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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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zerrissene Strümpfe, angebrannte Suppen, ungekämmte
Haare u.s.w.

Es waren unter diesen Geschichten solche, die man
extra für Frau B. erfunden hatte, andere dagegen hatte
ich schon an ganz anderen Orten, von ganz anderen
Frauen erzählen hören.

Da sollte die Pflichtvergessene einmal bei einem hef-
tigen Gewitter eines der Kinder im Garten vergessen,
und sich desselben erst erinnert haben, als es in seinem
Wägelchen in die Küche hineingeschwommen kam.

Die Cousine von einer der anwesenden Kaffee-
schwestern wollte von einem früheren Dienstmädchen der
Frau B. von einer Tasse ohne Henkel haben munkeln
hören, die bei einem Damenkaffee präsentirt worden sei.

Während Madame ihre Sündenmuster und Schwefel-
pfuhl-Ornamente zeichnete, wollte man sämmtliche Kinder,
nur mit einem Hemdchen bekleidet, in einem großen Wasch-
faß in der Küche wahrgenommen haben (um der Köchin
die Aufsicht zu erleichtern).

Ein ander Mal, so ging die Mähr, hatte Frau B.
statt ihres Mantels ein Kind in den Schrank gehängt u.s.w.

Jch erkundigte mich nun, ob es auch hübsch schmutzig,
unordentlich und unbehaglich im Hause der Zeichnerin
zuginge?

Wir gehen niemals in dieses Haus, antworteten mir

zerrissene Strümpfe, angebrannte Suppen, ungekämmte
Haare u.s.w.

Es waren unter diesen Geschichten solche, die man
extra für Frau B. erfunden hatte, andere dagegen hatte
ich schon an ganz anderen Orten, von ganz anderen
Frauen erzählen hören.

Da sollte die Pflichtvergessene einmal bei einem hef-
tigen Gewitter eines der Kinder im Garten vergessen,
und sich desselben erst erinnert haben, als es in seinem
Wägelchen in die Küche hineingeschwommen kam.

Die Cousine von einer der anwesenden Kaffee-
schwestern wollte von einem früheren Dienstmädchen der
Frau B. von einer Tasse ohne Henkel haben munkeln
hören, die bei einem Damenkaffee präsentirt worden sei.

Während Madame ihre Sündenmuster und Schwefel-
pfuhl-Ornamente zeichnete, wollte man sämmtliche Kinder,
nur mit einem Hemdchen bekleidet, in einem großen Wasch-
faß in der Küche wahrgenommen haben (um der Köchin
die Aufsicht zu erleichtern).

Ein ander Mal, so ging die Mähr, hatte Frau B.
statt ihres Mantels ein Kind in den Schrank gehängt u.s.w.

Jch erkundigte mich nun, ob es auch hübsch schmutzig,
unordentlich und unbehaglich im Hause der Zeichnerin
zuginge?

Wir gehen niemals in dieses Haus, antworteten mir

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[11/0019] zerrissene Strümpfe, angebrannte Suppen, ungekämmte Haare u.s.w. Es waren unter diesen Geschichten solche, die man extra für Frau B. erfunden hatte, andere dagegen hatte ich schon an ganz anderen Orten, von ganz anderen Frauen erzählen hören. Da sollte die Pflichtvergessene einmal bei einem hef- tigen Gewitter eines der Kinder im Garten vergessen, und sich desselben erst erinnert haben, als es in seinem Wägelchen in die Küche hineingeschwommen kam. Die Cousine von einer der anwesenden Kaffee- schwestern wollte von einem früheren Dienstmädchen der Frau B. von einer Tasse ohne Henkel haben munkeln hören, die bei einem Damenkaffee präsentirt worden sei. Während Madame ihre Sündenmuster und Schwefel- pfuhl-Ornamente zeichnete, wollte man sämmtliche Kinder, nur mit einem Hemdchen bekleidet, in einem großen Wasch- faß in der Küche wahrgenommen haben (um der Köchin die Aufsicht zu erleichtern). Ein ander Mal, so ging die Mähr, hatte Frau B. statt ihres Mantels ein Kind in den Schrank gehängt u.s.w. Jch erkundigte mich nun, ob es auch hübsch schmutzig, unordentlich und unbehaglich im Hause der Zeichnerin zuginge? Wir gehen niemals in dieses Haus, antworteten mir

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/19>, abgerufen am 21.11.2024.