Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.leben zu unterdrücken trachten, und wo dieses Jnter- Die Männer, als Polizisten des lieben Gottes, Der Einfluß der Frauen auf das politische Leben "Sie hat so großen Einfluß gehabt," sagt De- Es handelt sich nun einfach darum: soll dieser leben zu unterdrücken trachten, und wo dieses Jnter- Die Männer, als Polizisten des lieben Gottes, Der Einfluß der Frauen auf das politische Leben „Sie hat so großen Einfluß gehabt,‟ sagt De- Es handelt sich nun einfach darum: soll dieser <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0186" n="178"/> leben zu unterdrücken trachten, und wo dieses Jnter-<lb/> esse des Mannes nicht eine sehr starke und reine Flamme<lb/> war, wird es erlöschen vor dem Feuer am häuslichen<lb/> Heerde.</p><lb/> <p>Die Männer, als Polizisten des lieben Gottes,<lb/> zwingen die Gedanken der Frau in niedere Anschauungs-<lb/> kreise und sie rächt sich für diesen Despotismus der<lb/> Gesellschaft, indem sie sich als Ballast an den Fort-<lb/> schritt der Völker hängt.</p><lb/> <p>Der Einfluß der Frauen auf das politische Leben<lb/> der Männer ist nicht fortzuleugnen und ist meines<lb/> Wissens auch noch niemals geleugnet worden.</p><lb/> <p>„Sie hat so großen Einfluß gehabt,‟ sagt <hi rendition="#g">De-<lb/> mosthenes</hi>, „daß Maßregeln, welche der Staatsmann<lb/> ein Jahr weislich überlegt hat vereitelt werden können<lb/> von einer Frau in einem einzigen Tage.‟</p><lb/> <p>Es handelt sich nun einfach darum: soll dieser<lb/> Einfluß direct, offen, unter der Verantwortlichkeit der<lb/> Frau stattfinden oder soll sie wie bisher fortwirken<lb/> als schleichende anonyme Macht, als politische Circe,<lb/> die die Helden des Staatslebens verzaubert, umgarnt<lb/> und verwandelt, soll sie fortfahren, sich der unedlen<lb/> Waffen zu bedienen, der Jntrigue, der Hinterlist, der<lb/> Ausnutzung der männlichen Schwächen, oder soll sie<lb/> in Zukunft mit offenem Visir in die Schranken treten?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [178/0186]
leben zu unterdrücken trachten, und wo dieses Jnter-
esse des Mannes nicht eine sehr starke und reine Flamme
war, wird es erlöschen vor dem Feuer am häuslichen
Heerde.
Die Männer, als Polizisten des lieben Gottes,
zwingen die Gedanken der Frau in niedere Anschauungs-
kreise und sie rächt sich für diesen Despotismus der
Gesellschaft, indem sie sich als Ballast an den Fort-
schritt der Völker hängt.
Der Einfluß der Frauen auf das politische Leben
der Männer ist nicht fortzuleugnen und ist meines
Wissens auch noch niemals geleugnet worden.
„Sie hat so großen Einfluß gehabt,‟ sagt De-
mosthenes, „daß Maßregeln, welche der Staatsmann
ein Jahr weislich überlegt hat vereitelt werden können
von einer Frau in einem einzigen Tage.‟
Es handelt sich nun einfach darum: soll dieser
Einfluß direct, offen, unter der Verantwortlichkeit der
Frau stattfinden oder soll sie wie bisher fortwirken
als schleichende anonyme Macht, als politische Circe,
die die Helden des Staatslebens verzaubert, umgarnt
und verwandelt, soll sie fortfahren, sich der unedlen
Waffen zu bedienen, der Jntrigue, der Hinterlist, der
Ausnutzung der männlichen Schwächen, oder soll sie
in Zukunft mit offenem Visir in die Schranken treten?
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(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
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