Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.- An unserer hübschen Waldpartie konnte sie neulich - Ja - wenn man unsere Rendantin mit Frau (Ein leichter Schauder lief sichtbar über die Mitglieder - Um Gottes Willen, sprechen Sie diese beiden - Eine miserable Hausfrau, sage ich Jhnen, gründ- - Richtiger gesagt - gar keine. - Was Sie sagen! - riefen einige ganz junge - Was ist da groß zu erzählen? Die B'n. thut – An unserer hübschen Waldpartie konnte sie neulich – Ja – wenn man unsere Rendantin mit Frau (Ein leichter Schauder lief sichtbar über die Mitglieder – Um Gottes Willen, sprechen Sie diese beiden – Eine miserable Hausfrau, sage ich Jhnen, gründ- – Richtiger gesagt – gar keine. – Was Sie sagen! – riefen einige ganz junge – Was ist da groß zu erzählen? Die B'n. thut <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0017" n="9"/> <p>– An unserer hübschen Waldpartie konnte sie neulich<lb/> auch nicht Theil nehmen, weil sie Grummet (Heu-<lb/> ernte) hatte, – warf eine Andere ein.</p><lb/> <p>– Ja – wenn man unsere Rendantin mit Frau<lb/> B. vergleicht ‰</p><lb/> <p>(Ein leichter Schauder lief sichtbar über die Mitglieder<lb/> des Damenkaffee's hin.)</p><lb/> <p>– Um Gottes Willen, sprechen Sie diese beiden<lb/> Namen nicht in einem Athem aus! – rief eine Leiden-<lb/> schaftliche.</p><lb/> <p>– Eine miserable Hausfrau, sage ich Jhnen, gründ-<lb/> lich miserabel.</p><lb/> <p>– Richtiger gesagt – gar keine.</p><lb/> <p>– Was Sie sagen! – riefen einige ganz junge<lb/> Mädchen, die die <hi rendition="#aq">Chronique scandaleuse</hi> von W. noch<lb/> nicht kannten. – Bitte, bitte, erzählen Sie.</p><lb/> <p>– Was ist da groß zu erzählen? Die B'n. thut<lb/> so gut wie gar nichts in ihrer eigenen Wirthschaft.<lb/> Mein Mädchen hat erst gestern beim Krämer erfahren,<lb/> daß sie sogar für die Oberhemden ihres Mannes eine<lb/> Plättfrau hält. Nichts macht sie ein, nicht die kleinste<lb/> Kirsche. Und was das Schlimmste ist, denken Sie,<lb/> meine Damen, denken Sie – (alle Damen ließen ihre<lb/> Stricknadel sinken), sie läßt den Speisekammerschlüssel<lb/> stecken!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [9/0017]
– An unserer hübschen Waldpartie konnte sie neulich
auch nicht Theil nehmen, weil sie Grummet (Heu-
ernte) hatte, – warf eine Andere ein.
– Ja – wenn man unsere Rendantin mit Frau
B. vergleicht ‰
(Ein leichter Schauder lief sichtbar über die Mitglieder
des Damenkaffee's hin.)
– Um Gottes Willen, sprechen Sie diese beiden
Namen nicht in einem Athem aus! – rief eine Leiden-
schaftliche.
– Eine miserable Hausfrau, sage ich Jhnen, gründ-
lich miserabel.
– Richtiger gesagt – gar keine.
– Was Sie sagen! – riefen einige ganz junge
Mädchen, die die Chronique scandaleuse von W. noch
nicht kannten. – Bitte, bitte, erzählen Sie.
– Was ist da groß zu erzählen? Die B'n. thut
so gut wie gar nichts in ihrer eigenen Wirthschaft.
Mein Mädchen hat erst gestern beim Krämer erfahren,
daß sie sogar für die Oberhemden ihres Mannes eine
Plättfrau hält. Nichts macht sie ein, nicht die kleinste
Kirsche. Und was das Schlimmste ist, denken Sie,
meine Damen, denken Sie – (alle Damen ließen ihre
Stricknadel sinken), sie läßt den Speisekammerschlüssel
stecken!
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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