Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.Außerdem befand sich an der Landstraße nach jeder Diese Herbergen, welche unsern Poststationen durch- Auf jeder Station fanden diese Felleisenreiter einen Diese Couriere hießen Angaren und wurden für die Als die Schmausenden, zu denen sich auch Boges, der Unwillkürlich fielen die Diener, nach asiatischer Sitte, Außerdem befand ſich an der Landſtraße nach jeder Dieſe Herbergen, welche unſern Poſtſtationen durch- Auf jeder Station fanden dieſe Felleiſenreiter einen Dieſe Couriere hießen Angaren und wurden für die Als die Schmauſenden, zu denen ſich auch Boges, der Unwillkürlich fielen die Diener, nach aſiatiſcher Sitte, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0007" n="5"/> <p>Außerdem befand ſich an der Landſtraße nach jeder<lb/> vierten Meile ein gut eingerichtetes Fremdenhaus. — Hier<lb/> wurden die unterwegs gefallenen Pferde erſetzt, hier ge-<lb/> währten ſchattige Baumpflanzungen eine Zuflucht vor der<lb/> Hitze des Mittags, und auf dem Gebirge fand man in<lb/> denſelben an warmen Herden Schutz vor Schnee und<lb/> Kälte.</p><lb/> <p>Dieſe Herbergen, welche unſern Poſtſtationen durch-<lb/> aus ähnlich waren, dankten ihre Entſtehung und Verſchö-<lb/> nerung dem großen Kyros, welcher durch wohlgehaltene<lb/> Straßen die ungeheuren Entfernungen ſeines Weltreiches<lb/> abzukürzen ſuchte. — Derſelbe hatte auch einen regelmä-<lb/> ßigen Poſtbotendienſt eingerichtet.</p><lb/> <p>Auf jeder Station fanden dieſe Felleiſenreiter einen<lb/> zur Abreiſe fertigen Erſatzmann auf friſchem Pferde, wel-<lb/> cher, nachdem er die zu befördernden Briefe erhalten hatte,<lb/> in Windeseile fortſprengte, um, bei der nächſten Herberge<lb/> ſein Felleiſen einem neuen bereitſtehenden Boten zuzu-<lb/> werfen.</p><lb/> <p>Dieſe Couriere hießen Angaren und wurden für die<lb/> ſchnellſten Reiter auf der Welt gehalten <hi rendition="#sup">5</hi>).</p><lb/> <p>Als die Schmauſenden, zu denen ſich auch Boges, der<lb/> Eunuch, geſellt hatte, von der Tafel aufſtanden, öffnete<lb/> ſich von neuem die Thür des Stationshauſes. Ein ge-<lb/> dehntes „Ah“ ließ ſich hören, denn vor den Perſern ſtand<lb/> Nitetis in der koſtbaren, mediſchen Hoftracht, von dem<lb/> Bewußtſein ihrer ſiegreichen Schönheit ſtolz erhoben und<lb/> dennoch mädchenhaft erröthend über das Staunen ihrer<lb/> Freunde.</p><lb/> <p>Unwillkürlich fielen die Diener, nach aſiatiſcher Sitte,<lb/> vor ihr nieder; die edlen Achämeneden aber verneigten ſich<lb/> tief und ehrerbietig. Es war, als wenn die Königstochter<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0007]
Außerdem befand ſich an der Landſtraße nach jeder
vierten Meile ein gut eingerichtetes Fremdenhaus. — Hier
wurden die unterwegs gefallenen Pferde erſetzt, hier ge-
währten ſchattige Baumpflanzungen eine Zuflucht vor der
Hitze des Mittags, und auf dem Gebirge fand man in
denſelben an warmen Herden Schutz vor Schnee und
Kälte.
Dieſe Herbergen, welche unſern Poſtſtationen durch-
aus ähnlich waren, dankten ihre Entſtehung und Verſchö-
nerung dem großen Kyros, welcher durch wohlgehaltene
Straßen die ungeheuren Entfernungen ſeines Weltreiches
abzukürzen ſuchte. — Derſelbe hatte auch einen regelmä-
ßigen Poſtbotendienſt eingerichtet.
Auf jeder Station fanden dieſe Felleiſenreiter einen
zur Abreiſe fertigen Erſatzmann auf friſchem Pferde, wel-
cher, nachdem er die zu befördernden Briefe erhalten hatte,
in Windeseile fortſprengte, um, bei der nächſten Herberge
ſein Felleiſen einem neuen bereitſtehenden Boten zuzu-
werfen.
Dieſe Couriere hießen Angaren und wurden für die
ſchnellſten Reiter auf der Welt gehalten 5).
Als die Schmauſenden, zu denen ſich auch Boges, der
Eunuch, geſellt hatte, von der Tafel aufſtanden, öffnete
ſich von neuem die Thür des Stationshauſes. Ein ge-
dehntes „Ah“ ließ ſich hören, denn vor den Perſern ſtand
Nitetis in der koſtbaren, mediſchen Hoftracht, von dem
Bewußtſein ihrer ſiegreichen Schönheit ſtolz erhoben und
dennoch mädchenhaft erröthend über das Staunen ihrer
Freunde.
Unwillkürlich fielen die Diener, nach aſiatiſcher Sitte,
vor ihr nieder; die edlen Achämeneden aber verneigten ſich
tief und ehrerbietig. Es war, als wenn die Königstochter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |