Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.Grenze gesetzt worden durch die wachsende Macht der Wodurch erlangt Jhr Macht? Vorläufig einzig und allein durch die Concentri- Jn jeder größeren Stadt Englands und der Ver- Grenze gesetzt worden durch die wachsende Macht der Wodurch erlangt Jhr Macht? Vorläufig einzig und allein durch die Concentri- Jn jeder größeren Stadt Englands und der Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0191" n="183"/> Grenze gesetzt worden durch die wachsende Macht der<lb/> Unterdrückten. Die Menge verlangt nicht Urtheile,<lb/> nicht Meinungen und Principien, sie will Erfolge.</p><lb/> <p>Wodurch erlangt Jhr Macht?</p><lb/> <p>Vorläufig einzig und allein durch die Concentri-<lb/> rung aller weiblichen Kräfte, die für die politischen<lb/> Rechte der Frauen einzutreten bereit sind, durch die<lb/> Organisation und energische Leitung von <hi rendition="#g">Vereinen</hi>.</p> <p>Jn jeder größeren Stadt Englands und der Ver-<lb/> einigten Staaten bestehen Stimmrechtsvereine der Frauen.<lb/> Nicht so in Deutschland. Vielleicht gibt es auch bei<lb/> uns viele Frauen, die nur durch den Mangel einer<lb/> Organisation verhindert sind, eine agitatorische Thätig-<lb/> keit zu entfalten und Wort und That einzusetzen für<lb/> die großen Frauenreformen der Zukunft. Oder will<lb/> die deutsche Frau, das immermüde Dornröschen, ewig<lb/> schlafen? Erwachet, Deutschlands Frauen, wenn Jhr<lb/> ein Herz habt zu fühlen die Leiden Eurer Mit-<lb/> schwestern und Thränen sie zu beweinen, mögt Jhr selbst<lb/> auch im Schooß des Glückes ruhen. Erwachet, wenn<lb/> Jhr Grimm genug habt, Eure Erniedrigung zu fühlen<lb/> und Verstand genug, um die Quellen Eures Elends zu<lb/> erkennen. Fordert das Stimmrecht, denn nur über das<lb/> Stimmrecht geht der Weg zur Selbstständigkeit und<lb/> Ebenbürtigkeit, zur Freiheit und zum Glück der Frau.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [183/0191]
Grenze gesetzt worden durch die wachsende Macht der
Unterdrückten. Die Menge verlangt nicht Urtheile,
nicht Meinungen und Principien, sie will Erfolge.
Wodurch erlangt Jhr Macht?
Vorläufig einzig und allein durch die Concentri-
rung aller weiblichen Kräfte, die für die politischen
Rechte der Frauen einzutreten bereit sind, durch die
Organisation und energische Leitung von Vereinen.
Jn jeder größeren Stadt Englands und der Ver-
einigten Staaten bestehen Stimmrechtsvereine der Frauen.
Nicht so in Deutschland. Vielleicht gibt es auch bei
uns viele Frauen, die nur durch den Mangel einer
Organisation verhindert sind, eine agitatorische Thätig-
keit zu entfalten und Wort und That einzusetzen für
die großen Frauenreformen der Zukunft. Oder will
die deutsche Frau, das immermüde Dornröschen, ewig
schlafen? Erwachet, Deutschlands Frauen, wenn Jhr
ein Herz habt zu fühlen die Leiden Eurer Mit-
schwestern und Thränen sie zu beweinen, mögt Jhr selbst
auch im Schooß des Glückes ruhen. Erwachet, wenn
Jhr Grimm genug habt, Eure Erniedrigung zu fühlen
und Verstand genug, um die Quellen Eures Elends zu
erkennen. Fordert das Stimmrecht, denn nur über das
Stimmrecht geht der Weg zur Selbstständigkeit und
Ebenbürtigkeit, zur Freiheit und zum Glück der Frau.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |