Leib aufgehauen/ und das Eingeweide/ Hertz/ Lunge und Leber heraus geriffen/ in Meinung die Leibes-Frucht darinnen zu suchen/ von derselben die Händlein abschneiden/ und Lichtlein daraus zu machen/ damit sie ihre Dieberey desto besser vollbringen könten. Desgleichen die abgeschnittene lincke Brust einen Hund fressen zulassen/ damit derselbe die Leute auf der Strassen anfallen sollen/ und sie solche desto besser fällen mögen sc. So möchte er von wegen der an oberwehnten Z. S. Eheweibe begangenen und bekanten erschrecklichen Mordthat/ zu Feimstat geschleifft/ und mit dem Rade vom Leben zum Tode gestraft werden.
Et in causa Simili nach Merseburg an Küchenmeistern/ Mens. Frbr. Anne 1608.
Mit welchem fast überein kommet/ was Franciscus Torreblanca, in Epitom. Delictor. cap. 22. allwo er de maleficio somnifico handelt/ Nrol. 11. & seqq. usque 14. pag. 224. setzet/ nemlich: Hoc maleficium fomnificum varie fit, scilicet per appensionem membrorum alicujus cadaveris, ut narrat Caesarius Cister. lib. 6. Miracul. c. 10. aut certis accensis luminibus, quae Apulejus, in Asin. Aur. lib. 1. appellat nebulas somnii. Interdum accedunt pedes vel manus mortuorum, inunctae prius oleo quodam a Daemone accepto, vel ad singulos digitos candelis affixis, ut ex Sagarum confessionibus observat, Remigius, lib. 2. Daemonol. c. 3. &. 4. Interdum facibus excantatis de certo genere lychni, & nota sibi pingvedine, ut singula comprobat exemplis Mart. Del Rio, lib. 3. Magic. p. 1. q. 2. Et his utuntur, ut ipse ait, vel accensis sibi praelucentes, vel eas domi certo loco defigentes accensas, & sopor durat, quamdiu lumen illud ferale: ad quod spectat Medea, apud Ovid. in Herois
Flammea subduxi medicato lumine somno
Et tibi quae raperes, vellera tuta dedi.
XXVI. Sonsten haben sich auch einige in der ersten Kirche gefunden/ so ihnen selbsten die Finger abgeschniten/ dannenhero die Frage entstanden/ ob dieselbe auch/ als Verstümmelte/ zum Priesterthum zubefördern? die Canones in 6. 6. & 11. dist. 55. distinguiren hie/ ob einer aus Vorsatz und mit guten Willen sich die Finger abgeschnitten/ oder ob es unversehens und durch einen Zufall geschehen? Bey dem ersten wird er nicht zugelassen/ ja wenn er schon in Clericatu ist/ wird er vor untüchtig geachtet und entsetzet. Im letztern Fall aber wird er nicht allein admittiret/ sondern auch darinnen ge-
Leib aufgehauen/ und das Eingeweide/ Hertz/ Lunge und Leber heraus geriffen/ in Meinung die Leibes-Frucht darinnen zu suchen/ von derselben die Händlein abschneiden/ und Lichtlein daraus zu machen/ damit sie ihre Dieberey desto besser vollbringen könten. Desgleichen die abgeschnittene lincke Brust einen Hund fressen zulassen/ damit derselbe die Leute auf der Strassen anfallen sollen/ und sie solche desto besser fällen mögen sc. So möchte er von wegen der an oberwehnten Z. S. Eheweibe begangenen und bekanten erschrecklichen Mordthat/ zu Feimstat geschleifft/ und mit dem Rade vom Leben zum Tode gestraft werden.
Et in causa Simili nach Merseburg an Küchenmeistern/ Mens. Frbr. Anne 1608.
