bereits erwähnt, diesem Jnstitut durch ihre Anwesenheit mehr Schaden als Vortheil zufügt).
Der Uebelstand liegt hier nämlich gar nicht an der Hausfrau, sondern an der Köchin.
Niemand wird behaupten, daß das englische Familien- leben dem unsrigen nachstehe.
Jm Gegentheil, es gilt für musterhaft, und was Comfort und gute Küche betrifft, so kann sich ein deut- scher Haushalt mit einem englischen gar nicht vergleichen.
Mir sagte einmal eine durch deutsche Dienstboten hart bedrängte naive Engländerin, die gezwungen war, mehrere Jahre in Deutschland zu leben, sie begriffe gar nicht, wie es ein Mensch sein ganzes Leben lang in Deutschland aushalten könne.
Nun - diese gerühmten Vorsteherinnen des englischen Comforts, sie ermangeln jeglicher intimen Beziehung zur Küche, aus dem einfachen Grunde, weil eine englische Köchin ihre Herrin gar nicht in ihrem Departement dulden würde. Eine englische Köchin nämlich - staunen Sie, meine Damen - kann kochen.
Neulich war in der Vossischen Zeitung folgende Annonce zu lesen: "Eine Koch-Köchin, die wie ein Koch kocht, sucht eine Stelle."
Ein Selbstlob, durch welches die Einsenderin die Kluft andeuten wollte, die sie, die gelernte Köchin, von
9*
bereits erwähnt, diesem Jnstitut durch ihre Anwesenheit mehr Schaden als Vortheil zufügt).
Der Uebelstand liegt hier nämlich gar nicht an der Hausfrau, sondern an der Köchin.
Niemand wird behaupten, daß das englische Familien- leben dem unsrigen nachstehe.
Jm Gegentheil, es gilt für musterhaft, und was Comfort und gute Küche betrifft, so kann sich ein deut- scher Haushalt mit einem englischen gar nicht vergleichen.
Mir sagte einmal eine durch deutsche Dienstboten hart bedrängte naive Engländerin, die gezwungen war, mehrere Jahre in Deutschland zu leben, sie begriffe gar nicht, wie es ein Mensch sein ganzes Leben lang in Deutschland aushalten könne.
Nun – diese gerühmten Vorsteherinnen des englischen Comforts, sie ermangeln jeglicher intimen Beziehung zur Küche, aus dem einfachen Grunde, weil eine englische Köchin ihre Herrin gar nicht in ihrem Departement dulden würde. Eine englische Köchin nämlich – staunen Sie, meine Damen – kann kochen.
Neulich war in der Vossischen Zeitung folgende Annonce zu lesen: „Eine Koch-Köchin, die wie ein Koch kocht, sucht eine Stelle.‟
Ein Selbstlob, durch welches die Einsenderin die Kluft andeuten wollte, die sie, die gelernte Köchin, von
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bereits erwähnt, diesem Jnstitut durch ihre Anwesenheit
mehr Schaden als Vortheil zufügt).
Der Uebelstand liegt hier nämlich gar nicht an der
Hausfrau, sondern an der Köchin.
Niemand wird behaupten, daß das englische Familien-
leben dem unsrigen nachstehe.
Jm Gegentheil, es gilt für musterhaft, und was
Comfort und gute Küche betrifft, so kann sich ein deut-
scher Haushalt mit einem englischen gar nicht vergleichen.
Mir sagte einmal eine durch deutsche Dienstboten
hart bedrängte naive Engländerin, die gezwungen war,
mehrere Jahre in Deutschland zu leben, sie begriffe gar
nicht, wie es ein Mensch sein ganzes Leben lang in
Deutschland aushalten könne.
Nun – diese gerühmten Vorsteherinnen des englischen
Comforts, sie ermangeln jeglicher intimen Beziehung zur
Küche, aus dem einfachen Grunde, weil eine englische
Köchin ihre Herrin gar nicht in ihrem Departement
dulden würde. Eine englische Köchin nämlich – staunen
Sie, meine Damen – kann kochen.
Neulich war in der Vossischen Zeitung folgende
Annonce zu lesen: „Eine Koch-Köchin, die wie ein Koch
kocht, sucht eine Stelle.‟
Ein Selbstlob, durch welches die Einsenderin die
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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/139>, abgerufen am 23.07.2024.
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