noch zu hoffenden Wohlthaten stützen, so daß ihre Liebe zu Gott zu einem guten Teile Selbstliebe ist. Das ist nur eine unvollkommene Liebe. Voll- kommen ist die Liebe, wenn sie Gottes unendliche Schönheit und Vollkommen- heit selber zum Beweggrunde hat, wenn man Gott liebt, sich über seine Herr- lichkeit freut, die Ausbreitung seiner Ehre und seines Reiches von Herzen wünscht und nach Kräften fördert, gleich- viel ob man für sich selber davon ei- nen Gewinn habe oder nicht. Diese vollkommene Liebe hat eine solche Macht über das Herz Gottes, daß er ihr hier seine Gnade und jenseits den Himmel nicht verweigern kann. Da- rum sollen wir sie so oft als möglich zu erwecken suchen. Die vollkommene und die unvollkommene Liebe schließen einander nicht aus, d. h. man kann beide miteinander besitzen und üben. Darum sollen wir mit der unvollkom- menen, die leichter zu erwecken ist, an-
noch zu hoffenden Wohlthaten stützen, so daß ihre Liebe zu Gott zu einem guten Teile Selbstliebe ist. Das ist nur eine unvollkommene Liebe. Voll- kommen ist die Liebe, wenn sie Gottes unendliche Schönheit und Vollkommen- heit selber zum Beweggrunde hat, wenn man Gott liebt, sich über seine Herr- lichkeit freut, die Ausbreitung seiner Ehre und seines Reiches von Herzen wünscht und nach Kräften fördert, gleich- viel ob man für sich selber davon ei- nen Gewinn habe oder nicht. Diese vollkommene Liebe hat eine solche Macht über das Herz Gottes, daß er ihr hier seine Gnade und jenseits den Himmel nicht verweigern kann. Da- rum sollen wir sie so oft als möglich zu erwecken suchen. Die vollkommene und die unvollkommene Liebe schließen einander nicht aus, d. h. man kann beide miteinander besitzen und üben. Darum sollen wir mit der unvollkom- menen, die leichter zu erwecken ist, an-
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noch zu hoffenden Wohlthaten stützen,
so daß ihre Liebe zu Gott zu einem
guten Teile Selbstliebe ist. Das ist
nur eine unvollkommene Liebe. Voll-
kommen ist die Liebe, wenn sie Gottes
unendliche Schönheit und Vollkommen-
heit selber zum Beweggrunde hat, wenn
man Gott liebt, sich über seine Herr-
lichkeit freut, die Ausbreitung seiner
Ehre und seines Reiches von Herzen
wünscht und nach Kräften fördert, gleich-
viel ob man für sich selber davon ei-
nen Gewinn habe oder nicht. Diese
vollkommene Liebe hat eine solche
Macht über das Herz Gottes, daß er
ihr hier seine Gnade und jenseits den
Himmel nicht verweigern kann. Da-
rum sollen wir sie so oft als möglich
zu erwecken suchen. Die vollkommene
und die unvollkommene Liebe schließen
einander nicht aus, d. h. man kann
beide miteinander besitzen und üben.
Darum sollen wir mit der unvollkom-
menen, die leichter zu erwecken ist, an-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/167>, abgerufen am 21.11.2024.
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