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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Der Krieg.

Du hemmest durch dein wütend Rennen,
Der Felder Seegensvoll Gedein,
Du jägst aus ihren vollen Hütten,
Die kläglich um ihr Leben bitten.

Du machest rauberische Leute,
Verwandelst Lieb in Grausamkeit,
Du giebst zu der Soldaten Beute
Der Armen Brodt, der Nakten Kleid:
Es muß wo deine Fahnen fliegen,
Gesez und Recht darnieder liegen.
Die Länder die von Milch und Weine
Wie Canaan beglükket warn,
Und wo bei Thau und Sonnenscheine,
Sich Ueberflus und Seegen paarn,
Die werden durch dein Schwerd zerstöhret,
Wie dürre Wüsten ausgeleeret.
Die Felder die von Früchten schwanger,
Die werden mit den Fluch belegt,
Wo Akker, Garten, grüner Anger,
Stat Korns und Krauts nur Diesteln trägt:
So bald du deine Schwerdter wezzest,
Und dein Panier daselbst aufsezest.
Du machest die sonst sittsam waren,
Und keusch durch deine rege Glut,
Zu Canibalen und Barbaren,
Versührest manches junges Blut
Jn solche Lastervolle Schlingen,
Die ewiges Verderben bringen.
Und

Der Krieg.

Du hemmeſt durch dein wuͤtend Rennen,
Der Felder Seegensvoll Gedein,
Du jaͤgſt aus ihren vollen Huͤtten,
Die klaͤglich um ihr Leben bitten.

Du macheſt rauberiſche Leute,
Verwandelſt Lieb in Grauſamkeit,
Du giebſt zu der Soldaten Beute
Der Armen Brodt, der Nakten Kleid:
Es muß wo deine Fahnen fliegen,
Geſez und Recht darnieder liegen.
Die Laͤnder die von Milch und Weine
Wie Canaan begluͤkket warn,
Und wo bei Thau und Sonnenſcheine,
Sich Ueberflus und Seegen paarn,
Die werden durch dein Schwerd zerſtoͤhret,
Wie duͤrre Wuͤſten ausgeleeret.
Die Felder die von Fruͤchten ſchwanger,
Die werden mit den Fluch belegt,
Wo Akker, Garten, gruͤner Anger,
Stat Korns und Krauts nur Dieſteln traͤgt:
So bald du deine Schwerdter wezzeſt,
Und dein Panier daſelbſt aufſezeſt.
Du macheſt die ſonſt ſittſam waren,
Und keuſch durch deine rege Glut,
Zu Canibalen und Barbaren,
Verſuͤhreſt manches junges Blut
Jn ſolche Laſtervolle Schlingen,
Die ewiges Verderben bringen.
Und
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[228/0240] Der Krieg. Du hemmeſt durch dein wuͤtend Rennen, Der Felder Seegensvoll Gedein, Du jaͤgſt aus ihren vollen Huͤtten, Die klaͤglich um ihr Leben bitten. Du macheſt rauberiſche Leute, Verwandelſt Lieb in Grauſamkeit, Du giebſt zu der Soldaten Beute Der Armen Brodt, der Nakten Kleid: Es muß wo deine Fahnen fliegen, Geſez und Recht darnieder liegen. Die Laͤnder die von Milch und Weine Wie Canaan begluͤkket warn, Und wo bei Thau und Sonnenſcheine, Sich Ueberflus und Seegen paarn, Die werden durch dein Schwerd zerſtoͤhret, Wie duͤrre Wuͤſten ausgeleeret. Die Felder die von Fruͤchten ſchwanger, Die werden mit den Fluch belegt, Wo Akker, Garten, gruͤner Anger, Stat Korns und Krauts nur Dieſteln traͤgt: So bald du deine Schwerdter wezzeſt, Und dein Panier daſelbſt aufſezeſt. Du macheſt die ſonſt ſittſam waren, Und keuſch durch deine rege Glut, Zu Canibalen und Barbaren, Verſuͤhreſt manches junges Blut Jn ſolche Laſtervolle Schlingen, Die ewiges Verderben bringen. Und

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/240>, abgerufen am 22.12.2024.