas habendijus esset. Welche aber denen Huren zu tragen verbothen wahren.</p><p>Barnahas Brisson. lib. 1. Select. ex jure civil. antiq. c. 4.</p><p>Sondern die musten in kurtzen Röcken/ so ihnen kaum über die Knie giengen/ sie darbey zuerkennen/ einher gehen.</p><p>Quintilian. lib. XI. c. ult. Idem Brisson. d. c. 4. pag. 17.</p><p>Welchen Unterscheid der Kleidung auch Horatius, lib. 1. Sermon. Satyra. 2. angedeutet/ indem er schreibet/ daß wenn etwan eine erbare Frau krumme Beine / oder sonst Mangel an Füssen hätte/ sie solches verhehlen/ und mit den langen Rock bedecken könte/ welches aber eine Hure nicht zu thun vermöchte/ als deren man wegen des kurtzen Rocks die Beine über und über sehen und anschauen könte. Es wahren auch der Huren Röcke bunt/ von allerhand Farben/ sonderlich aber bey den Spartanern und Atheniensern Leibfarbene.</p></div></body></text></TEI>
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gehalten/ sondern stehet ihnen frey / was sie tragen wollen. An autem Judaeo Christianum habitum aslumere volenti, & Baptismum suscipienti, remissio, vel poenae mitigatio sit concedenda, negatur: nam poena ob vitae professionem secutam neque mitigatur, neque tollitur.
L. 10. §. 2. ff. ad Leg. Jul. de Adult.
Itaque Judaeus Christianus effectus, & Christianum habitum desiderans, de delictis ante Babtismum commissis punitur, tum maximè, si ad evitandam poenam hoc fiat.
vid. Farinac. q. 68. n. 144. & 153. cum seqq. Clar. q. 51. n. 19. §. fin. Carpzov. pract. crim. p. 1. q. 49. n. 74.
XXII. Die Huren wurden auch vor Alters [und theils Orthen noch auf den heutigen Tag] durch gewisse Arth Kleidung von den ehrlichen Weibes-Bildernunterschieden. Welches auch die Leges Civiles also gebothen.
cit. Eülner, d. tr. n. 384. add. L. 4 C. de Episc. Acud. ibi_ DD.
Zu Rom trugen die erbare Matronen und Ehrliche Weiber lange Röcke biß auf die Schue/ dran unten ein breiter Saum war.
Non. Marc. in cap. de genere vestiment. Ulpian. in L. vestis §. muliebris ff. de auro argento legat.
Unde matronalem Stolam Valer. lib. 6. c. 1. dixit, & stolas atque ornatus matronales Vitruv. lib. 1. c. 1. conjunxit. Sed Festus lib. XI. matronas tradit appellatas eas ferè, quibus stolas habendijus esset. Welche aber denen Huren zu tragen verbothen wahren.
Barnahas Brisson. lib. 1. Select. ex jure civil. antiq. c. 4.
Sondern die musten in kurtzen Röcken/ so ihnen kaum über die Knie giengen/ sie darbey zuerkennen/ einher gehen.
Quintilian. lib. XI. c. ult. Idem Brisson. d. c. 4. pag. 17.
Welchen Unterscheid der Kleidung auch Horatius, lib. 1. Sermon. Satyra. 2. angedeutet/ indem er schreibet/ daß wenn etwan eine erbare Frau krumme Beine / oder sonst Mangel an Füssen hätte/ sie solches verhehlen/ und mit den langen Rock bedecken könte/ welches aber eine Hure nicht zu thun vermöchte/ als deren man wegen des kurtzen Rocks die Beine über und über sehen und anschauen könte. Es wahren auch der Huren Röcke bunt/ von allerhand Farben/ sonderlich aber bey den Spartanern und Atheniensern Leibfarbene.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/820>, abgerufen am 22.11.2024.
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