Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Weiß sie sich aber nicht sicher/ so scheuet sie sich sehr/ und weigert sich den Eyd zu thun/ denn sie besorget ihr Abgott Ferisso möchte sie umb ihres falschen Eydes willen umbbringen. Erasm. Francisci im Neupolirten Sitten-Kunst und Wunder-Spiegel/ lib. 2. disc. 10. pag. 417. CCXL. AElianus lib. 8. c. 20. var. hist. gedencket daß in Thessalien ein Eheweib mit ihrem Knecht vielmahls gebuhlet/ welches die Störchin im Nest auf den Tach gesehen/ herabgeflogen/ und dem unzüchtigen Weibe mit dem Schnabel die Augen ausgehackt habe. CCXLI. Justina eine Adliche über alle massen schöne Jungfer bey den Römern wurd einen Reichen/ aber darbey Närrischen und gar zu Eifersüchtigen Mann vermählet / dieser als obgedachtes sein Weib einsmahls ihre Schuhe ausziehen wolte/ sich niederbückte und er/ der Mann/ ihren Schneeweissen Hals erblickte/ gerieth er in die Dollheit daß er diesem seinem schönen jungen Weibe in den Niederbücken / gleich den Kopf/ abhieb/ damit ja keiner derselben geniessen möchte. Uber welche grausame That einer folgende Klag-Verse gemachet: Immitis ferro secuit mea colla maritus, Dum propero nivei solvere vincla pedis. Durus & ante thorum, qvo nuper nupta coivi, Qvo cecidit nostrae virginitatis honos: Nec culpa meruisse necem bona Numina testor: Sed jaceo fati sorte perempta mei. Discite exemplo Justinae, discite patres Ne nubat fatuo filia vestra viro! Camerar. p. 1. Oper. Succis. c. 53. p. 263. ubi multa de Zelotypia habet qvem vide. CCXLII. Was aus dem Ehebruch ins gemein für bittere Früchte erwachsen/ davon findet man in den Sinn- und Lehr-reichen Geschichten des Edlen Herrn Georg Philipp Harsdörfers unterschiedliche Geschichte/ als die 163. 196. 197. wie ingleichen auch bey den Erasm. Francisci in ausländischen Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 10. per tot. wohin wir den Leser remittiren. CCXLIII. Der heilige Kirchen-Vater und getreue Hirte der Gemeinde zu Hippon Augustinus warnet dißfalls nicht allein seine Schäflein/ sondern auch alle Christen Seelen/ wenn er Sermon. 164. de temp. also spricht: Fratres, Fratres mei! Filii mei! Filiae meae! Scio agere diabolum partes suas, nec qviescere loqvi in cordibus corum, qvos obligatos tenet vincu- Weiß sie sich aber nicht sicher/ so scheuet sie sich sehr/ und weigert sich den Eyd zu thun/ denn sie besorget ihr Abgott Ferisso möchte sie umb ihres falschen Eydes willen umbbringen. Erasm. Francisci im Neupolirten Sitten-Kunst und Wunder-Spiegel/ lib. 2. disc. 10. pag. 417. CCXL. AElianus lib. 8. c. 20. var. hist. gedencket daß in Thessalien ein Eheweib mit ihrem Knecht vielmahls gebuhlet/ welches die Störchin im Nest auf den Tach gesehen/ herabgeflogen/ und dem unzüchtigen Weibe mit dem Schnabel die Augen ausgehackt habe. CCXLI. Justina eine Adliche über alle massen schöne Jungfer bey den Römern wurd einen Reichen/ aber darbey Närrischen und gar zu Eifersüchtigen Mann vermählet / dieser als obgedachtes sein Weib einsmahls ihre Schuhe ausziehen wolte/ sich niederbückte und er/ der Mann/ ihren Schneeweissen Hals erblickte/ gerieth er in die Dollheit daß er diesem seinem schönen jungen Weibe in den Niederbücken / gleich den Kopf/ abhieb/ damit ja keiner derselben geniessen möchte. Uber welche grausame That einer folgende Klag-Verse gemachet: Immitis ferro secuit mea colla maritus, Dum propero nivei solvere vincla pedis. Durus & ante thorum, qvo nuper nupta coivi, Qvo cecidit nostrae virginitatis honos: Nec culpa meruisse necem bona Numina testor: Sed jaceo fati sorte perempta mei. Discite exemplo Justinae, discite patres Ne nubat fatuo filia vestra viro! Camerar. p. 1. Oper. Succis. c. 53. p. 263. ubi multa de Zelotypia habet qvem vide. CCXLII. Was aus dem Ehebruch ins gemein für bittere Früchte erwachsen/ davon findet man in den Sinn- und Lehr-reichen Geschichten des Edlen Herrn Georg Philipp Harsdörfers unterschiedliche Geschichte/ als die 163. 196. 197. wie ingleichen auch bey den Erasm. Francisci in ausländischen Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 10. per tot. wohin wir den Leser remittiren. CCXLIII. Der heilige Kirchen-Vater und getreue Hirte der Gemeinde zu Hippon Augustinus warnet dißfalls nicht allein seine Schäflein/ sondern auch alle Christen Seelen/ wenn er Sermon. 164. de temp. also spricht: Fratres, Fratres mei! Filii mei! Filiae meae! Scio agere diabolum partes suas, nec qviescere loqvi in cordibus corum, qvos obligatos tenet vincu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0132" n="122"/> <p>Weiß sie sich aber nicht sicher/ so scheuet sie sich sehr/ und weigert sich den Eyd zu thun/ denn sie besorget ihr Abgott Ferisso möchte sie umb ihres falschen Eydes willen umbbringen.