Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.in Bekehrung der Menschen. Als GOttes heilges Wort, ein Spruch aus dieserSchrift, Das harte Sünder Herz mit seinem Blizze trifft. Und in die Seele dringt, durch ein empfundnes Schrekken Aus seinem Sündenschlaf den Menschen auf zuwek- ken. Wol dem, der gerne folgt, wenn ihm die Gnade zieht, Und wenn die Stunde schlägt den Kerker gleich ent- flieht? O! welch ein Abgrund ist von gnädigen Erbarmen, Jn GOttes Gnaden Schoos, in seinen Liebes Ar- men. Ach! nehme iederman die Gnadenzeit in acht, So würde keine Scel ums ewge Heil gebracht! Wer weise ist der merkt des Schöpfers weise Güte, Und zeigt aus Dankbarkeit ein williges Gemüte. Der Schöpfer suchet stets der Kreaturen Glück, Er zeucht die Menschen stets vom Abgrund Thal zurück, Die Weisheit rufft uns zu: Jhr Kinder meine Lehren, Die machen euch beglükt ach! möchter ihr sie hören! Das Vierter Theil. C
in Bekehrung der Menſchen. Als GOttes heilges Wort, ein Spruch aus dieſerSchrift, Das harte Suͤnder Herz mit ſeinem Blizze trifft. Und in die Seele dringt, durch ein empfundnes Schrekken Aus ſeinem Suͤndenſchlaf den Menſchen auf zuwek- ken. Wol dem, der gerne folgt, wenn ihm die Gnade zieht, Und wenn die Stunde ſchlaͤgt den Kerker gleich ent- flieht? O! welch ein Abgrund iſt von gnaͤdigen Erbarmen, Jn GOttes Gnaden Schoos, in ſeinen Liebes Ar- men. Ach! nehme iederman die Gnadenzeit in acht, So wuͤrde keine Scel ums ewge Heil gebracht! Wer weiſe iſt der merkt des Schoͤpfers weiſe Guͤte, Und zeigt aus Dankbarkeit ein williges Gemuͤte. Der Schoͤpfer ſuchet ſtets der Kreaturen Gluͤck, Er zeucht die Menſchen ſtets vom Abgrund Thal zuruͤck, Die Weisheit rufft uns zu: Jhr Kinder meine Lehren, Die machen euch begluͤkt ach! moͤchter ihr ſie hoͤren! Das Vierter Theil. C
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in Bekehrung der Menſchen.
Als GOttes heilges Wort, ein Spruch aus dieſer
Schrift,
Das harte Suͤnder Herz mit ſeinem Blizze trifft.
Und in die Seele dringt, durch ein empfundnes
Schrekken
Aus ſeinem Suͤndenſchlaf den Menſchen auf zuwek-
ken.
Wol dem, der gerne folgt, wenn ihm die Gnade
zieht,
Und wenn die Stunde ſchlaͤgt den Kerker gleich ent-
flieht?
O! welch ein Abgrund iſt von gnaͤdigen Erbarmen,
Jn GOttes Gnaden Schoos, in ſeinen Liebes Ar-
men.
Ach! nehme iederman die Gnadenzeit in acht,
So wuͤrde keine Scel ums ewge Heil gebracht!
Wer weiſe iſt der merkt des Schoͤpfers weiſe Guͤte,
Und zeigt aus Dankbarkeit ein williges Gemuͤte.
Der Schoͤpfer ſuchet ſtets der Kreaturen Gluͤck,
Er zeucht die Menſchen ſtets vom Abgrund Thal
zuruͤck,
Die Weisheit rufft uns zu: Jhr Kinder meine
Lehren,
Die machen euch begluͤkt ach! moͤchter ihr
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