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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783.

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sem wesentlichsten Wohl derselben, der Sicherheit
nicht beytragen wollen, auch nicht auf alle Vortheile
derselben Anspruch machen dürfen. Ich halte indeß
auch noch aus andern Gründen, als dem angeführten
wichtigsten, es für einen Vortheil der Staaten,
wenn sie in einem gewissen Verstande des Ausdrucks,
militärisch, nicht erobernd, sind, ihre Untertha-
nen nämlich beständig in den Waffen üben und ne-
ben einer guten Landmilitz, ein mit ihren Kräften
und Bevölkerung in richtigem Verhältniß stehendes
Heer unterhalten. Man hat sehr viel gegen die ste-
henden Armeen geredet, und es ist unstreitig, daß
sie äußerst nachtheilig und das größte Unglück der
Menschheit sind, wenn das Verhältniß derselben zu
der Bevölkerung des Staats, der sie unterhält, über-
schritten und der Cultur des Bodens und übrigen
Indüstrie dadurch zu viele Hände entrissen werden *).
Aber man hatte bisher übersehen, (was praktische
Erfahrung seit König Friedrich Wilhelms von
Preussen
Zeit schon lange gelehrt, unter den Schrift-
stellern aber einer unserer ersten Politicker, Hr. Prof.

Büsch
*) Der Beweis dieses Satzes ist sehr einleuchtend und
soviel ich weiß, am besten in einer interessanten Ab-
handlung geführt, die sich in dem Magazin der
Regierungskunst
S. 182 befindet.
P 5

ſem weſentlichſten Wohl derſelben, der Sicherheit
nicht beytragen wollen, auch nicht auf alle Vortheile
derſelben Anſpruch machen duͤrfen. Ich halte indeß
auch noch aus andern Gruͤnden, als dem angefuͤhrten
wichtigſten, es fuͤr einen Vortheil der Staaten,
wenn ſie in einem gewiſſen Verſtande des Ausdrucks,
militaͤriſch, nicht erobernd, ſind, ihre Untertha-
nen naͤmlich beſtaͤndig in den Waffen uͤben und ne-
ben einer guten Landmilitz, ein mit ihren Kraͤften
und Bevoͤlkerung in richtigem Verhaͤltniß ſtehendes
Heer unterhalten. Man hat ſehr viel gegen die ſte-
henden Armeen geredet, und es iſt unſtreitig, daß
ſie aͤußerſt nachtheilig und das groͤßte Ungluͤck der
Menſchheit ſind, wenn das Verhaͤltniß derſelben zu
der Bevoͤlkerung des Staats, der ſie unterhaͤlt, uͤber-
ſchritten und der Cultur des Bodens und uͤbrigen
Induͤſtrie dadurch zu viele Haͤnde entriſſen werden *).
Aber man hatte bisher uͤberſehen, (was praktiſche
Erfahrung ſeit Koͤnig Friedrich Wilhelms von
Preuſſen
Zeit ſchon lange gelehrt, unter den Schrift-
ſtellern aber einer unſerer erſten Politicker, Hr. Prof.

Buͤſch
*) Der Beweis dieſes Satzes iſt ſehr einleuchtend und
ſoviel ich weiß, am beſten in einer intereſſanten Ab-
handlung gefuͤhrt, die ſich in dem Magazin der
Regierungskunſt
S. 182 befindet.
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[233/0241] ſem weſentlichſten Wohl derſelben, der Sicherheit nicht beytragen wollen, auch nicht auf alle Vortheile derſelben Anſpruch machen duͤrfen. Ich halte indeß auch noch aus andern Gruͤnden, als dem angefuͤhrten wichtigſten, es fuͤr einen Vortheil der Staaten, wenn ſie in einem gewiſſen Verſtande des Ausdrucks, militaͤriſch, nicht erobernd, ſind, ihre Untertha- nen naͤmlich beſtaͤndig in den Waffen uͤben und ne- ben einer guten Landmilitz, ein mit ihren Kraͤften und Bevoͤlkerung in richtigem Verhaͤltniß ſtehendes Heer unterhalten. Man hat ſehr viel gegen die ſte- henden Armeen geredet, und es iſt unſtreitig, daß ſie aͤußerſt nachtheilig und das groͤßte Ungluͤck der Menſchheit ſind, wenn das Verhaͤltniß derſelben zu der Bevoͤlkerung des Staats, der ſie unterhaͤlt, uͤber- ſchritten und der Cultur des Bodens und uͤbrigen Induͤſtrie dadurch zu viele Haͤnde entriſſen werden *). Aber man hatte bisher uͤberſehen, (was praktiſche Erfahrung ſeit Koͤnig Friedrich Wilhelms von Preuſſen Zeit ſchon lange gelehrt, unter den Schrift- ſtellern aber einer unſerer erſten Politicker, Hr. Prof. Buͤſch *) Der Beweis dieſes Satzes iſt ſehr einleuchtend und ſoviel ich weiß, am beſten in einer intereſſanten Ab- handlung gefuͤhrt, die ſich in dem Magazin der Regierungskunſt S. 182 befindet. P 5

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Zitationshilfe: Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/241>, abgerufen am 21.11.2024.