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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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niederes Schattenbild im Naturtriebe
der Tiere, sie ist ein seelisches Band,
welches weder die Zeit, noch selbst der
größte Schmerz und Undank zu zer-
reißen vermögen, sie umspannt die
ganze Zukunft und erglüht in dem
beständigen Verlangen, das Kind glück-
lich zu machen und zu sehen.

2. Die natürliche Mutterliebe, so
sehr sie zu bewundern ist, trägt gleich-
wohl keine guten Früchte, wenn sie
nicht zur christlichen Liebe verklärt
wird. Wenn die Mutter nur mit
Eva sagt: Ich habe einen Menschen
erhalten, und nicht an den Christen
denkt, so läuft sie Gefahr, nur fleisch-
lich zu lieben, nur für das Irdische
zu erziehen, nicht zuerst das Reich Got-
tes zu suchen und darum auch das
übrige zu verlieren. Die Freude bei
der Geburt des Kindes ist eine natür-
liche, aber für die christliche Mutter
wird die Freude erst vollkommen durch
die Wiedergeburt in der heiligen Taufe.

niederes Schattenbild im Naturtriebe
der Tiere, sie ist ein seelisches Band,
welches weder die Zeit, noch selbst der
größte Schmerz und Undank zu zer-
reißen vermögen, sie umspannt die
ganze Zukunft und erglüht in dem
beständigen Verlangen, das Kind glück-
lich zu machen und zu sehen.

2. Die natürliche Mutterliebe, so
sehr sie zu bewundern ist, trägt gleich-
wohl keine guten Früchte, wenn sie
nicht zur christlichen Liebe verklärt
wird. Wenn die Mutter nur mit
Eva sagt: Ich habe einen Menschen
erhalten, und nicht an den Christen
denkt, so läuft sie Gefahr, nur fleisch-
lich zu lieben, nur für das Irdische
zu erziehen, nicht zuerst das Reich Got-
tes zu suchen und darum auch das
übrige zu verlieren. Die Freude bei
der Geburt des Kindes ist eine natür-
liche, aber für die christliche Mutter
wird die Freude erst vollkommen durch
die Wiedergeburt in der heiligen Taufe.

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[228/0236] niederes Schattenbild im Naturtriebe der Tiere, sie ist ein seelisches Band, welches weder die Zeit, noch selbst der größte Schmerz und Undank zu zer- reißen vermögen, sie umspannt die ganze Zukunft und erglüht in dem beständigen Verlangen, das Kind glück- lich zu machen und zu sehen. 2. Die natürliche Mutterliebe, so sehr sie zu bewundern ist, trägt gleich- wohl keine guten Früchte, wenn sie nicht zur christlichen Liebe verklärt wird. Wenn die Mutter nur mit Eva sagt: Ich habe einen Menschen erhalten, und nicht an den Christen denkt, so läuft sie Gefahr, nur fleisch- lich zu lieben, nur für das Irdische zu erziehen, nicht zuerst das Reich Got- tes zu suchen und darum auch das übrige zu verlieren. Die Freude bei der Geburt des Kindes ist eine natür- liche, aber für die christliche Mutter wird die Freude erst vollkommen durch die Wiedergeburt in der heiligen Taufe.

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/236>, abgerufen am 09.11.2024.