tionsformen fast ganz, die Moose ausgenommen, hinter den anderen genannten Organisationen zurücktreten.
Die geographischen Grenzen der Zone sind daher nach dem Auftreten von "tropischen Waldungen" mit den genannten Charakteren, zugleich mit dem klimatischen Charakter regelmäßiger Sommerregen oder immerwäh- render Niederschläge verbunden, abzustecken. Die Nord- grenze ist also in Nordamerika am Stillen Ozean etwa unter 26° N. um das mexikanische Hochland südwärts ausbiegend zum Golf von Mexiko (unter 24° N.), und von da die Südspitze Floridas schneidend und die Bahama-Inseln noch einschliessend durchgeführt, in der Alten Welt nord- wärts der Cap Verde-Inseln und des Senegal über das nördliche Knie des Niger, in einem Bogen um den Tsad- see herum und zu den Gestaden des Roten Meeres (24° N.), von wo sie um den Küstensaum Südarabiens herum nach Indien geführt wird, hier an der Indischen Wüste vorbei zum Südhange des Himalaya und diesem folgend die Oberläufe des Irawadi, Saluen und Mekong schneidet und endlich an der Küste von Hanoi--Hong- kong den Stillen Ozean wieder erreicht. Die Südgrenze ist am Westhange der Peruanischen Anden zweifelhaft, am Osthange beginnt sie etwa unter 18° S. am Mamore in Bolivien, senkt sich südostwärts zum Wendekreise und erreicht, um das brasilianische Hochland nordwärts aus- biegend, in einem schmalen Küstensaume von Rio de Ja- neiro bis Sa. Catharina den Atlantischen Ozean; in Afrika läuft sie nördlich vom Cunene (16° S.) zum Südgestade des Ngamisees und erreicht unter etwa 24° S. den In- dischen Ozean, schliesst Madagaskar und die Maskarenen ein, durchschneidet Australien in einer um den 20° S. gebogenen Linie (an der Ostküste sich bis über 26° S. senkend) und umfasst noch die von den Wendekreisen umschlossenen Inseln Polynesiens.
Von Köppens Wärmezonen fällt der "tropische Gür- tel" vollständig in unsere tropische Vegetationszone hinein, von dem subtropischen Gürtel aus den schon angedeu- teten Gründen im Norden und Süden des Aequators un- gefähr das durch die rote Grenzlinie (der 4 Monate
Charakter der Zone IV.
tionsformen fast ganz, die Moose ausgenommen, hinter den anderen genannten Organisationen zurücktreten.
Die geographischen Grenzen der Zone sind daher nach dem Auftreten von „tropischen Waldungen“ mit den genannten Charakteren, zugleich mit dem klimatischen Charakter regelmäßiger Sommerregen oder immerwäh- render Niederschläge verbunden, abzustecken. Die Nord- grenze ist also in Nordamerika am Stillen Ozean etwa unter 26° N. um das mexikanische Hochland südwärts ausbiegend zum Golf von Mexiko (unter 24° N.), und von da die Südspitze Floridas schneidend und die Bahama-Inseln noch einschliessend durchgeführt, in der Alten Welt nord- wärts der Cap Verde-Inseln und des Senegal über das nördliche Knie des Niger, in einem Bogen um den Tsad- see herum und zu den Gestaden des Roten Meeres (24° N.), von wo sie um den Küstensaum Südarabiens herum nach Indien geführt wird, hier an der Indischen Wüste vorbei zum Südhange des Himalaya und diesem folgend die Oberläufe des Irawadi, Saluen und Mekong schneidet und endlich an der Küste von Hanoi—Hong- kong den Stillen Ozean wieder erreicht. Die Südgrenze ist am Westhange der Peruanischen Anden zweifelhaft, am Osthange beginnt sie etwa unter 18° S. am Mamore in Bolivien, senkt sich südostwärts zum Wendekreise und erreicht, um das brasilianische Hochland nordwärts aus- biegend, in einem schmalen Küstensaume von Rio de Ja- neiro bis Sa. Catharina den Atlantischen Ozean; in Afrika läuft sie nördlich vom Cunene (16° S.) zum Südgestade des Ngamisees und erreicht unter etwa 24° S. den In- dischen Ozean, schliesst Madagaskar und die Maskarenen ein, durchschneidet Australien in einer um den 20° S. gebogenen Linie (an der Ostküste sich bis über 26° S. senkend) und umfasst noch die von den Wendekreisen umschlossenen Inseln Polynesiens.
Von Köppens Wärmezonen fällt der „tropische Gür- tel“ vollständig in unsere tropische Vegetationszone hinein, von dem subtropischen Gürtel aus den schon angedeu- teten Gründen im Norden und Süden des Aequators un- gefähr das durch die rote Grenzlinie (der 4 Monate
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Charakter der Zone IV.
tionsformen fast ganz, die Moose ausgenommen, hinter
den anderen genannten Organisationen zurücktreten.
Die geographischen Grenzen der Zone sind daher
nach dem Auftreten von „tropischen Waldungen“ mit
den genannten Charakteren, zugleich mit dem klimatischen
Charakter regelmäßiger Sommerregen oder immerwäh-
render Niederschläge verbunden, abzustecken. Die Nord-
grenze ist also in Nordamerika am Stillen Ozean etwa
unter 26° N. um das mexikanische Hochland südwärts
ausbiegend zum Golf von Mexiko (unter 24° N.), und von
da die Südspitze Floridas schneidend und die Bahama-Inseln
noch einschliessend durchgeführt, in der Alten Welt nord-
wärts der Cap Verde-Inseln und des Senegal über das
nördliche Knie des Niger, in einem Bogen um den Tsad-
see herum und zu den Gestaden des Roten Meeres
(24° N.), von wo sie um den Küstensaum Südarabiens
herum nach Indien geführt wird, hier an der Indischen
Wüste vorbei zum Südhange des Himalaya und diesem
folgend die Oberläufe des Irawadi, Saluen und Mekong
schneidet und endlich an der Küste von Hanoi—Hong-
kong den Stillen Ozean wieder erreicht. Die Südgrenze
ist am Westhange der Peruanischen Anden zweifelhaft,
am Osthange beginnt sie etwa unter 18° S. am Mamore
in Bolivien, senkt sich südostwärts zum Wendekreise und
erreicht, um das brasilianische Hochland nordwärts aus-
biegend, in einem schmalen Küstensaume von Rio de Ja-
neiro bis Sa. Catharina den Atlantischen Ozean; in Afrika
läuft sie nördlich vom Cunene (16° S.) zum Südgestade
des Ngamisees und erreicht unter etwa 24° S. den In-
dischen Ozean, schliesst Madagaskar und die Maskarenen
ein, durchschneidet Australien in einer um den 20° S.
gebogenen Linie (an der Ostküste sich bis über 26° S.
senkend) und umfasst noch die von den Wendekreisen
umschlossenen Inseln Polynesiens.
Von Köppens Wärmezonen fällt der „tropische Gür-
tel“ vollständig in unsere tropische Vegetationszone hinein,
von dem subtropischen Gürtel aus den schon angedeu-
teten Gründen im Norden und Süden des Aequators un-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/111>, abgerufen am 23.11.2024.
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