Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.haben, nicht vorzugsweise angezogen werden durch Mancherlei Gründe lassen sich für ein solches Ver- Erstens ist es die ehrwürdige Alterthümlichkeit Zweitens denken die Männer bei der betreffenden Drittens denken sie, die Eigenschaften, die sie Und viertens ließe sich, wenn auch nicht als haben, nicht vorzugsweise angezogen werden durch Mancherlei Gründe lassen sich für ein solches Ver- Erstens ist es die ehrwürdige Alterthümlichkeit Zweitens denken die Männer bei der betreffenden Drittens denken sie, die Eigenschaften, die sie Und viertens ließe sich, wenn auch nicht als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="28"/> haben, nicht vorzugsweise angezogen werden durch<lb/> solche Eigenschaften, die sie als weiblich preisen, wa-<lb/> rum in aller Welt behaupten sie denn, die Frauen<lb/> müßten gerade diese Eigenschaften haben und warum<lb/> bezeichnen sie dieselben als ihren Geschlechtscharakter?</p><lb/> <p>Mancherlei Gründe lassen sich für ein solches Ver-<lb/> halten anführen. Fassen wir einige der hervorragenden<lb/> derselben näher in's Auge.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Erstens</hi> ist es die ehrwürdige Alterthümlichkeit<lb/> der Anschauung von den angeführten weiblichen Eigen-<lb/> schaften, die der Majorität der Menschen imponirt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Zweitens</hi> denken die Männer bei der betreffenden<lb/> Charakteristik nicht an die Weiber im Allgemeinen, son-<lb/> dern nur an ein Weib – ihre künftige Gattin – für<lb/> deren häusliche Unterthänigkeit jene Eigenschaften aller-<lb/> dings die sicherste Garantie bieten.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Drittens</hi> denken sie, die Eigenschaften, die sie<lb/> den Frauen absprechen, haben sie selber.</p><lb/> <p>Und <hi rendition="#g">viertens</hi> ließe sich, wenn auch nicht als<lb/> Grund, so doch als Entschuldigung ihrer willkürlichen<lb/> Behauptung anführen, daß sie in ihrer Naivetät und<lb/> ihrem Tugendstolz wirklich glauben, daß alle Frauen,<lb/> die ihre Herzen bezwungen, solche Siege nur mit den<lb/> Waffen der weiblichen Eigenschaften errungen haben.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [28/0036]
haben, nicht vorzugsweise angezogen werden durch
solche Eigenschaften, die sie als weiblich preisen, wa-
rum in aller Welt behaupten sie denn, die Frauen
müßten gerade diese Eigenschaften haben und warum
bezeichnen sie dieselben als ihren Geschlechtscharakter?
Mancherlei Gründe lassen sich für ein solches Ver-
halten anführen. Fassen wir einige der hervorragenden
derselben näher in's Auge.
Erstens ist es die ehrwürdige Alterthümlichkeit
der Anschauung von den angeführten weiblichen Eigen-
schaften, die der Majorität der Menschen imponirt.
Zweitens denken die Männer bei der betreffenden
Charakteristik nicht an die Weiber im Allgemeinen, son-
dern nur an ein Weib – ihre künftige Gattin – für
deren häusliche Unterthänigkeit jene Eigenschaften aller-
dings die sicherste Garantie bieten.
Drittens denken sie, die Eigenschaften, die sie
den Frauen absprechen, haben sie selber.
Und viertens ließe sich, wenn auch nicht als
Grund, so doch als Entschuldigung ihrer willkürlichen
Behauptung anführen, daß sie in ihrer Naivetät und
ihrem Tugendstolz wirklich glauben, daß alle Frauen,
die ihre Herzen bezwungen, solche Siege nur mit den
Waffen der weiblichen Eigenschaften errungen haben.
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(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
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