Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.CCXXX. Anno 1676. den 9. Julii ist der Voigt zu Simsdorf bey Oelse/ weil er in die 15. Jahr lang erschreckliche Sodomiterey mit 20. Pferden/ 7. Kühen/ und einen Windspiehl begangen hatte/ mit 1. Pferde/ 1. Kuh und den Windspiehl lebendig verbrannt worden. Idem pag. 330. CCXXXI. Den 25. September Anno 1681. ist ein Schafner in Glatzischen in Schlesien (welcher gutwillig bekannt/ daß er von neundten Jahr seiner Geburth an/ mit seiner u. jährigen Schwester ein gantzes Jahr/ da sie nach ihrer Eltern Tod in einen Bette zusammen geschlaffen/ dann mit andern Mägdelein von 9. Jahren / eben zu der Zeit sich fleischlich vermischet. Hierauf sich erstlich zu Hunden gewendet/ und mit Windspiehlen würcklich gesündiget/ mit 2. andern aber/ wie ingleichen mit 2. Schafen und einer Ziegen im vierzehenden Jahr seines Alters / im zehenden Jahr mit einem Schwein attentiret, im 20ten Jahr mit einer Kuh/ im 23ten Jahr mit 3. Studten/ in 21 und 22ten dann so fort mit 20. der dergleichen / und also mit fünf und viertzig Studten die unmenschliche That/ und zwar den 28. Julii eode Anno mit der letzten zu Wünschelburg volbracht habe/ auch mit dieser letzten zur Inqvisition kommen/ und ist wohl zu beobachten/ daß dieser bereit das 63. Jahr erlebte Mann die Ehe allezeit geflohen/ auch vor 11. Jahren einen in hoc Crimine reum angegeben/ auch darbey gewesen/ da derselbe arme Sünder verbrand worden ist/ und hat dennoch keine Abscheu hieran genommen) zur Nichtstat geschleifet/ drey mahl unter Wegens mit glüenden Zangen gezwickt / auf der Nichtstat an einen Pfahl erwürget/ und zusammt der noch lebenden Stutten verbrannt worden. Idem pag. 342. CCXXXII. Anno 1684. den 3. May wurde ein Sodomit zu Ottendorf enthauptet/ die Stutte durch viel Kopfschläge erleget/ der böse Mensch unten/ und das Pferd auf ihn geworffen/ und also verbrennet. Idem d. Chron. p. 345. CCXXXIII. Anno 1686. wurd zu Erffurt ein Hirten-Junge decolliret und verbrannt / welcher mit Schafen Sodomiterey getrieben hatte. Nunmehro werden wir etwas weiter ausschweiffen und unterschiedene andere Exempel beybringen. CCXXXIV. Im Jahr 1681. den 9. Septemb. ward zu Meyland der beschreyete Betrieger Antonio Galluccio verbrand/ welcher viele alte falsche Instrumenta verfertiget hatte/ womit er das Herkommen vieler Familien in besagter Stadt von den Longobardischen Königen/ nebst vielen Privilegien CCXXX. Anno 1676. den 9. Julii ist der Voigt zu Simsdorf bey Oelse/ weil er in die 15. Jahr lang erschreckliche Sodomiterey mit 20. Pferden/ 7. Kühen/ und einen Windspiehl begangen hatte/ mit 1. Pferde/ 1. Kuh und den Windspiehl lebendig verbrannt worden. Idem pag. 330. CCXXXI. Den 25. September Anno 1681. ist ein Schafner in Glatzischen in Schlesien (welcher gutwillig bekannt/ daß er von neundten Jahr seiner Geburth an/ mit seiner u. jährigen Schwester ein gantzes Jahr/ da sie nach ihrer Eltern Tod in einen Bette zusammen geschlaffen/ dann mit andern Mägdelein von 9. Jahren / eben zu der Zeit sich fleischlich vermischet. Hierauf sich erstlich zu Hunden gewendet/ und mit Windspiehlen würcklich gesündiget/ mit 2. andern aber/ wie ingleichen mit 2. Schafen und einer Ziegen im vierzehenden Jahr seines Alters / im zehenden Jahr