Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.LXXIX. Frotho, König in Dennemarck/ nach dem er sich in eine Höle verkrochen / ist drin durch davor gemachtes Feuer und Rauch erstickt und verbrannt. Saxo lib. 7. Hist. Dan. Ravis. Textor officin. sive Theat. Hist. & Poet. lib. 3. c. 20.LXXX. Dido, welcher die Stadt Carthago anzubauen gefangen/ wurd von Hiarba der Getulier König zur Gemahlin begehret/ sie schlug es aber ab/ erwürgte sich selbst/ und ward verbrant/ ist hernach lange Zeit/ als eine Göttin/ zu Carthago geehret worden. LXXXI. Als die Stadt Saguntum von Hannibal der Carthaginenser General auf das härteste belagert und bedrenget wurde/ die Römer aber derselben/ da sie doch in Bündniß mit ihr stunden/ keinen Entsatz zuschickten/ haben die vornehmsten Bürger auf freyen Marckt ein Feuer angemacht/ ihr Gold/ Silber/ Kleinodien / Kleider und was sie sonst köstliches hatten/ in dasselbe geworffen/ und da es zu letzt aufs eusserste kommen/ ins Feuer gesprungen und sich selbst damit verbrand. Livius lib. 21. c. 7. & seqq. Daher kömmt noch das Sprichwort: Dum Romae deliberatur, perit Saguntum. LXXXII. Diogenes hatte zum Abgott in seinem Häußgen einen höltzernen Herculem, den bath er einsmahls zur kalten Winters-Zeit gar sehr umb etliche Fuder Holtz / des grausamen Frostes sich zu erwehren. Wie aber keine Hülffe folgen wolte / steckte er aus Ungedult den Götzen in den Ofen- und sprach zorniger Weise: Wilt du nicht hören/ so magstu fühlen und selbst die Stuben heitzen! D. Bock sup. Psalm. 4. LXXXIV. Herostratus war ein fauler nichts würdiger Mensch/ doch stach ihm der Kitzel der Ehrsucht/ daß er gerne seinen Nahmen und Andencken der ewigen möchte / zündete deswegen den Tempel der Göttin Dianae zu Epheso in Griechenland an / der 425. Werckschuhe lang/ und 220. breit/ drin 127. gantze steinerne Pfeiler stunden 60. Schuhe hoch/ drunter 36. hohl waren/ und gantz Asia 220. Jahr an solchen Gebäude zubracht hatte. Der Tempel war so prächtig/ daß er auch unter die sieben Wunder-Wercke der Welt gezehlet wurde. Guido Panciroll. lib. 1. rer. deperd. pag. 184. Edit. in 8. Plin. lib. 36. Hist. Natur. c. 14.LXXIX. Frotho, König in Dennemarck/ nach dem er sich in eine Höle verkrochen / ist drin durch davor gemachtes Feuer und Rauch erstickt und verbrannt. Saxo lib. 7. Hist. Dan. Ravis. Textor officin. sive Theat. Hist. & Poet. lib. 3. c. 20.LXXX. Dido, welcher die Stadt Carthago anzubauen gefangen/ wurd von Hiarba der Getulier König zur Gemahlin begehret/ sie schlug es aber ab/ erwürgte sich selbst/ und ward verbrant/ ist hernach lange Zeit/ als eine Göttin/ zu Carthago geehret worden. LXXXI. Als die Stadt Saguntum von Hannibal der Carthaginenser General auf das härteste belagert und bedrenget wurde/ die Römer aber derselben/ da sie doch in Bündniß mit ihr stunden/ keinen Entsatz zuschickten/ haben die vornehmsten Bürger auf freyen Marckt ein Feuer angemacht/ ihr Gold/ Silber/ Kleinodien / Kleider und was sie sonst köstliches hatten/ in dasselbe geworffen/ und da es zu letzt aufs eusserste kommen/ ins Feuer gesprungen und sich selbst damit verbrand. Livius lib. 21. c. 7. & seqq. Daher kömmt noch das Sprichwort: Dum Romae deliberatur, perit Saguntum. LXXXII. Diogenes hatte zum Abgott in seinem Häußgen einen höltzernen Herculem, den bath er einsmahls zur kalten Winters-Zeit gar sehr umb etliche Fuder Holtz / des grausamen Frostes sich zu erwehren. Wie aber keine Hülffe folgen wolte / steckte er aus Ungedult den Götzen in den Ofen- und sprach zorniger Weise: Wilt du nicht hören/ so magstu fühlen und selbst die Stuben heitzen! D. Bock sup. Psalm. 4. LXXXIV. Herostratus war ein fauler nichts würdiger Mensch/ doch stach ihm der Kitzel der Ehrsucht/ daß er gerne seinen Nahmen und Andencken der ewigen möchte / zündete deswegen den Tempel der Göttin Dianae zu Epheso in Griechenland an / der 425. Werckschuhe lang/ und 220. breit/ drin 127. gantze steinerne Pfeiler stunden 60. Schuhe hoch/ drunter 36. hohl waren/ und gantz Asia 220. Jahr an solchen Gebäude zubracht hatte. Der Tempel war so prächtig/ daß er auch unter die sieben Wunder-Wercke der Welt gezehlet wurde. Guido Panciroll. lib. 1. rer. deperd. pag. 184. Edit. in 8. Plin. lib. 36. Hist. 