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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die künstlichen Fliege.
So flieget sie geschwind, von einem Ort zum an-
dern,

So kann sie unvermerkt durch freie Lüffte wandern.
Die Füsse ebenfals sind weislich ausersehn,
Womit sie auf und ab, an glatten Flächen gehn,
Gelenkigt eingericht; an dem Gelenk der Krallen,
Jst ein gedoppelter, ein schwammigt sanffter Ballen.
Die Füsse haben auch sehr spize Nägelein,
Die auf der Rennebahn denselben nüzlich seyn.
Die schlagen sie geschwind als Häkgen sich zu hal-
ten:

Dies alles zeuget uns von einer Vorsicht Walten,
Die auch ein nichtig Thier, zum Lauffen und zum
Gehn,

Mit Gliedern, wie sie nüz, recht wunderbar ver-
sehn.

Die Füsse sind ganz rauch von den gewachsnen Haa-
ren,

Womit sie ihr Gesicht, die Flügel auch bewahren.
Der Füsse Haare sind, bei ihrer Steiffe weich,
Und wenn man sie besieht, dem Kleider-Bürsten
gleich,

Die schütteln, sträuben sie, um damit abzukeh-
ren,

Die Stäubgen welche sonst die Flügel leicht beschwe-
ren.

Sie wischt damit gar offt der Augen Spiegel aus,
Wenn etwa in der Lufft, bei einem Windebraus;
Ein Staub sich drauf gesezt, auf daß sie nicht ver-
dunkeln,

Vielmehr zu ihren Nuz, in hellen Glanze funkeln.
Die Fliegen welche GOtt so weislich hat formirt,
Sind auch daneben noch mit Rüsseln ausgeziert,
Die wunderbahr gemacht, wenn wir sie nur erwegen,
Wie
K 4
Die kuͤnſtlichen Fliege.
So flieget ſie geſchwind, von einem Ort zum an-
dern,

So kann ſie unvermerkt durch freie Luͤffte wandern.
Die Fuͤſſe ebenfals ſind weislich auserſehn,
Womit ſie auf und ab, an glatten Flaͤchen gehn,
Gelenkigt eingericht; an dem Gelenk der Krallen,
Jſt ein gedoppelter, ein ſchwammigt ſanffter Ballen.
Die Fuͤſſe haben auch ſehr ſpize Naͤgelein,
Die auf der Rennebahn denſelben nuͤzlich ſeyn.
Die ſchlagen ſie geſchwind als Haͤkgen ſich zu hal-
ten:

Dies alles zeuget uns von einer Vorſicht Walten,
Die auch ein nichtig Thier, zum Lauffen und zum
Gehn,

Mit Gliedern, wie ſie nuͤz, recht wunderbar ver-
ſehn.

Die Fuͤſſe ſind ganz rauch von den gewachſnen Haa-
ren,

Womit ſie ihr Geſicht, die Fluͤgel auch bewahren.
Der Fuͤſſe Haare ſind, bei ihrer Steiffe weich,
Und wenn man ſie beſieht, dem Kleider-Buͤrſten
gleich,

Die ſchuͤtteln, ſtraͤuben ſie, um damit abzukeh-
ren,

Die Staͤubgen welche ſonſt die Fluͤgel leicht beſchwe-
ren.

Sie wiſcht damit gar offt der Augen Spiegel aus,
Wenn etwa in der Lufft, bei einem Windebraus;
Ein Staub ſich drauf geſezt, auf daß ſie nicht ver-
dunkeln,

Vielmehr zu ihren Nuz, in hellen Glanze funkeln.
Die Fliegen welche GOtt ſo weislich hat formirt,
Sind auch daneben noch mit Ruͤſſeln ausgeziert,
Die wunderbahr gemacht, wenn wir ſie nur erwegen,
Wie
K 4
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[151/0163] Die kuͤnſtlichen Fliege. So flieget ſie geſchwind, von einem Ort zum an- dern, So kann ſie unvermerkt durch freie Luͤffte wandern. Die Fuͤſſe ebenfals ſind weislich auserſehn, Womit ſie auf und ab, an glatten Flaͤchen gehn, Gelenkigt eingericht; an dem Gelenk der Krallen, Jſt ein gedoppelter, ein ſchwammigt ſanffter Ballen. Die Fuͤſſe haben auch ſehr ſpize Naͤgelein, Die auf der Rennebahn denſelben nuͤzlich ſeyn. Die ſchlagen ſie geſchwind als Haͤkgen ſich zu hal- ten: Dies alles zeuget uns von einer Vorſicht Walten, Die auch ein nichtig Thier, zum Lauffen und zum Gehn, Mit Gliedern, wie ſie nuͤz, recht wunderbar ver- ſehn. Die Fuͤſſe ſind ganz rauch von den gewachſnen Haa- ren, Womit ſie ihr Geſicht, die Fluͤgel auch bewahren. Der Fuͤſſe Haare ſind, bei ihrer Steiffe weich, Und wenn man ſie beſieht, dem Kleider-Buͤrſten gleich, Die ſchuͤtteln, ſtraͤuben ſie, um damit abzukeh- ren, Die Staͤubgen welche ſonſt die Fluͤgel leicht beſchwe- ren. Sie wiſcht damit gar offt der Augen Spiegel aus, Wenn etwa in der Lufft, bei einem Windebraus; Ein Staub ſich drauf geſezt, auf daß ſie nicht ver- dunkeln, Vielmehr zu ihren Nuz, in hellen Glanze funkeln. Die Fliegen welche GOtt ſo weislich hat formirt, Sind auch daneben noch mit Ruͤſſeln ausgeziert, Die wunderbahr gemacht, wenn wir ſie nur erwegen, Wie K 4

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/163>, abgerufen am 22.12.2024.