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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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schauen und genießen, sondern Ihn
nur im Glauben erkennen und in der
Hoffnung, sich seines künftigen Be-
sitzes freuen. Die Welt, die Sinne
und die böse Begierlichkeit wissen nichts
von Gott und suchen die Seele von
Gott weg zu irdischen Dingen hinzu-
ziehen. So ist hienieden die Liebe
Gottes, die in ihrem Wesen ein Ge-
nuß ist, eine Tugend, die nicht ohne
Anstrengung geübt wird. Auch der
Gerechte muß manche Ueberwindung
üben, wenn er dem Zuge der Liebe
zu Gott folgen will. Für die Welt-
kinder und Sünder ist durch ihre ei-
gene Schuld das höchste Gut wie mit
einem dichten Nebel umhüllt, so daß
sie es vergessen und in ihrem Herzen die
Liebe zu Ihm durch eitle und sünd-
hafte Bestrebungen erstickt wird.

Aber im Tode wird alle Täuschung
und Verblendung aufhören. Die von
den Banden der Sinnlichkeit befreite
Seele strebt mit unwiderstehlichem Ver-

schauen und genießen, sondern Ihn
nur im Glauben erkennen und in der
Hoffnung, sich seines künftigen Be-
sitzes freuen. Die Welt, die Sinne
und die böse Begierlichkeit wissen nichts
von Gott und suchen die Seele von
Gott weg zu irdischen Dingen hinzu-
ziehen. So ist hienieden die Liebe
Gottes, die in ihrem Wesen ein Ge-
nuß ist, eine Tugend, die nicht ohne
Anstrengung geübt wird. Auch der
Gerechte muß manche Ueberwindung
üben, wenn er dem Zuge der Liebe
zu Gott folgen will. Für die Welt-
kinder und Sünder ist durch ihre ei-
gene Schuld das höchste Gut wie mit
einem dichten Nebel umhüllt, so daß
sie es vergessen und in ihrem Herzen die
Liebe zu Ihm durch eitle und sünd-
hafte Bestrebungen erstickt wird.

Aber im Tode wird alle Täuschung
und Verblendung aufhören. Die von
den Banden der Sinnlichkeit befreite
Seele strebt mit unwiderstehlichem Ver-

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[154/0162] schauen und genießen, sondern Ihn nur im Glauben erkennen und in der Hoffnung, sich seines künftigen Be- sitzes freuen. Die Welt, die Sinne und die böse Begierlichkeit wissen nichts von Gott und suchen die Seele von Gott weg zu irdischen Dingen hinzu- ziehen. So ist hienieden die Liebe Gottes, die in ihrem Wesen ein Ge- nuß ist, eine Tugend, die nicht ohne Anstrengung geübt wird. Auch der Gerechte muß manche Ueberwindung üben, wenn er dem Zuge der Liebe zu Gott folgen will. Für die Welt- kinder und Sünder ist durch ihre ei- gene Schuld das höchste Gut wie mit einem dichten Nebel umhüllt, so daß sie es vergessen und in ihrem Herzen die Liebe zu Ihm durch eitle und sünd- hafte Bestrebungen erstickt wird. Aber im Tode wird alle Täuschung und Verblendung aufhören. Die von den Banden der Sinnlichkeit befreite Seele strebt mit unwiderstehlichem Ver-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/162>, abgerufen am 09.11.2024.