stricta, Festuca; unter den Stauden zeichnen sich Arenarien, Po- tentilla nevadensis, Artemisia granatensis, Plantago nivalis u. a. aus.
Höhengrenzen der Bäume in Sizilien u. s. w. bespricht Fischer (a. a. O. S. 143). Am Aetna ist nach Franke 1300 m hoch ein ausgedehnter lichter Kastanienwald gepflanzt; Buchen, Eichen und Birken folgen, bis 2200 m geht Pinus Laricio. Die Gesträuche bestehen aus Berberis aetnensis, Juniperus sphaericus; 4 Stauden gehen bis 3000 m (G. J., XI, 125). Der Gran Sasso hat die Buchen- grenze gegen N. 1650, gegen S. 1800 m hoch und zahlreiche echt- alpine (mitteleuropäische) Hochgebirgsarten (s. G. J., VII, 199). -- Zur unteren Waldregion in Eurytanien, Thessalien und Epirus ge- hört neben Tannen die Rosskastanie (Aesculus Hippocastanum), deren Vaterland lange Zeit unbekannt geblieben ist; auch soll Juglans regia hier heimisch sein (G. J., VIII, 250 und Botan. Ztg. 1880, S. 580).
Das Pontische Küstengebirge ist seit lange als abweichend in seiner Vegetation von den Mediterrangebirgen erkannt; Boissier rechnet es zur mitteleuropäischen Vegetationsregion; in den grösseren Höhen sind die Rhododendren und Vaccinien gesellig. Es sei gleich hier hinzugefügt, dass das nördliche Grenzgebirge des Orients am Kaspischen Meere noch einmal ähnlichen Charakter zeigt, aber gemischt mit vielen orientalen Typen.
In dem Taurus, Libanon und auf Cypern kehrt Cedrus wieder, die dann noch einmal im westlichen Himalaya (C. Deodara) sich findet. Pinus Laricio und Cedrus Libani mit Juniperus foetidis- sima, auch Bestände von Cupressus horizontalis herrschen zwischen 1300 und 1800 oder 1900 m.
III. Vegetationsregionen des Orients. Auch hier lassen sich die Formationen zu drei Regionen zu- sammenfassen, denen allesamt der heissere, mehr kon- tinentale und excessiv-klimatische Charakter aufgeprägt ist. Mesopotamien und der ganze Küstenstrich am Per- sischen Golf bis zu den kalten Regionen der Randgebirge gegen die iranischen Steppen hinauf zeichnet sich durch den Besitz der Dattelpalme aus und verbindet dadurch, sowie durch viele andere Bestände diese Region mit Ara- bien und der Sahara. Der weite Innenraum zwischen den umrandenden Gebirgen, also das Plateau von Konia, Kappadocien, Armenien, Persien, die salzigen Binnen- flächen Persiens, sie alle bilden eine einzige zusammen- hängende Steppenregion, deren nähere Beziehungen zu Innerasien und besonders zu Turan schon angedeutet waren; auch hier heben sich die Gebirge mit spärlichem Waldgürtel und alpinen Formationen eigenartig heraus
Atlas, Sierra Nevada, Aetna, Taurus, Libanon.
stricta, Festuca; unter den Stauden zeichnen sich Arenarien, Po- tentilla nevadensis, Artemisia granatensis, Plantago nivalis u. a. aus.
Höhengrenzen der Bäume in Sizilien u. s. w. bespricht Fischer (a. a. O. S. 143). Am Aetna ist nach Franke 1300 m hoch ein ausgedehnter lichter Kastanienwald gepflanzt; Buchen, Eichen und Birken folgen, bis 2200 m geht Pinus Laricio. Die Gesträuche bestehen aus Berberis aetnensis, Juniperus sphaericus; 4 Stauden gehen bis 3000 m (G. J., XI, 125). Der Gran Sasso hat die Buchen- grenze gegen N. 1650, gegen S. 1800 m hoch und zahlreiche echt- alpine (mitteleuropäische) Hochgebirgsarten (s. G. J., VII, 199). — Zur unteren Waldregion in Eurytanien, Thessalien und Epirus ge- hört neben Tannen die Rosskastanie (Aesculus Hippocastanum), deren Vaterland lange Zeit unbekannt geblieben ist; auch soll Juglans regia hier heimisch sein (G. J., VIII, 250 und Botan. Ztg. 1880, S. 580).
Das Pontische Küstengebirge ist seit lange als abweichend in seiner Vegetation von den Mediterrangebirgen erkannt; Boissier rechnet es zur mitteleuropäischen Vegetationsregion; in den grösseren Höhen sind die Rhododendren und Vaccinien gesellig. Es sei gleich hier hinzugefügt, dass das nördliche Grenzgebirge des Orients am Kaspischen Meere noch einmal ähnlichen Charakter zeigt, aber gemischt mit vielen orientalen Typen.
