Charakterarten als Formationsbildner haben; Phoenix dac- tylifera bildet diejenige der Oasen und ist, entsprechend der Olive im Mittelmeergebiet, in der Kultur erhalten oder aus ihr verwildert.
Ihre Südgrenze bezeichnet ziemlich genau den äussersten Südrand der Sahara. Grisebach nennt sie (V. d. E., II. 82) den einzigen Baum, der in der Sahara seine ursprüngliche Heimat hat; bedenkt man aber, dass die südeuropäische Tertiärflora Palmen- blätter, welche sehr wohl mit Phoenix dactylifera verglichen werden können, uns erhalten hat, so bemerkt man das Zweifelhafte der "ur- sprünglichen Heimat"; jedenfalls hat hier die Dattelpalme ihr Er- haltungsareal gefunden.
Ausser der Dattel geht noch Hyphaene Argun von afrikani- schen Palmen in die Wüstenformationen der mittleren Region hinein, nämlich in die nubische Wüste 21° N.
Ueber die biologischen und phänologischen Merkmale vergl. oben S. 323.
Das ganze Gebiet nimmt in der gegenwärtigen Flora sowohl durch einige ausgezeichnete, zum Teil monotypische Gattungen, als auch durch einen grossen Reichtum an endemischen Arten einen selbständigen Platz ein, dessen oben (S. 145) schon Erwähnung geschah. Die Ver- wandtschaft dieser Endemismen ist aber geteilt zwischen der mediterran-orientalen und der nordsudanesischen Flora; zu der letzteren gehören die beiden Palmen, die Ascle- piadee Calotropis procera, die Acacia-Arten etc., zu der ersteren die Wüsten-Pistacien und Tamarisken, ferner Retama Raetam, Calligonum comosum, Traganum, die Astragalus, Artemisia, auch die sporadischen Funde einer Pappel, P. euphratica etc. So begegnen sich hier die Angehörigen zweier sehr verschiedener Florenreiche, me- diterran-orientale Steppenformen und afrikanisch-indische Xerophile.
Nicht aber das scheint zur Absonderung natürlicher Vegetationsregionen in erster Linie in Betracht zu kom- men, sondern vielmehr eine Gliederung von West nach Ost, welcher dann erst die von Nord nach Süd zu folgen hat:
1. westliche Sahara-Vegetationsregion, etwa bis 15° ö. L.; 500--600 Arten;
2. östliche Sahara-Vegetationsregion, von da
10. Sahara und Arabien.
Charakterarten als Formationsbildner haben; Phoenix dac- tylifera bildet diejenige der Oasen und ist, entsprechend der Olive im Mittelmeergebiet, in der Kultur erhalten oder aus ihr verwildert.
Ihre Südgrenze bezeichnet ziemlich genau den äussersten Südrand der Sahara. Grisebach nennt sie (V. d. E., II. 82) den einzigen Baum, der in der Sahara seine ursprüngliche Heimat hat; bedenkt man aber, dass die südeuropäische Tertiärflora Palmen- blätter, welche sehr wohl mit Phoenix dactylifera verglichen werden können, uns erhalten hat, so bemerkt man das Zweifelhafte der „ur- sprünglichen Heimat“; jedenfalls hat hier die Dattelpalme ihr Er- haltungsareal gefunden.
Ausser der Dattel geht noch Hyphaene Argun von afrikani- schen Palmen in die Wüstenformationen der mittleren Region hinein, nämlich in die nubische Wüste 21° N.
Ueber die biologischen und phänologischen Merkmale vergl. oben S. 323.
Das ganze Gebiet nimmt in der gegenwärtigen Flora sowohl durch einige ausgezeichnete, zum Teil monotypische Gattungen, als auch durch einen grossen Reichtum an endemischen Arten einen selbständigen Platz ein, dessen oben (S. 145) schon Erwähnung geschah. Die Ver- wandtschaft dieser Endemismen ist aber geteilt zwischen der mediterran-orientalen und der nordsudanesischen Flora; zu der letzteren gehören die beiden Palmen, die Ascle- piadee Calotropis procera, die Acacia-Arten etc., zu der ersteren die Wüsten-Pistacien und Tamarisken, ferner Retama Raetam, Calligonum comosum, Traganum, die Astragalus, Artemisia, auch die sporadischen Funde einer Pappel, P. euphratica etc. So begegnen sich hier die Angehörigen zweier sehr verschiedener Florenreiche, me- diterran-orientale Steppenformen und afrikanisch-indische Xerophile.
Nicht aber das scheint zur Absonderung natürlicher Vegetationsregionen in erster Linie in Betracht zu kom- men, sondern vielmehr eine Gliederung von West nach Ost, welcher dann erst die von Nord nach Süd zu folgen hat:
1. westliche Sahara-Vegetationsregion, etwa bis 15° ö. L.; 500—600 Arten;
2. östliche Sahara-Vegetationsregion, von da
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10. Sahara und Arabien.
Charakterarten als Formationsbildner haben; Phoenix dac-
tylifera bildet diejenige der Oasen und ist, entsprechend
der Olive im Mittelmeergebiet, in der Kultur erhalten
oder aus ihr verwildert.
Ihre Südgrenze bezeichnet ziemlich genau den äussersten
Südrand der Sahara. Grisebach nennt sie (V. d. E., II. 82) den
einzigen Baum, der in der Sahara seine ursprüngliche Heimat hat;
bedenkt man aber, dass die südeuropäische Tertiärflora Palmen-
blätter, welche sehr wohl mit Phoenix dactylifera verglichen werden
können, uns erhalten hat, so bemerkt man das Zweifelhafte der „ur-
sprünglichen Heimat“; jedenfalls hat hier die Dattelpalme ihr Er-
haltungsareal gefunden.
Ausser der Dattel geht noch Hyphaene Argun von afrikani-
schen Palmen in die Wüstenformationen der mittleren Region
hinein, nämlich in die nubische Wüste 21° N.
Ueber die biologischen und phänologischen Merkmale vergl.
oben S. 323.
Das ganze Gebiet nimmt in der gegenwärtigen Flora
sowohl durch einige ausgezeichnete, zum Teil monotypische
Gattungen, als auch durch einen grossen Reichtum an
endemischen Arten einen selbständigen Platz ein, dessen
oben (S. 145) schon Erwähnung geschah. Die Ver-
wandtschaft dieser Endemismen ist aber geteilt zwischen
der mediterran-orientalen und der nordsudanesischen Flora;
zu der letzteren gehören die beiden Palmen, die Ascle-
piadee Calotropis procera, die Acacia-Arten etc., zu der
ersteren die Wüsten-Pistacien und Tamarisken, ferner
Retama Raetam, Calligonum comosum, Traganum, die
Astragalus, Artemisia, auch die sporadischen Funde einer
Pappel, P. euphratica etc. So begegnen sich hier die
Angehörigen zweier sehr verschiedener Florenreiche, me-
diterran-orientale Steppenformen und afrikanisch-indische
Xerophile.
Nicht aber das scheint zur Absonderung natürlicher
Vegetationsregionen in erster Linie in Betracht zu kom-
men, sondern vielmehr eine Gliederung von West nach
Ost, welcher dann erst die von Nord nach Süd zu
folgen hat:
1. westliche Sahara-Vegetationsregion, etwa
bis 15° ö. L.; 500—600 Arten;
2. östliche Sahara-Vegetationsregion, von da
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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