mit einem Schwein attentiret, im 20ten Jahr mit einer Kuh/ im 23ten Jahr mit 3. Studten/ in 21 und 22ten dann so fort mit 20. der dergleichen / und also mit fünf und viertzig Studten die unmenschliche That/ und zwar den 28. Julii eodë Anno mit der letzten zu Wünschelburg volbracht habe/ auch mit dieser letzten zur Inqvisition kommen/ und ist wohl zu beobachten/ daß dieser bereit das 63. Jahr erlebte Mann die Ehe allezeit geflohen/ auch vor 11. Jahren einen in hoc Crimine reum angegeben/ auch darbey gewesen/ da derselbe arme Sünder verbrand worden ist/ und hat dennoch keine Abscheu hieran genommen) zur Nichtstat geschleifet/ drey mahl unter Wegens mit glüenden Zangen gezwickt / auf der Nichtstat an einen Pfahl erwürget/ und zusammt der noch lebenden Stutten verbrannt worden. Idem pag. 342. CCXXXII. Anno 1684. den 3. May wurde ein Sodomit zu Ottendorf enthauptet/ die Stutte durch viel Kopfschläge erleget/ der böse Mensch unten/ und das Pferd auf ihn geworffen/ und also verbrennet. Idem d. Chron. p. 345. CCXXXIII. Anno 1686. wurd zu Erffurt ein Hirten-Junge decolliret und verbrannt / welcher mit Schafen Sodomiterey getrieben hatte. Nunmehro werden wir etwas weiter ausschweiffen und unterschiedene andere Exempel beybringen. CCXXXIV. Im Jahr 1681. den 9. Septemb. ward zu Meyland der beschreyete Betrieger Antonio Galluccio verbrand/ welcher viele alte falsche Instrumenta verfertiget hatte/ womit er das Herkommen vieler Familien in besagter Stadt von den Longobardischen Königen/ nebst vielen Privilegien <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0585" n="575"/> <p>CCXXX. Anno 1676. den 9. Julii ist der Voigt zu Simsdorf bey Oelse/ weil er in die 15. Jahr lang erschreckliche Sodomiterey mit 20. Pferden/ 7. Kühen/ und einen Windspiehl begangen hatte/ mit 1. Pferde/ 1. Kuh und den Windspiehl lebendig verbrannt worden.</p> <p>Idem pag. 330.</p> <p>CCXXXI. Den 25. September Anno 1681. ist ein Schafner in Glatzischen in Schlesien (welcher gutwillig bekannt/ daß er von neundten Jahr seiner Geburth an/ mit seiner u. jährigen Schwester ein gantzes Jahr/ da sie nach ihrer Eltern Tod in einen Bette zusammen geschlaffen/ dann mit andern Mägdelein von 9. Jahren / eben zu der Zeit sich fleischlich vermischet. Hierauf sich erstlich zu Hunden gewendet/ und mit Windspiehlen würcklich gesündiget/ mit 2. andern aber/ wie ingleichen mit 2. Schafen und einer Ziegen im vierzehenden Jahr seines Alters / im zehenden Jahr mit einem Schwein attentiret, im 20ten Jahr mit einer Kuh/ im 23ten Jahr mit 3. Studten/ in 21 und 22ten dann so fort mit 20. der dergleichen / und also mit fünf und viertzig Studten die unmenschliche That/ und zwar den 28. Julii eodë Anno mit der letzten zu Wünschelburg volbracht habe/ auch mit dieser letzten zur Inqvisition kommen/ und ist wohl zu beobachten/ daß dieser bereit das 63. Jahr erlebte Mann die Ehe allezeit geflohen/ auch vor 11. Jahren einen in hoc Crimine reum angegeben/ auch darbey gewesen/ da derselbe arme Sünder verbrand worden ist/ und hat dennoch keine Abscheu hieran genommen) zur Nichtstat geschleifet/ drey mahl unter Wegens mit glüenden Zangen gezwickt / auf der Nichtstat an einen Pfahl erwürget/ und zusammt der noch lebenden Stutten verbrannt worden.</p> <p>Idem pag. 342.