wenigstens unter gewöhnlichen Ver- hältnissen. Aber jeder Fehler, den sie in der Erziehung begeht, wird sich an ihrem Kinde und an ihr selber rächen. Man durchgehe alle Bemerkungen, die bereits über die religiöse und sittliche Erziehung gemacht wurden, man prüfe an der Hand derselben die Art, wie in zahlreichen Familien erzogen wird, und man wird sich über den heutigen Zerfall des elterlichen Ansehens nicht mehr wundern. Kleine Kinder, die man verhätschelt, denen man den Ei- gensinn nicht austreibt, wachsen na- türlich heran zu ungehorsamen Kin- dern. Es heißt schon in der heiligen Schrift: Der Knabe, dem sein Wille gelassen wird, macht seiner Mutter Schande. (Sprichw. 29, 15.) Ebenso wichtig ist das Beispiel. Wenn die Mutter für das, was sie befiehlt, nicht selber das gute Beispiel gibt, so ver- liert das Kind die Achtung vor ihr, und gehorcht nur, so lange es noch zu
wenigstens unter gewöhnlichen Ver- hältnissen. Aber jeder Fehler, den sie in der Erziehung begeht, wird sich an ihrem Kinde und an ihr selber rächen. Man durchgehe alle Bemerkungen, die bereits über die religiöse und sittliche Erziehung gemacht wurden, man prüfe an der Hand derselben die Art, wie in zahlreichen Familien erzogen wird, und man wird sich über den heutigen Zerfall des elterlichen Ansehens nicht mehr wundern. Kleine Kinder, die man verhätschelt, denen man den Ei- gensinn nicht austreibt, wachsen na- türlich heran zu ungehorsamen Kin- dern. Es heißt schon in der heiligen Schrift: Der Knabe, dem sein Wille gelassen wird, macht seiner Mutter Schande. (Sprichw. 29, 15.) Ebenso wichtig ist das Beispiel. Wenn die Mutter für das, was sie befiehlt, nicht selber das gute Beispiel gibt, so ver- liert das Kind die Achtung vor ihr, und gehorcht nur, so lange es noch zu
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wenigstens unter gewöhnlichen Ver-
hältnissen. Aber jeder Fehler, den sie
in der Erziehung begeht, wird sich an
ihrem Kinde und an ihr selber rächen.
Man durchgehe alle Bemerkungen, die
bereits über die religiöse und sittliche
Erziehung gemacht wurden, man prüfe
an der Hand derselben die Art, wie
in zahlreichen Familien erzogen wird,
und man wird sich über den heutigen
Zerfall des elterlichen Ansehens nicht
mehr wundern. Kleine Kinder, die
man verhätschelt, denen man den Ei-
gensinn nicht austreibt, wachsen na-
türlich heran zu ungehorsamen Kin-
dern. Es heißt schon in der heiligen
Schrift: Der Knabe, dem sein Wille
gelassen wird, macht seiner Mutter
Schande. (Sprichw. 29, 15.) Ebenso
wichtig ist das Beispiel. Wenn die
Mutter für das, was sie befiehlt, nicht
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liert das Kind die Achtung vor ihr,
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/330>, abgerufen am 21.11.2024.
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