Mit welchem fast überein kommet/ was Franciscus Torreblanca, in Epitom. Delictor. cap. 22. allwo er de maleficio somnifico handelt/ Nrol. 11. & seqq. usque 14. pag. 224. setzet/ nemlich: Hoc maleficium fomnificum variè fit, scilicet per appensionem membrorum alicujus cadaveris, ut narrat Caesarius Cister. lib. 6. Miracul. c. 10. aut certis accensis luminibus, quae Apulejus, in Asin. Aur. lib. 1. appellat nebulas somnii. Interdum accedunt pedes vel manus mortuorum, inunctae prius oleo quodam à Daemone accepto, vel ad singulos digitos candelis affixis, ut ex Sagarum confessionibus observat, Remigius, lib. 2. Daemonol. c. 3. &. 4. Interdum facibus excantatis de certo genere lychni, & nota sibi pingvedine, ut singula comprobat exemplis Mart. Del Rio, lib. 3. Magic. p. 1. q. 2. Et his utuntur, ut ipse ait, vel accensis sibi praelucentes, vel eas domi certo loco defigentes accensas, & sopor durat, quamdiu lumen illud ferale: ad quod spectat Medea, apud Ovid. in Herois
Flammea subduxi medicato lumine somno
Et tibi quae raperes, vellera tuta dedi.
XXVI. Sonsten haben sich auch einige in der ersten Kirche gefunden/ so ihnen selbsten die Finger abgeschniten/ dannenhero die Frage entstanden/ ob dieselbe auch/ als Verstümmelte/ zum Priesterthum zubefördern? die Canones in 6. 6. & 11. dist. 55. distinguiren hie/ ob einer aus Vorsatz und mit guten Willen sich die Finger abgeschnitten/ oder ob es unversehens und durch einen Zufall geschehen? Bey dem ersten wird er nicht zugelassen/ ja wenn er schon in Clericatu ist/ wird er vor untüchtig geachtet und entsetzet. Im letztern Fall aber wird er nicht allein admittiret/ sondern auch darinnen ge-
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Leib aufgehauen/ und das Eingeweide/ Hertz/ Lunge und Leber heraus geriffen/ in Meinung die Leibes-Frucht darinnen zu suchen/ von derselben die Händlein abschneiden/ und Lichtlein daraus zu machen/ damit sie ihre Dieberey desto besser vollbringen könten. Desgleichen die abgeschnittene lincke Brust einen Hund fressen zulassen/ damit derselbe die Leute auf der Strassen anfallen sollen/ und sie solche desto besser fällen mögen sc. So möchte er von wegen der an oberwehnten Z. S. Eheweibe begangenen und bekanten erschrecklichen Mordthat/ zu Feimstat geschleifft/ und mit dem Rade vom Leben zum Tode gestraft werden.</p><p>Et in causa Simili nach Merseburg an Küchenmeistern/ Mens. Frbr. Anne 1608.</p><p>Mit welchem fast überein kommet/ was Franciscus Torreblanca, in Epitom. Delictor. cap. 22. allwo er de maleficio somnifico handelt/ Nrol. 11. & seqq. usque 14. pag. 224. setzet/ nemlich: Hoc maleficium fomnificum variè fit, scilicet per appensionem membrorum alicujus cadaveris, ut narrat Caesarius Cister. lib. 6. Miracul. c. 10. aut certis accensis luminibus, quae Apulejus, in Asin. Aur. lib. 1. appellat nebulas somnii. Interdum accedunt pedes vel manus mortuorum, inunctae prius oleo quodam à Daemone accepto, vel ad singulos digitos candelis affixis, ut ex Sagarum confessionibus observat, Remigius, lib. 2. Daemonol. c. 3. &. 4. Interdum facibus excantatis de certo genere lychni, & nota sibi pingvedine, ut singula comprobat exemplis Mart. Del Rio, lib. 3. Magic. p. 1. q. 2. Et his utuntur, ut ipse ait, vel accensis sibi praelucentes, vel eas domi certo loco defigentes accensas, & sopor durat, quamdiu lumen illud ferale: ad quod spectat Medea, apud Ovid. in Herois</p><p>Flammea subduxi medicato lumine somno</p><p>Et tibi quae raperes, vellera tuta dedi.