In dem Taurus, Libanon und auf Cypern kehrt Cedrus wieder, die dann noch einmal im westlichen Himalaya (C. Deodara) sich findet. Pinus Laricio und Cedrus Libani mit Juniperus foetidis- sima, auch Bestände von Cupressus horizontalis herrschen zwischen 1300 und 1800 oder 1900 m.
III. Vegetationsregionen des Orients. Auch hier lassen sich die Formationen zu drei Regionen zu- sammenfassen, denen allesamt der heissere, mehr kon- tinentale und excessiv-klimatische Charakter aufgeprägt ist. Mesopotamien und der ganze Küstenstrich am Per- sischen Golf bis zu den kalten Regionen der Randgebirge gegen die iranischen Steppen hinauf zeichnet sich durch den Besitz der Dattelpalme aus und verbindet dadurch, sowie durch viele andere Bestände diese Region mit Ara- bien und der Sahara. Der weite Innenraum zwischen den umrandenden Gebirgen, also das Plateau von Konia, Kappadocien, Armenien, Persien, die salzigen Binnen- flächen Persiens, sie alle bilden eine einzige zusammen- hängende Steppenregion, deren nähere Beziehungen zu Innerasien und besonders zu Turan schon angedeutet waren; auch hier heben sich die Gebirge mit spärlichem Waldgürtel und alpinen Formationen eigenartig heraus
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[399/0431]
Atlas, Sierra Nevada, Aetna, Taurus, Libanon.
stricta, Festuca; unter den Stauden zeichnen sich Arenarien, Po-
tentilla nevadensis, Artemisia granatensis, Plantago nivalis u. a. aus.
Höhengrenzen der Bäume in Sizilien u. s. w. bespricht Fischer
(a. a. O. S. 143). Am Aetna ist nach Franke 1300 m hoch ein
ausgedehnter lichter Kastanienwald gepflanzt; Buchen, Eichen und
Birken folgen, bis 2200 m geht Pinus Laricio. Die Gesträuche
bestehen aus Berberis aetnensis, Juniperus sphaericus; 4 Stauden
gehen bis 3000 m (G. J., XI, 125). Der Gran Sasso hat die Buchen-
grenze gegen N. 1650, gegen S. 1800 m hoch und zahlreiche echt-
alpine (mitteleuropäische) Hochgebirgsarten (s. G. J., VII, 199). —
Zur unteren Waldregion in Eurytanien, Thessalien und Epirus ge-
hört neben Tannen die Rosskastanie (Aesculus Hippocastanum),
deren Vaterland lange Zeit unbekannt geblieben ist; auch soll
Juglans regia hier heimisch sein (G. J., VIII, 250 und Botan. Ztg.
1880, S. 580).
Das Pontische Küstengebirge ist seit lange als abweichend
in seiner Vegetation von den Mediterrangebirgen erkannt; Boissier
rechnet es zur mitteleuropäischen Vegetationsregion; in den grösseren
Höhen sind die Rhododendren und Vaccinien gesellig. Es sei
gleich hier hinzugefügt, dass das nördliche Grenzgebirge des
Orients am Kaspischen Meere noch einmal ähnlichen Charakter
zeigt, aber gemischt mit vielen orientalen Typen.
In dem Taurus, Libanon und auf Cypern kehrt Cedrus wieder,
die dann noch einmal im westlichen Himalaya (C. Deodara) sich
findet. Pinus Laricio und Cedrus Libani mit Juniperus foetidis-
sima, auch Bestände von Cupressus horizontalis herrschen zwischen
1300 und 1800 oder 1900 m.
III. Vegetationsregionen des Orients. Auch
hier lassen sich die Formationen zu drei Regionen zu-
sammenfassen, denen allesamt der heissere, mehr kon-
tinentale und excessiv-klimatische Charakter aufgeprägt
ist. Mesopotamien und der ganze Küstenstrich am Per-
sischen Golf bis zu den kalten Regionen der Randgebirge
gegen die iranischen Steppen hinauf zeichnet sich durch
den Besitz der Dattelpalme aus und verbindet dadurch,
sowie durch viele andere Bestände diese Region mit Ara-
bien und der Sahara. Der weite Innenraum zwischen
den umrandenden Gebirgen, also das Plateau von Konia,
Kappadocien, Armenien, Persien, die salzigen Binnen-
flächen Persiens, sie alle bilden eine einzige zusammen-
hängende Steppenregion, deren nähere Beziehungen zu
Innerasien und besonders zu Turan schon angedeutet
waren; auch hier heben sich die Gebirge mit spärlichem
Waldgürtel und alpinen Formationen eigenartig heraus
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/431>, abgerufen am 22.11.2024.
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