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Als die Stadt Saguntum von Hannibal der Carthaginenser General auf das härteste belagert und bedrenget wurde/ die Römer aber derselben/ da sie doch in Bündniß mit ihr stunden/ keinen Entsatz zuschickten/ haben die vornehmsten Bürger auf freyen Marckt ein Feuer angemacht/ ihr Gold/ Silber/ Kleinodien / Kleider und was sie sonst köstliches hatten/ in dasselbe geworffen/ und da es zu letzt aufs eusserste kommen/ ins Feuer gesprungen und sich selbst damit verbrand.</p> <p>Livius lib. 21. c. 7. & seqq.</p> <p>Daher kömmt noch das Sprichwort: Dum Romae deliberatur, perit Saguntum.</p> <p>LXXXII. Diogenes hatte zum Abgott in seinem Häußgen einen höltzernen Herculem, den bath er einsmahls zur kalten Winters-Zeit gar sehr umb etliche Fuder Holtz / des grausamen Frostes sich zu erwehren. Wie aber keine Hülffe folgen wolte / steckte er aus Ungedult den Götzen in den Ofen- und sprach zorniger Weise: Wilt du nicht hören/ so magstu fühlen und selbst die Stuben heitzen!</p> <p>D. Bock sup. Psalm. 4.</p> <p>LXXXIV. Herostratus war ein fauler nichts würdiger Mensch/ doch stach ihm der Kitzel der Ehrsucht/ daß er gerne seinen Nahmen und Andencken der ewigen möchte / zündete deswegen den Tempel der Göttin Dianae zu Epheso in Griechenland an / der 425. Werckschuhe lang/ und 220. breit/ drin 127. gantze steinerne Pfeiler stunden 60. Schuhe hoch/ drunter 36. hohl waren/ und gantz Asia 220. Jahr an solchen Gebäude zubracht hatte. Der Tempel war so prächtig/ daß er auch unter die sieben Wunder-Wercke der Welt gezehlet wurde.</p> <l>Guido Panciroll. lib. 1. rer. deperd. pag. 184. Edit. in 8.</l> <l>Plin. lib. 36. Hist. Natur. c. 14.</l> </div> </body> </text> </TEI> [547/0557]
LXXIX. Frotho, König in Dennemarck/ nach dem er sich in eine Höle verkrochen / ist drin durch davor gemachtes Feuer und Rauch erstickt und verbrannt.
Saxo lib. 7. Hist. Dan. Ravis. Textor officin. sive Theat. Hist. & Poet. lib. 3. c. 20. LXXX. Dido, welcher die Stadt Carthago anzubauen gefangen/ wurd von Hiarba der Getulier König zur Gemahlin begehret/ sie schlug es aber ab/ erwürgte sich selbst/ und ward verbrant/ ist hernach lange Zeit/ als eine Göttin/ zu Carthago geehret worden.
LXXXI. Als die Stadt Saguntum von Hannibal der Carthaginenser General auf das härteste belagert und bedrenget wurde/ die Römer aber derselben/ da sie doch in Bündniß mit ihr stunden/ keinen Entsatz zuschickten/ haben die vornehmsten Bürger auf freyen Marckt ein Feuer angemacht/ ihr Gold/ Silber/ Kleinodien / Kleider und was sie sonst köstliches hatten/ in dasselbe geworffen/ und da es zu letzt aufs eusserste kommen/ ins Feuer gesprungen und sich selbst damit verbrand.
Livius lib. 21. c. 7. & seqq.
Daher kömmt noch das Sprichwort: Dum Romae deliberatur, perit Saguntum.
LXXXII. Diogenes hatte zum Abgott in seinem Häußgen einen höltzernen Herculem, den bath er einsmahls zur kalten Winters-Zeit gar sehr umb etliche Fuder Holtz / des grausamen Frostes sich zu erwehren. Wie aber keine Hülffe folgen wolte / steckte er aus Ungedult den Götzen in den Ofen- und sprach zorniger Weise: Wilt du nicht hören/ so magstu fühlen und selbst die Stuben heitzen!
D. Bock sup. Psalm. 4.
LXXXIV. Herostratus war ein fauler nichts würdiger Mensch/ doch stach ihm der Kitzel der Ehrsucht/ daß er gerne seinen Nahmen und Andencken der ewigen möchte / zündete deswegen den Tempel der Göttin Dianae zu Epheso in Griechenland an / der 425. Werckschuhe lang/ und 220. breit/ drin 127. gantze steinerne Pfeiler stunden 60. Schuhe hoch/ drunter 36. hohl waren/ und gantz Asia 220. Jahr an solchen Gebäude zubracht hatte. Der Tempel war so prächtig/ daß er auch unter die sieben Wunder-Wercke der Welt gezehlet wurde.
Guido Panciroll. lib. 1. rer. deperd. pag. 184. Edit. in 8. Plin. lib. 36. Hist. Natur. c. 14.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/557>, abgerufen am 27.07.2024. |