in dem, was ich suche, und mir zu wissen nöthig, in einem einzigen Tage weiter bringen, als ich sonst auf meinem einsamen Wege in Jahren nicht erreicht hätte."
"Nun aber denken Sie sich eine Stadt wie Paris, wo die vorzüglichsten Köpfe eines großen Reiches auf einem einzigen Fleck beisammen sind und in täglichem Verkehr, Kampf und Wetteifer sich gegenseitig belehren und stei¬ gern; wo das Beste aus allen Reichen der Natur und Kunst des ganzen Erdbodens der täglichen Anschauung offen steht; diese Weltstadt denken Sie sich, wo jeder Gang über eine Brücke oder einen Platz an eine große Vergangenheit erinnert und wo an jeder Straßenecke ein Stück Geschichte sich entwickelt hat. Und zu diesem Allen denken Sie sich nicht das Paris einer dumpfen geistlosen Zeit, sondern das Paris des neunzehnten Jahrhunderts, in welchem seit drei Menschenaltern durch Männer wie Moliere, Voltaire, Diderot und ihres Gleichen eine solche Fülle von Geist in Cours gesetzt ist, wie sie sich auf der ganzen Erde auf einem einzigen Fleck nicht zum zweitenmale findet, und Sie werden begreifen, daß ein guter Kopf wie Ampere, in solcher Fülle aufgewachsen, in seinem vier und zwanzigsten Jahre wohl etwas seyn kann."
"Sie sagten doch vorhin, fuhr Goethe fort, Sie könnten sich sehr wohl denken, daß Einer in seinem zwanzigsten Jahre so gute Stücke schreiben könne, wie Merimee. Ich habe gar nichts dawider, und bin auch im
in dem, was ich ſuche, und mir zu wiſſen nöthig, in einem einzigen Tage weiter bringen, als ich ſonſt auf meinem einſamen Wege in Jahren nicht erreicht hätte.“
„Nun aber denken Sie ſich eine Stadt wie Paris, wo die vorzüglichſten Köpfe eines großen Reiches auf einem einzigen Fleck beiſammen ſind und in täglichem Verkehr, Kampf und Wetteifer ſich gegenſeitig belehren und ſtei¬ gern; wo das Beſte aus allen Reichen der Natur und Kunſt des ganzen Erdbodens der täglichen Anſchauung offen ſteht; dieſe Weltſtadt denken Sie ſich, wo jeder Gang über eine Brücke oder einen Platz an eine große Vergangenheit erinnert und wo an jeder Straßenecke ein Stück Geſchichte ſich entwickelt hat. Und zu dieſem Allen denken Sie ſich nicht das Paris einer dumpfen geiſtloſen Zeit, ſondern das Paris des neunzehnten Jahrhunderts, in welchem ſeit drei Menſchenaltern durch Männer wie Molière, Voltaire, Diderot und ihres Gleichen eine ſolche Fülle von Geiſt in Cours geſetzt iſt, wie ſie ſich auf der ganzen Erde auf einem einzigen Fleck nicht zum zweitenmale findet, und Sie werden begreifen, daß ein guter Kopf wie Ampère, in ſolcher Fülle aufgewachſen, in ſeinem vier und zwanzigſten Jahre wohl etwas ſeyn kann.“
„Sie ſagten doch vorhin, fuhr Goethe fort, Sie könnten ſich ſehr wohl denken, daß Einer in ſeinem zwanzigſten Jahre ſo gute Stücke ſchreiben könne, wie Mérimée. Ich habe gar nichts dawider, und bin auch im
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in dem, was ich ſuche, und mir zu wiſſen nöthig, in
einem einzigen Tage weiter bringen, als ich ſonſt auf
meinem einſamen Wege in Jahren nicht erreicht hätte.“
„Nun aber denken Sie ſich eine Stadt wie Paris,
wo die vorzüglichſten Köpfe eines großen Reiches auf einem
einzigen Fleck beiſammen ſind und in täglichem Verkehr,
Kampf und Wetteifer ſich gegenſeitig belehren und ſtei¬
gern; wo das Beſte aus allen Reichen der Natur und
Kunſt des ganzen Erdbodens der täglichen Anſchauung
offen ſteht; dieſe Weltſtadt denken Sie ſich, wo jeder
Gang über eine Brücke oder einen Platz an eine große
Vergangenheit erinnert und wo an jeder Straßenecke
ein Stück Geſchichte ſich entwickelt hat. Und zu dieſem
Allen denken Sie ſich nicht das Paris einer dumpfen
geiſtloſen Zeit, ſondern das Paris des neunzehnten
Jahrhunderts, in welchem ſeit drei Menſchenaltern durch
Männer wie Molière, Voltaire, Diderot und ihres
Gleichen eine ſolche Fülle von Geiſt in Cours geſetzt
iſt, wie ſie ſich auf der ganzen Erde auf einem einzigen
Fleck nicht zum zweitenmale findet, und Sie werden
begreifen, daß ein guter Kopf wie Ampère, in ſolcher
Fülle aufgewachſen, in ſeinem vier und zwanzigſten
Jahre wohl etwas ſeyn kann.“
„Sie ſagten doch vorhin, fuhr Goethe fort, Sie
könnten ſich ſehr wohl denken, daß Einer in ſeinem
zwanzigſten Jahre ſo gute Stücke ſchreiben könne, wie
Mérimée. Ich habe gar nichts dawider, und bin auch im
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe03_1848/184>, abgerufen am 24.11.2024.
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