Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.berechtigten Persönlichkeit) am häuslichen Heerde zu Das Stimmrecht der Frau, sagt er, ist das Grab Wenn ein Ehepaar glücklich sein kann, von dem berechtigten Persönlichkeit) am häuslichen Heerde zu Das Stimmrecht der Frau, sagt er, ist das Grab Wenn ein Ehepaar glücklich sein kann, von dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="141"/> berechtigten Persönlichkeit) am häuslichen Heerde zu<lb/> sitzen und hier ist das Geheimniß seiner Opposition<lb/> gegen das Recht der Frau in Staat und Kirche.‟ Der<lb/> Mann sieht sich durch die modernen Bestrebungen der Frau<lb/> als Oberhaupt der Familie bedroht. Die Einigkeit ehe-<lb/> lichen Zusammenlebens wird, seiner Meinung nach, ge-<lb/> stört, die Harmonie der Familie aufgelöst, wenn die<lb/> Gattin eine andere politische Meinung vertritt als der<lb/> Mann.</p><lb/> <p>Das Stimmrecht der Frau, sagt er, ist das Grab<lb/> der glücklichen Ehe. Frauen stimmen mit den Männern<lb/> auch in vielen anderen Dingen als in politischen nicht<lb/> überein, in ihren religiösen Auffassungen z.B. Warum<lb/> legt man ein so großes Gewicht grade auf die Ver-<lb/> schiedenheit politischer Ansichten zwischen Eheleuten?</p><lb/> <p>Wenn ein Ehepaar glücklich sein kann, von dem<lb/> der eine Theil den Papst für unfehlbar und der andere<lb/> den ganzen lieben Gott für einen Humbug hält (der<lb/> geistreiche französische Schriftsteller Pelletan sagt: „würde<lb/> wohl der muthigste Lieutenant eine Frau heirathen, die<lb/> nicht zur Messe geht?‟) warum sollten nicht zwei<lb/> Gatten glücklich mit einander sein, von denen der eine<lb/> Bismarck anbetet, der andere die französische Commune<lb/> hochschätzt!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [141/0149]
berechtigten Persönlichkeit) am häuslichen Heerde zu
sitzen und hier ist das Geheimniß seiner Opposition
gegen das Recht der Frau in Staat und Kirche.‟ Der
Mann sieht sich durch die modernen Bestrebungen der Frau
als Oberhaupt der Familie bedroht. Die Einigkeit ehe-
lichen Zusammenlebens wird, seiner Meinung nach, ge-
stört, die Harmonie der Familie aufgelöst, wenn die
Gattin eine andere politische Meinung vertritt als der
Mann.
Das Stimmrecht der Frau, sagt er, ist das Grab
der glücklichen Ehe. Frauen stimmen mit den Männern
auch in vielen anderen Dingen als in politischen nicht
überein, in ihren religiösen Auffassungen z.B. Warum
legt man ein so großes Gewicht grade auf die Ver-
schiedenheit politischer Ansichten zwischen Eheleuten?
Wenn ein Ehepaar glücklich sein kann, von dem
der eine Theil den Papst für unfehlbar und der andere
den ganzen lieben Gott für einen Humbug hält (der
geistreiche französische Schriftsteller Pelletan sagt: „würde
wohl der muthigste Lieutenant eine Frau heirathen, die
nicht zur Messe geht?‟) warum sollten nicht zwei
Gatten glücklich mit einander sein, von denen der eine
Bismarck anbetet, der andere die französische Commune
hochschätzt!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |