Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824.den sie ihren kleinen Mund auf meine Stirne Jn mein Zimmer hingeknieet, richtete ich die- den ſie ihren kleinen Mund auf meine Stirne Jn mein Zimmer hingeknieet, richtete ich die- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="89"/> den ſie ihren kleinen Mund auf meine Stirne<lb/> drücken; ihr Kopf würde an meinem Buſen ru-<lb/> hen, und ſie würden in meinen Armen einſchlum-<lb/> mern! — Was that ich, um verdammt zu wer-<lb/> den, nie jener ſüßen Bande mich zu erfreuen,<lb/> für welche allein mein Herz geſchaffen iſt! O<lb/> mein Gott! nimm mich von dieſer Welt; ich<lb/> fühle, daß ich das Leben nicht mehr ertragen<lb/> kann.</p><lb/> <p>Jn mein Zimmer hingeknieet, richtete ich die-<lb/> ſes gottloſe Gebet zu dem Schöpfer, als ich<lb/> meine Thüre öffnen hörte. Es war die Freun-<lb/> din der Frau von B., die Marquiſe von ***,<lb/> welche ſeit Kurzem aus England zurück gekom-<lb/> men war, wo ſie mehrere Jahre zugebracht hatte.<lb/> Jch ſah ſie mit Schrecken bei mir; ihr Anblick<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0095]
den ſie ihren kleinen Mund auf meine Stirne
drücken; ihr Kopf würde an meinem Buſen ru-
hen, und ſie würden in meinen Armen einſchlum-
mern! — Was that ich, um verdammt zu wer-
den, nie jener ſüßen Bande mich zu erfreuen,
für welche allein mein Herz geſchaffen iſt! O
mein Gott! nimm mich von dieſer Welt; ich
fühle, daß ich das Leben nicht mehr ertragen
kann.
Jn mein Zimmer hingeknieet, richtete ich die-
ſes gottloſe Gebet zu dem Schöpfer, als ich
meine Thüre öffnen hörte. Es war die Freun-
din der Frau von B., die Marquiſe von ***,
welche ſeit Kurzem aus England zurück gekom-
men war, wo ſie mehrere Jahre zugebracht hatte.
Jch ſah ſie mit Schrecken bei mir; ihr Anblick
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