</p><p>XXVI. Sonsten haben sich auch einige in der ersten Kirche gefunden/ so ihnen selbsten die Finger abgeschniten/ dannenhero die Frage entstanden/ ob dieselbe auch/ als Verstümmelte/ zum Priesterthum zubefördern? die Canones in 6. 6. & 11. dist. 55. distinguiren hie/ ob einer aus Vorsatz und mit guten Willen sich die Finger abgeschnitten/ oder ob es unversehens und durch einen Zufall geschehen? Bey dem ersten wird er nicht zugelassen/ ja wenn er schon in Clericatu ist/ wird er vor untüchtig geachtet und entsetzet. Im letztern Fall aber wird er nicht allein admittiret/ sondern auch darinnen ge-
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Leib aufgehauen/ und das Eingeweide/ Hertz/ Lunge und Leber heraus geriffen/ in Meinung die Leibes-Frucht darinnen zu suchen/ von derselben die Händlein abschneiden/ und Lichtlein daraus zu machen/ damit sie ihre Dieberey desto besser vollbringen könten. Desgleichen die abgeschnittene lincke Brust einen Hund fressen zulassen/ damit derselbe die Leute auf der Strassen anfallen sollen/ und sie solche desto besser fällen mögen sc. So möchte er von wegen der an oberwehnten Z. S. Eheweibe begangenen und bekanten erschrecklichen Mordthat/ zu Feimstat geschleifft/ und mit dem Rade vom Leben zum Tode gestraft werden.
Et in causa Simili nach Merseburg an Küchenmeistern/ Mens. Frbr. Anne 1608.
Mit welchem fast überein kommet/ was Franciscus Torreblanca, in Epitom. Delictor. cap. 22. allwo er de maleficio somnifico handelt/ Nrol. 11. & seqq. usque 14. pag. 224. setzet/ nemlich: Hoc maleficium fomnificum variè fit, scilicet per appensionem membrorum alicujus cadaveris, ut narrat Caesarius Cister. lib. 6. Miracul. c. 10. aut certis accensis luminibus, quae Apulejus, in Asin. Aur. lib. 1. appellat nebulas somnii. Interdum accedunt pedes vel manus mortuorum, inunctae prius oleo quodam à Daemone accepto, vel ad singulos digitos candelis affixis, ut ex Sagarum confessionibus observat, Remigius, lib. 2. Daemonol. c. 3. &. 4. Interdum facibus excantatis de certo genere lychni, & nota sibi pingvedine, ut singula comprobat exemplis Mart. Del Rio, lib. 3. Magic. p. 1. q. 2. Et his utuntur, ut ipse ait, vel accensis sibi praelucentes, vel eas domi certo loco defigentes accensas, & sopor durat, quamdiu lumen illud ferale: ad quod spectat Medea, apud Ovid. in Herois
Flammea subduxi medicato lumine somno
Et tibi quae raperes, vellera tuta dedi.
XXVI. Sonsten haben sich auch einige in der ersten Kirche gefunden/ so ihnen selbsten die Finger abgeschniten/ dannenhero die Frage entstanden/ ob dieselbe auch/ als Verstümmelte/ zum Priesterthum zubefördern? die Canones in 6. 6. & 11. dist. 55. distinguiren hie/ ob einer aus Vorsatz und mit guten Willen sich die Finger abgeschnitten/ oder ob es unversehens und durch einen Zufall geschehen? Bey dem ersten wird er nicht zugelassen/ ja wenn er schon in Clericatu ist/ wird er vor untüchtig geachtet und entsetzet. Im letztern Fall aber wird er nicht allein admittiret/ sondern auch darinnen ge-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 972. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/978>, abgerufen am 24.11.2024.
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