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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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hin. Sein Successor Domitius Nero hat ihm ein herrlich und gantz Kayserlich Begängniß behalten.

Dio lib. 60. Tacit. lib. 12. c. 66. 67. Sueton. c. 44.

XXVI. Diese Aggrippina, wie sie denn ein Muster eines gellen und lasterhafften Frauenzimmers war/ und sich mit ihrem von gleicher Qvalitäten berühmten Sohne Nerone Claudio Caesare des Regiments allzuviel anmassete/ ließ einen Römschen Rathsherrn Janium Silanum mit Gifft tödten.

Dio. d. lib. 60. Tacit. lib. 13. c. 16. Sueton. c. 13.

Wie denn von den neuen Scribenten auch des Hr. von Lohenstein verfertigte Tragoedie: Agrippina, davon eine annehmliche Nachricht geben kan.

XXVII. Alboinus König in Italia machte sich einsmahls mit seinen Fürsten lustig / als er nun truncken war/ ließ er den Hirnschädel seines Schwähers Kunemund herbringen/ tranck den voll Wein aus/ reicht ihn darnach seiner Gemahlin der Rosemunden dar mit diesen harten Worten: Da/ Frau/ sauff mit deinem Vater! Welche Schmachworte die Königin dergestalt zu Hertzen fassete/ daß sie ihr fürnahm/ an dem König solches auch durch den Mord zu rechen. Es war an des Königes Hoff ein tapfferer Edelmann mit Nahmen Peredeus, dem lag die Königin hart an/ er solte den König umbringen/ ihre und ihres Vaters Schmach zu rächen / so wolte sie ihn zum Mann nehmen/ und zu Könige machen: aber Peredeus schlug es allezeit ob. Da erdachte die Rosemund einen andern fund. Es hatte dieser Hoffjuncker Kundschafft zu einer ihrer Cammer-Mädgen/ pflegete sie auch etwan des Nachtes zu besuchen. Da legte sich die Königin einsmahls in derselben Bette/ und trieb also mit Peredeo, der solches nicht wuste/ Ehebruch. Nach dem dieses geschehen/ sagte sie zu ihm: Nun mustu/ o Peredee, eins thun/ entweder Alboinum umbbringen/ oder gewarten/ daß er dich jämmerlich hinrichten lasse / weil du sein Weib beschlaffen hast. Da Peredeus das hörete/ erschrack er / wolte doch lieber/ daß ein ander sterben solte denn er/ brachte also durch Hülffe der Rosemunden/ und eines Cämmerlings Elmich genannt/ den König auf seinen Bette liegend umbs Leben. Als solches offenbar

hin. Sein Successor Domitius Nero hat ihm ein herrlich und gantz Kayserlich Begängniß behalten.

Dio lib. 60. Tacit. lib. 12. c. 66. 67. Sueton. c. 44.

XXVI. Diese Aggrippina, wie sie denn ein Muster eines gellen und lasterhafften Frauenzimmers war/ und sich mit ihrem von gleicher Qvalitäten berühmten Sohne Nerone Claudio Caesare des Regiments allzuviel anmassete/ ließ einen Römschen Rathsherrn Janium Silanum mit Gifft tödten.

Dio. d. lib. 60. Tacit. lib. 13. c. 16. Sueton. c. 13.

Wie denn von den neuen Scribenten auch des Hr. von Lohenstein verfertigte Tragoedie: Agrippina, davon eine annehmliche Nachricht geben kan.

XXVII. Alboinus König in Italia machte sich einsmahls mit seinen Fürsten lustig / als er nun truncken war/ ließ er den Hirnschädel seines Schwähers Kunemund herbringen/ tranck den voll Wein aus/ reicht ihn darnach seiner Gemahlin der Rosemunden dar mit diesen harten Worten: Da/ Frau/ sauff mit deinem Vater! Welche Schmachworte die Königin dergestalt zu Hertzen fassete/ daß sie ihr fürnahm/ an dem König solches auch durch den Mord zu rechen. Es war an des Königes Hoff ein tapfferer Edelmann mit Nahmen Peredeus, dem lag die Königin hart an/ er solte den König umbringen/ ihre und ihres Vaters Schmach zu rächen / so wolte sie ihn zum Mañ nehmen/ und zu Könige machen: aber Peredeus schlug es allezeit ob. Da erdachte die Rosemund einen andern fund. Es hatte dieser Hoffjuncker Kundschafft zu einer ihrer Cammer-Mädgen/ pflegete sie auch etwan des Nachtes zu besuchen. Da legte sich die Königin einsmahls in derselben Bette/ und trieb also mit Peredeo, der solches nicht wuste/ Ehebruch. Nach dem dieses geschehen/ sagte sie zu ihm: Nun mustu/ o Peredee, eins thun/ entweder Alboinum umbbringen/ oder gewarten/ daß er dich jämmerlich hinrichten lasse / weil du sein Weib beschlaffen hast. Da Peredeus das hörete/ erschrack er / wolte doch lieber/ daß ein ander sterben solte denn er/ brachte also durch Hülffe der Rosemunden/ und eines Cämmerlings Elmich genannt/ den König auf seinen Bette liegend umbs Leben. Als solches offenbar