</p> <p>Erasm. Francisci im Neupolirten Sitten-Kunst und Wunder-Spiegel/ lib. 2. disc. 10. pag. 417.</p> <p>CCXL. AElianus lib. 8. c. 20. var. hist. gedencket daß in Thessalien ein Eheweib mit ihrem Knecht vielmahls gebuhlet/ welches die Störchin im Nest auf den Tach gesehen/ herabgeflogen/ und dem unzüchtigen Weibe mit dem Schnabel die Augen ausgehackt habe.</p> <p>CCXLI. Justina eine Adliche über alle massen schöne Jungfer bey den Römern wurd einen Reichen/ aber darbey Närrischen und gar zu Eifersüchtigen Mann vermählet / dieser als obgedachtes sein Weib einsmahls ihre Schuhe ausziehen wolte/ sich niederbückte und er/ der Mann/ ihren Schneeweissen Hals erblickte/ gerieth er in die Dollheit daß er diesem seinem schönen jungen Weibe in den Niederbücken / gleich den Kopf/ abhieb/ damit ja keiner derselben geniessen möchte. Uber welche grausame That einer folgende Klag-Verse gemachet:</p> <p>Immitis ferro secuit mea colla maritus,</p> <p>Dum propero nivei solvere vincla pedis.</p> <p>Durus & ante thorum, qvo nuper nupta coivi,</p> <p>Qvo cecidit nostrae virginitatis honos:</p> <p>Nec culpa meruisse necem bona Numina testor:</p> <p>Sed jaceo fati sorte perempta mei.</p> <p>Discite exemplo Justinae, discite patres</p> <p>Ne nubat fatuo filia vestra viro!</p> <p>Camerar. p. 1. Oper. Succis. c. 53. p. 263. ubi multa de Zelotypia habet qvem vide.</p> <p>CCXLII. Was aus dem Ehebruch ins gemein für bittere Früchte erwachsen/ davon findet man in den Sinn- und Lehr-reichen Geschichten des Edlen Herrn Georg Philipp Harsdörfers unterschiedliche Geschichte/ als die 163. 196. 197. wie ingleichen auch bey den Erasm. Francisci in ausländischen Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 10. per tot. wohin wir den Leser remittiren.</p> <p>CCXLIII. Der heilige Kirchen-Vater und getreue Hirte der Gemeinde zu Hippon Augustinus warnet dißfalls nicht allein seine Schäflein/ sondern auch alle Christen Seelen/ wenn er Sermon. 164. de temp. also spricht: Fratres, Fratres mei! Filii mei! Filiae meae! Scio agere diabolum partes suas, nec qviescere loqvi in cordibus corum, qvos obligatos tenet vincu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0132]
Weiß sie sich aber nicht sicher/ so scheuet sie sich sehr/ und weigert sich den Eyd zu thun/ denn sie besorget ihr Abgott Ferisso möchte sie umb ihres falschen Eydes willen umbbringen.
Erasm. Francisci im Neupolirten Sitten-Kunst und Wunder-Spiegel/ lib. 2. disc. 10. pag. 417.
CCXL. AElianus lib. 8. c. 20. var. hist. gedencket daß in Thessalien ein Eheweib mit ihrem Knecht vielmahls gebuhlet/ welches die Störchin im Nest auf den Tach gesehen/ herabgeflogen/ und dem unzüchtigen Weibe mit dem Schnabel die Augen ausgehackt habe.
CCXLI. Justina eine Adliche über alle massen schöne Jungfer bey den Römern wurd einen Reichen/ aber darbey Närrischen und gar zu Eifersüchtigen Mann vermählet / dieser als obgedachtes sein Weib einsmahls ihre Schuhe ausziehen wolte/ sich niederbückte und er/ der Mann/ ihren Schneeweissen Hals erblickte/ gerieth er in die Dollheit daß er diesem seinem schönen jungen Weibe in den Niederbücken / gleich den Kopf/ abhieb/ damit ja keiner derselben geniessen möchte. Uber welche grausame That einer folgende Klag-Verse gemachet:
Immitis ferro secuit mea colla maritus,
Dum propero nivei solvere vincla pedis.
Durus & ante thorum, qvo nuper nupta coivi,
Qvo cecidit nostrae virginitatis honos:
Nec culpa meruisse necem bona Numina testor:
Sed jaceo fati sorte perempta mei.
Discite exemplo Justinae, discite patres
Ne nubat fatuo filia vestra viro!
Camerar. p. 1. Oper. Succis. c. 53. p. 263. ubi multa de Zelotypia habet qvem vide.
CCXLII. Was aus dem Ehebruch ins gemein für bittere Früchte erwachsen/ davon findet man in den Sinn- und Lehr-reichen Geschichten des Edlen Herrn Georg Philipp Harsdörfers unterschiedliche Geschichte/ als die 163. 196. 197. wie ingleichen auch bey den Erasm. Francisci in ausländischen Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 10. per tot. wohin wir den Leser remittiren.
CCXLIII. Der heilige Kirchen-Vater und getreue Hirte der Gemeinde zu Hippon Augustinus warnet dißfalls nicht allein seine Schäflein/ sondern auch alle Christen Seelen/ wenn er Sermon. 164. de temp. also spricht: Fratres, Fratres mei! Filii mei! Filiae meae! Scio agere diabolum partes suas, nec qviescere loqvi in cordibus corum, qvos obligatos tenet vincu-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/132 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/132>, abgerufen am 16.02.2025. |