</p> <p>CCXXXII. Anno 1684. den 3. May wurde ein Sodomit zu Ottendorf enthauptet/ die Stutte durch viel Kopfschläge erleget/ der böse Mensch unten/ und das Pferd auf ihn geworffen/ und also verbrennet.</p> <p>Idem d. Chron. p. 345.</p> <p>CCXXXIII. Anno 1686. wurd zu Erffurt ein Hirten-Junge decolliret und verbrannt / welcher mit Schafen Sodomiterey getrieben hatte.</p> <p>Nunmehro werden wir etwas weiter ausschweiffen und unterschiedene andere Exempel beybringen.</p> <p>CCXXXIV. Im Jahr 1681. den 9. Septemb. ward zu Meyland der beschreyete Betrieger Antonio Galluccio verbrand/ welcher viele alte falsche Instrumenta verfertiget hatte/ womit er das Herkommen vieler Familien in besagter Stadt von den Longobardischen Königen/ nebst vielen Privilegien </p> </div> </body> </text> </TEI> [575/0585]
CCXXX. Anno 1676. den 9. Julii ist der Voigt zu Simsdorf bey Oelse/ weil er in die 15. Jahr lang erschreckliche Sodomiterey mit 20. Pferden/ 7. Kühen/ und einen Windspiehl begangen hatte/ mit 1. Pferde/ 1. Kuh und den Windspiehl lebendig verbrannt worden.
Idem pag. 330.
CCXXXI. Den 25. September Anno 1681. ist ein Schafner in Glatzischen in Schlesien (welcher gutwillig bekannt/ daß er von neundten Jahr seiner Geburth an/ mit seiner u. jährigen Schwester ein gantzes Jahr/ da sie nach ihrer Eltern Tod in einen Bette zusammen geschlaffen/ dann mit andern Mägdelein von 9. Jahren / eben zu der Zeit sich fleischlich vermischet. Hierauf sich erstlich zu Hunden gewendet/ und mit Windspiehlen würcklich gesündiget/ mit 2. andern aber/ wie ingleichen mit 2. Schafen und einer Ziegen im vierzehenden Jahr seines Alters / im zehenden Jahr mit einem Schwein attentiret, im 20ten Jahr mit einer Kuh/ im 23ten Jahr mit 3. Studten/ in 21 und 22ten dann so fort mit 20. der dergleichen / und also mit fünf und viertzig Studten die unmenschliche That/ und zwar den 28. Julii eodë Anno mit der letzten zu Wünschelburg volbracht habe/ auch mit dieser letzten zur Inqvisition kommen/ und ist wohl zu beobachten/ daß dieser bereit das 63. Jahr erlebte Mann die Ehe allezeit geflohen/ auch vor 11. Jahren einen in hoc Crimine reum angegeben/ auch darbey gewesen/ da derselbe arme Sünder verbrand worden ist/ und hat dennoch keine Abscheu hieran genommen) zur Nichtstat geschleifet/ drey mahl unter Wegens mit glüenden Zangen gezwickt / auf der Nichtstat an einen Pfahl erwürget/ und zusammt der noch lebenden Stutten verbrannt worden.
Idem pag. 342.
CCXXXII. Anno 1684. den 3. May wurde ein Sodomit zu Ottendorf enthauptet/ die Stutte durch viel Kopfschläge erleget/ der böse Mensch unten/ und das Pferd auf ihn geworffen/ und also verbrennet.
Idem d. Chron. p. 345.
CCXXXIII. Anno 1686. wurd zu Erffurt ein Hirten-Junge decolliret und verbrannt / welcher mit Schafen Sodomiterey getrieben hatte.
Nunmehro werden wir etwas weiter ausschweiffen und unterschiedene andere Exempel beybringen.
CCXXXIV. Im Jahr 1681. den 9. Septemb. ward zu Meyland der beschreyete Betrieger Antonio Galluccio verbrand/ welcher viele alte falsche Instrumenta verfertiget hatte/ womit er das Herkommen vieler Familien in besagter Stadt von den Longobardischen Königen/ nebst vielen Privilegien
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/585>, abgerufen am 16.06.2024. |