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        <l>Dio. d. lib. 60.</l>
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        <l>Sueton. c. 13.</l>
        <p>Wie denn von den neuen Scribenten auch des Hr. von Lohenstein verfertigte                      Tragoedie: Agrippina, davon eine annehmliche Nachricht geben kan.</p>
        <p>XXVII. Alboinus König in Italia machte sich einsmahls mit seinen Fürsten lustig /                      als er nun truncken war/ ließ er den Hirnschädel seines Schwähers Kunemund                      herbringen/ tranck den voll Wein aus/ reicht ihn darnach seiner Gemahlin der                      Rosemunden dar mit diesen harten Worten: Da/ Frau/ sauff mit deinem Vater!                      Welche Schmachworte die Königin dergestalt zu Hertzen fassete/ daß sie ihr                      fürnahm/ an dem König solches auch durch den Mord zu rechen. Es war an des                      Königes Hoff ein tapfferer Edelmann mit Nahmen Peredeus, dem lag die Königin                      hart an/ er solte den König umbringen/ ihre und ihres Vaters Schmach zu rächen                     / so wolte sie ihn zum Man&#x0303; nehmen/ und zu Könige machen: aber Peredeus                      schlug es allezeit ob. Da erdachte die Rosemund einen andern fund. Es hatte                      dieser Hoffjuncker Kundschafft zu einer ihrer Cammer-Mädgen/ pflegete sie auch                      etwan des Nachtes zu besuchen. Da legte sich die Königin einsmahls in derselben                      Bette/ und trieb also mit Peredeo, der solches nicht wuste/ Ehebruch. Nach dem                      dieses geschehen/ sagte sie zu ihm: Nun mustu/ o Peredee, eins thun/ entweder                      Alboinum umbbringen/ oder gewarten/ daß er dich jämmerlich hinrichten lasse /                      weil du sein Weib beschlaffen hast. Da Peredeus das hörete/ erschrack er /                      wolte doch lieber/ daß ein ander sterben solte denn er/ brachte also durch                      Hülffe der Rosemunden/ und eines Cämmerlings Elmich genannt/ den König auf                      seinen Bette liegend umbs Leben. Als solches offenbar
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[437/0447] hin. Sein Successor Domitius Nero hat ihm ein herrlich und gantz Kayserlich Begängniß behalten. Dio lib. 60. Tacit. lib. 12. c. 66. 67. Sueton. c. 44. XXVI. Diese Aggrippina, wie sie denn ein Muster eines gellen und lasterhafften Frauenzimmers war/ und sich mit ihrem von gleicher Qvalitäten berühmten Sohne Nerone Claudio Caesare des Regiments allzuviel anmassete/ ließ einen Römschen Rathsherrn Janium Silanum mit Gifft tödten. Dio. d. lib. 60. Tacit. lib. 13. c. 16. Sueton. c. 13. Wie denn von den neuen Scribenten auch des Hr. von Lohenstein verfertigte Tragoedie: Agrippina, davon eine annehmliche Nachricht geben kan. XXVII. Alboinus König in Italia machte sich einsmahls mit seinen Fürsten lustig / als er nun truncken war/ ließ er den Hirnschädel seines Schwähers Kunemund herbringen/ tranck den voll Wein aus/ reicht ihn darnach seiner Gemahlin der Rosemunden dar mit diesen harten Worten: Da/ Frau/ sauff mit deinem Vater! Welche Schmachworte die Königin dergestalt zu Hertzen fassete/ daß sie ihr fürnahm/ an dem König solches auch durch den Mord zu rechen. Es war an des Königes Hoff ein tapfferer Edelmann mit Nahmen Peredeus, dem lag die Königin hart an/ er solte den König umbringen/ ihre und ihres Vaters Schmach zu rächen / so wolte sie ihn zum Mañ nehmen/ und zu Könige machen: aber Peredeus schlug es allezeit ob. Da erdachte die Rosemund einen andern fund. Es hatte dieser Hoffjuncker Kundschafft zu einer ihrer Cammer-Mädgen/ pflegete sie auch etwan des Nachtes zu besuchen. Da legte sich die Königin einsmahls in derselben Bette/ und trieb also mit Peredeo, der solches nicht wuste/ Ehebruch. Nach dem dieses geschehen/ sagte sie zu ihm: Nun mustu/ o Peredee, eins thun/ entweder Alboinum umbbringen/ oder gewarten/ daß er dich jämmerlich hinrichten lasse / weil du sein Weib beschlaffen hast. Da Peredeus das hörete/ erschrack er / wolte doch lieber/ daß ein ander sterben solte denn er/ brachte also durch Hülffe der Rosemunden/ und eines Cämmerlings Elmich genannt/ den König auf seinen Bette liegend umbs Leben. Als solches offenbar

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/447>, abgerufen am 23.11.2024.