große Gnade, täglich mit solchen Leu- ten umzugehen und nicht von dem Wege der Gebote Gottes abzuweichen. Denn oft wird die Seele, die zu Gott gelan- gen will, gehemmt und auf dem Wege straucheln, gar bald wird ein guter Vorsatz nicht gehalten, um bei der Um- gebung nicht anzustoßen". (Aug. über Ps. 6.) Dieses Wort ist schon 1500 Jahre alt, aber heute noch so zutref- fend, als ob der Heilige die jetzige Welt vor Augen gehabt hätte. Das mensch- liche Herz und die Welt bleiben sich eben immer gleich.
3. Das ist die Welt, in der wir uns bewegen, deren Geist uns wie die Luft umgibt, die ihre Fangarme bis in unser Herz hineinstreckt, welches sel- ber ein Stück Welt ist. Wie vermögen wir den Einflüssen dieser Welt zu wi- derstehen? Zuerst muß die Welt aus dem eigenen Herzen vertrieben werden. Ist ein Herz von Gottesfurcht und De- mut erfüllt, so wird die Welt umsonst
große Gnade, täglich mit solchen Leu- ten umzugehen und nicht von dem Wege der Gebote Gottes abzuweichen. Denn oft wird die Seele, die zu Gott gelan- gen will, gehemmt und auf dem Wege straucheln, gar bald wird ein guter Vorsatz nicht gehalten, um bei der Um- gebung nicht anzustoßen“. (Aug. über Ps. 6.) Dieses Wort ist schon 1500 Jahre alt, aber heute noch so zutref- fend, als ob der Heilige die jetzige Welt vor Augen gehabt hätte. Das mensch- liche Herz und die Welt bleiben sich eben immer gleich.
3. Das ist die Welt, in der wir uns bewegen, deren Geist uns wie die Luft umgibt, die ihre Fangarme bis in unser Herz hineinstreckt, welches sel- ber ein Stück Welt ist. Wie vermögen wir den Einflüssen dieser Welt zu wi- derstehen? Zuerst muß die Welt aus dem eigenen Herzen vertrieben werden. Ist ein Herz von Gottesfurcht und De- mut erfüllt, so wird die Welt umsonst
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große Gnade, täglich mit solchen Leu-
ten umzugehen und nicht von dem Wege
der Gebote Gottes abzuweichen. Denn
oft wird die Seele, die zu Gott gelan-
gen will, gehemmt und auf dem Wege
straucheln, gar bald wird ein guter
Vorsatz nicht gehalten, um bei der Um-
gebung nicht anzustoßen“. (Aug. über
Ps. 6.) Dieses Wort ist schon 1500
Jahre alt, aber heute noch so zutref-
fend, als ob der Heilige die jetzige Welt
vor Augen gehabt hätte. Das mensch-
liche Herz und die Welt bleiben sich
eben immer gleich.
3. Das ist die Welt, in der wir
uns bewegen, deren Geist uns wie die
Luft umgibt, die ihre Fangarme bis
in unser Herz hineinstreckt, welches sel-
ber ein Stück Welt ist. Wie vermögen
wir den Einflüssen dieser Welt zu wi-
derstehen? Zuerst muß die Welt aus
dem eigenen Herzen vertrieben werden.
Ist ein Herz von Gottesfurcht und De-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/127>, abgerufen am 21.11.2024.
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