Längs des Teiches sieh ihn flattern, Wie er rudert, wie er streicht, Kann den Mantel nimmer zwingen Mit den Fingern starr und feucht. Oefters aus dem trüben Auge Eine kalte Zähre bricht, Wehn ihm seine grauen Haare Spinnenwebig um's Gesicht.
Doch Gottlob! da ist die Hütte, Und nun öffnet sich das Haus, Und nun keuchend auf der Tenne Schüttet er die Federn aus. Ach wie freut der gute Pfarrer Sich am blanken Feuerschein! Wie geschäftig schenkt dem Kranken Er das erste Gläschen ein.
Setzt sich an des Lagers Ende, Stärkt ihm bestens die Geduld, Und von seinen frommen Lippen Einfach fließt das Wort der Huld. Wenn die abgezehrten Hände Er so fest in seine schließt, Anders fühlt sich dann der Kranke, Meint, daß gar nichts ihn verdrießt.
Mit der Einfalt, mit der Liebe Schmeichelt er die Seele wach, Kann an jedes Herz sich legen, Sey es kraftvoll oder schwach.
Längs des Teiches ſieh ihn flattern, Wie er rudert, wie er ſtreicht, Kann den Mantel nimmer zwingen Mit den Fingern ſtarr und feucht. Oefters aus dem trüben Auge Eine kalte Zähre bricht, Wehn ihm ſeine grauen Haare Spinnenwebig um's Geſicht.
Doch Gottlob! da iſt die Hütte, Und nun öffnet ſich das Haus, Und nun keuchend auf der Tenne Schüttet er die Federn aus. Ach wie freut der gute Pfarrer Sich am blanken Feuerſchein! Wie geſchäftig ſchenkt dem Kranken Er das erſte Gläschen ein.
Setzt ſich an des Lagers Ende, Stärkt ihm beſtens die Geduld, Und von ſeinen frommen Lippen Einfach fließt das Wort der Huld. Wenn die abgezehrten Hände Er ſo feſt in ſeine ſchließt, Anders fühlt ſich dann der Kranke, Meint, daß gar nichts ihn verdrießt.
Mit der Einfalt, mit der Liebe Schmeichelt er die Seele wach, Kann an jedes Herz ſich legen, Sey es kraftvoll oder ſchwach.
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Längs des Teiches ſieh ihn flattern,
Wie er rudert, wie er ſtreicht,
Kann den Mantel nimmer zwingen
Mit den Fingern ſtarr und feucht.
Oefters aus dem trüben Auge
Eine kalte Zähre bricht,
Wehn ihm ſeine grauen Haare
Spinnenwebig um's Geſicht.
Doch Gottlob! da iſt die Hütte,
Und nun öffnet ſich das Haus,
Und nun keuchend auf der Tenne
Schüttet er die Federn aus.
Ach wie freut der gute Pfarrer
Sich am blanken Feuerſchein!
Wie geſchäftig ſchenkt dem Kranken
Er das erſte Gläschen ein.
Setzt ſich an des Lagers Ende,
Stärkt ihm beſtens die Geduld,
Und von ſeinen frommen Lippen
Einfach fließt das Wort der Huld.
Wenn die abgezehrten Hände
Er ſo feſt in ſeine ſchließt,
Anders fühlt ſich dann der Kranke,
Meint, daß gar nichts ihn verdrießt.
Mit der Einfalt, mit der Liebe
Schmeichelt er die Seele wach,
Kann an jedes Herz ſich legen,
Sey es kraftvoll oder ſchwach.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/258>, abgerufen am 22.11.2024.
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