Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.schäftigt waren, 1,240 Unterschriften gesammelt. Mr. Jndessen läßt sich nicht leugnen, daß ein großer schäftigt waren, 1,240 Unterschriften gesammelt. Mr. Jndessen läßt sich nicht leugnen, daß ein großer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0118" n="110"/> schäftigt waren, 1,240 Unterschriften gesammelt. Mr.<lb/> Hodgson gestand in ehrenhafter Weise seine Niederlage<lb/> ein und erklärte, in Zukunft für die politischen Rechte<lb/> der Frauen stimmen zu wollen.</p><lb/> <p>Jndessen läßt sich nicht leugnen, daß ein großer<lb/> Theil der Frauenwelt, in Deutschland sicher die Majo-<lb/> rität, keinen Werth auf die Erlangung politischen Ein-<lb/> flusses legt. Daraus folgt aber durchaus nicht, daß<lb/> die Theilnahme an der Abfassung der Gesetze für die<lb/> Frauen entbehrlich ist. Sicherlich haben die Neger<lb/> niemals die Civilisation gefordert und die Orientalinnen<lb/> haben bis jetzt noch keine Sehnsucht nach der mono-<lb/> gamischen Ehe an den Tag gelegt. Nichtsdestoweniger<lb/> wird Niemand Sklaverei und Polygamie für verehrungs-<lb/> würdige Jnstitutionen erklären, und Jedermann wird<lb/> zugeben, daß die Civilisation der Barbarei und die<lb/> Monogamie der Polygamie vorzuziehen sei. Der Werth<lb/> dieser Güter würde den Betreffenden sofort einleuchten,<lb/> wenn man sie in den Genuß derselben setzte. Wer zur<lb/> Knechtschaft erzogen ward, wie Sklaven und Frauen,<lb/> wird nur langsam den unermeßlichen Werth der Frei-<lb/> heit erkennen lernen. Und wenn man die große Ab-<lb/> hängigkeit der Frauen erwägt, so ist die stattliche Zahl<lb/> der Anhängerinnen des Stimmrechts immerhin sehr<lb/> beachtenswerth.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [110/0118]
schäftigt waren, 1,240 Unterschriften gesammelt. Mr.
Hodgson gestand in ehrenhafter Weise seine Niederlage
ein und erklärte, in Zukunft für die politischen Rechte
der Frauen stimmen zu wollen.
Jndessen läßt sich nicht leugnen, daß ein großer
Theil der Frauenwelt, in Deutschland sicher die Majo-
rität, keinen Werth auf die Erlangung politischen Ein-
flusses legt. Daraus folgt aber durchaus nicht, daß
die Theilnahme an der Abfassung der Gesetze für die
Frauen entbehrlich ist. Sicherlich haben die Neger
niemals die Civilisation gefordert und die Orientalinnen
haben bis jetzt noch keine Sehnsucht nach der mono-
gamischen Ehe an den Tag gelegt. Nichtsdestoweniger
wird Niemand Sklaverei und Polygamie für verehrungs-
würdige Jnstitutionen erklären, und Jedermann wird
zugeben, daß die Civilisation der Barbarei und die
Monogamie der Polygamie vorzuziehen sei. Der Werth
dieser Güter würde den Betreffenden sofort einleuchten,
wenn man sie in den Genuß derselben setzte. Wer zur
Knechtschaft erzogen ward, wie Sklaven und Frauen,
wird nur langsam den unermeßlichen Werth der Frei-
heit erkennen lernen. Und wenn man die große Ab-
hängigkeit der Frauen erwägt, so ist die stattliche Zahl
der Anhängerinnen des Stimmrechts immerhin sehr
beachtenswerth.
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(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
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