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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.

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"Es scheint," sagt auch Thomas Aquino, "daß
die Frau keine Stelle findet in der Schöpfung der
ersten Dinge; hat doch Aristoteles in seinem Buche
über die Schöpfung der Thiere erklärt, daß die Frau
ein verunglücktes männliches Geschöpf sei. Nichts Ver-
fehltes und Zufälliges aber dürfte aus der ersten
Schöpfung der Dinge hervorgegangen sein."

Man hat Jahrhunderte lang darüber disputirt, ob
das Weib wieder auferstehen würde oder nicht.

Jn verschiedenen Ländern Asien's und Afrika's,
bei den alten Arabern z.B., galt die Frau für ein
höheres Thier. Man sprach ihr eine menschliche Seele
ab und beschränkte ihre Existenz auf diese Erde.

Mahomet schließt zwar die Frauen nicht gänzlich
vom Himmel aus, aber er läßt sie nicht in's Paradies
der Männer gelangen. Er weist ihnen im Jenseits
eine Wohnstätte zweiten Ranges an, von Allah für
untergeordnete Wesen hergerichtet.

Ja selbst im siebenzehnten Jahrhundert gab es
noch religiöse Sekten, die da behaupteten, die Weiber
seien nicht erlöst worden. Nicht für sie, sondern nur
für die Männer sei Christus geboren und gestorben.
Und solche Jnterpretationen der Schrift hatten damals
durchaus nichts Lächerliches.

Gratien Dupont, ein Schriftsteller im Mittelalter,

„Es scheint,‟ sagt auch Thomas Aquino, „daß
die Frau keine Stelle findet in der Schöpfung der
ersten Dinge; hat doch Aristoteles in seinem Buche
über die Schöpfung der Thiere erklärt, daß die Frau
ein verunglücktes männliches Geschöpf sei. Nichts Ver-
fehltes und Zufälliges aber dürfte aus der ersten
Schöpfung der Dinge hervorgegangen sein.‟

Man hat Jahrhunderte lang darüber disputirt, ob
das Weib wieder auferstehen würde oder nicht.

Jn verschiedenen Ländern Asien's und Afrika's,
bei den alten Arabern z.B., galt die Frau für ein
höheres Thier. Man sprach ihr eine menschliche Seele
ab und beschränkte ihre Existenz auf diese Erde.

Mahomet schließt zwar die Frauen nicht gänzlich
vom Himmel aus, aber er läßt sie nicht in's Paradies
der Männer gelangen. Er weist ihnen im Jenseits
eine Wohnstätte zweiten Ranges an, von Allah für
untergeordnete Wesen hergerichtet.

Ja selbst im siebenzehnten Jahrhundert gab es
noch religiöse Sekten, die da behaupteten, die Weiber
seien nicht erlöst worden. Nicht für sie, sondern nur
für die Männer sei Christus geboren und gestorben.
Und solche Jnterpretationen der Schrift hatten damals
durchaus nichts Lächerliches.

Gratien Dupont, ein Schriftsteller im Mittelalter,

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[73/0081] „Es scheint,‟ sagt auch Thomas Aquino, „daß die Frau keine Stelle findet in der Schöpfung der ersten Dinge; hat doch Aristoteles in seinem Buche über die Schöpfung der Thiere erklärt, daß die Frau ein verunglücktes männliches Geschöpf sei. Nichts Ver- fehltes und Zufälliges aber dürfte aus der ersten Schöpfung der Dinge hervorgegangen sein.‟ Man hat Jahrhunderte lang darüber disputirt, ob das Weib wieder auferstehen würde oder nicht. Jn verschiedenen Ländern Asien's und Afrika's, bei den alten Arabern z.B., galt die Frau für ein höheres Thier. Man sprach ihr eine menschliche Seele ab und beschränkte ihre Existenz auf diese Erde. Mahomet schließt zwar die Frauen nicht gänzlich vom Himmel aus, aber er läßt sie nicht in's Paradies der Männer gelangen. Er weist ihnen im Jenseits eine Wohnstätte zweiten Ranges an, von Allah für untergeordnete Wesen hergerichtet. Ja selbst im siebenzehnten Jahrhundert gab es noch religiöse Sekten, die da behaupteten, die Weiber seien nicht erlöst worden. Nicht für sie, sondern nur für die Männer sei Christus geboren und gestorben. Und solche Jnterpretationen der Schrift hatten damals durchaus nichts Lächerliches. Gratien Dupont, ein Schriftsteller im Mittelalter,  

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/81>, abgerufen am 04.12.2024.